Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren
nie was zu tun!"
„Well, so schwarz ist d i e Kunst nun auch wieder nicht. Mein Freund, der Maharadscha von Badapur, hat mir einmal ein paar nette Sachen beigebracht, die ich Ihnen gerne zeigen will."
„Und", fragte Watson aufgeregt, „könnte man nicht diesen Radabadscha mal herrufen, damit er die Schlacht für mich schlägt?"
Huckley, Hilton, Dorothy und die Jungen konnten kaum noch ernst bleiben, auch in Detektiv Schnappzus Gesicht zuckte es verdächtig. „Ja", nickte Huckley überlegend, „aber der Detektiv Schnappzu müßte dann auf seine tausend Dollar verzichten, die ich ihm — wenn er den Ausreißer gefangen hat — noch extra gegeben hätte."
„Warum denn das?" fragte Schnappzu ärgerlich erstaunt.
„Weil der Maharadscha kraft seiner hellseherischen Gaben selbstverständlich sofort den richtigen Gauner entlarven wird!"
Mr. Schnappzu, der es sowieso aufgegeben hatte, in absehbarer Zeit hinter all die Rätsel zu kommen, nickte zum Einverständnis mit dem Kopf. Walter Huckley nahm das zufrieden zur Kenntnis und ging gleich zum ersten Unterricht über.
„Sehen Sie hier meinen Daumen?" fragte er den verblüfften Watson.
„Natürlich sehe ich den. Was ist damit?"
„Dieser Daumen ist ein Feuerzeug! Wenn ich schnippe, gibt's Feuer!" Huckley schnippte leicht mit dem Daumen, und schon loderte eine helle Flamme auf, die er nach ein paar Sekunden wieder ausblies. John Watson staunte Bauklötze. „Das sieht nur so gefährlich aus", erläuterte Huckley, „dabei ist es ein ganz einfacher Trick. Aber kommen Sie mit mir auf mein Zimmer, Watson, dort will ich Ihnen schnell ein paar Sächelchen beibringen, damit Sie, falls der Maharadscha nicht kommen sollte, nicht völlig hilflos dastehen!"
Er ging mit dem Hilfssheriff hinauf, der sich bald in das „Wunderland Indien" versetzt fühlte ... Als sie dann wieder nach unten kamen, hatte John Watson einen ganz roten Kopf und machte einen recht stolzen Eindruck.
„Na, Mr. Watson, zeigen Sie uns doch mal was von Ihren neuen Künsten", stichelte Pete.
Da ... schnippte Watson mit seinem Daumen, der auch gleich hell aufloderte! Dann aber brüllte er wie am Spieß „Hilfe, ich kriege ihn nicht mehr aus, ich kriege ihn nicht mehr aus!" und fegte wie von tausend Teufeln gehetzt im Hofe herum. Zu guter Letzt sprang er mit einem Teufelsschrei in die Pferdetränke, wo sein gepeinigter
Daumen dann endlich erlosch. Watsons „Publikum" wieherte vor Vergnügen, selbst Mr. Schnappzu standen die Lachtränen in den Augen. Ja, so etwas gab es eben nur im Wilden Westen! —
Als John Watson mit seinem Freund pudelnaß, aber doch hoch befriedigt die Salem-Ranch verlassen hatte, brach Huckley wieder in ein fröhliches Lachen aus.
„Das mit dem Maharadscha war doch selbstverständlich nur ein Ulk?" fragte Pete vorsichtig, denn bei dem Engländer war man seiner Sache nie sicher.
„No, boy, der Maharadscha von Badapur wird erscheinen! By Jove, das wird wieder ein fabelhaftes Abenteuer!"
„Wie willst du denn so schnell aus Indien so einen Ma-ha-radscha holen, Pap?" fragte Larry ungläubig; er hielt seinen Vater zweifellos für leicht verrückt.
„Überhaupt nicht!" meinte dieser geheimnisvoll. „Ist auch gar nicht nötig, denn wir haben den fertigen Inder bereits hier!"
„Jetzt ist er völlig übergeschnappt!" murmelte Sommersprosse, und Hilton dachte ergeben: Gott sei seiner armen Seele gnädig! Doch Walter Huckley, ein Genie im Ausbrüten der ausgefallensten Ideen, rückte schon mit einem Plan heraus.
„Du, Pete, wirst dich als Maharadscha verkleiden, und Sommersprosse spielt den Hypnotiseur!"
„Ich kann doch gar nicht hypnotisieren, und Pete kann nicht zaubern!" entgegnete Sam gereizt, denn solche Fähigkeiten traute er sich dann doch nicht zu.
„Selbstverständlich werden wir eine eingeweihte Person
auf die Bühne stellen", lachte Huckley, „die sich willenlos den ,Bann' aufzwingen läßt. Ich denke da an den kleinen Cowboy Mud Funny. Mit ihm kann man doch durch dick und dünn gehen!"
„Klar, Mud ist bestimmt kein Spielverderber", nickte Pete, „aber wie soll ich bloß zaubern? Habe wirklich keinen blassen Schimmer davon ... obwohl es mich schon immer interessierte!"
„Zum Glück bin ich ein leidenschaftlicher Amateur-Zauberer und Mitglied eines magischen Zirkels", gab Walter Huckley bekannt. „Gemeinsam werden wir das Ding schon schaukeln! Zum Glück habe ich alle die Sachen mitgebracht, die man zum Zaubern gebraucht, als ob ich etwas geahnt
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