Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren
damit nichts anzufangen!"
„Hm, hatten schon Glück, daß wir hier in Somerset Station gemacht haben", freute sich Buddy, „denn in allen anderen Nestern wären wir schon längst aufgeflogen!"
„Nein", wehrte Jesse ab, „meine Tarnung ist erstklassig, und d u wirst ja zur Zeit überhaupt nicht gesucht. Bist ja nur Mitläufer!" *
Jedenfalls waren die beiden „Taschenkünstler" in sehr , gehobener Stimmung. Plötzlich stand Jesse Limper auf, denn ihm war noch etwas eingefallen. Der Hilfssheriff hatte sie nun schon so oft hier draußen beehrt; jetzt konnten sie diese Besuche auch mal erwidern. Das gehört sich so und macht immer einen guten Eindruck. Auch sah es so aus, als hätten sie tatsächlich saubere Westen an. ,Nur Frechheit siegt', dachte Benifax.
Jimmy Watson saß gerade auf der Türschwelle und schaute den beiden etwas mißtrauisch entgegen, doch als sie ihn nach seinem Onkel fragten, gab er bereitwillig Auskunft: „Der arbeitet dort drinnen mit seinem Meisterdetektiv!"
„Wer ist eigentlich dieser komische Heilige? Ist das ein ganz Geheimer, mein Junge?"
„D e r und Geheimdetektiv!" lachte Jimmy spöttisch. „Detektiv ist er schon, aber nur ein ganz privater!"
„So, also nur ein harmloser Amateur", freute sich Jesse und drückte Jimmy dankbar für diesen Tip einen halben Dollar in die Hand.
„Oh, danke auch vielmals", rief der Schlaks aus, denn dieser „Segen" kam ihm völlig überraschend, konnte ihn aber gut gebrauchen, da Mr. Huckley in letzter Zeit recht zugeknöpft zu ihm geworden war.
John Watson führte keinen Freudentanz auf, als er die beiden Männer, die ihm bis jetzt nur Scherereien gemacht hatten, eintreten sah. „Sie wollen sich wohl von mir verabschieden?" fragte er darum und bemühte sich, sein freundlichstes Gesicht aufzusetzen.
„Verabschieden? Aber nein, bester Sheriff, wir wollen Ihnen doch nur einen Anstandsbesuch machen! Hier im schönen Somerset bleiben wir mindestens noch vierzehn Tage! Die Leute sind doch alle so nett zu uns!"
„Kann ich etwas für Sie tun?" fragte Watson, sich mühsam beherrschend. Schnappzu hielt die Augen krampfhaft geschlossen und schien zu überlegen. Dann blinzelte er und meinte ziemlich unbeteiligt: „Sie sind bestimmt doch wieder wegen des Hundes gekommen?"
„Gut kombiniert, Sie Meisterdetektiv!" rief Jesse Limper begeistert aus, „aber diesmal muß es klappen, verstanden! Wir wurden jetzt so oft verdächtigt und haben uns immer wieder reingewaschen. Doch jetzt pochen wir auf unser Recht, den Hund!"
„So, so, Sie wollen also wieder auf den Hund kommen", sagte nun Watson sehr nachdenklich, „aber das geht auf keinen Fall!"
„Es muß aber gehen, Sheriff! Verhaften Sie diesen Engländer und bringen Sie mir mein liebes, kleines Hundchen wieder, das ich so vermisse!"
Wieder versuchte Jesse Limper an Watsons gutes Herz zu appellieren, doch er stieß diesmal auf Granit, denn der Hilfssheriff hatte sich fest vorgenommen, in Zukunft — soweit es möglich war — in dieser Angelegenheit weiteren Scherereien aus dem Wege zu gehen. Es würde neuen Stunk geben, wenn er auf der Salem-Ranch auch nur nach dem Hund fragte.
„Ich werde Sie verzaubern, wenn Sie meinem Wunsche nicht nachkommen!" drohte nun Benifax, worauf Watson in ein pferdeähnliches Gewieher ausbrach und ausgelassen hin und her hüpfte.
„Sie glauben mir wohl nicht?" fragte Jesse Limper herausfordernd und zog schon einen langen Dolch aus der Scheide. Er reichte ihn Watson: „Stoßen Sie sich bitte den blanken Stahl selber ins Herz! Ich bin zu anständig, um einen Menschen ins Jenseits zu befördern."
„Das", erklärte Watson, „ist das Allerletzte, was ich tue!"
Benifax nahm ihm die Waffe wieder ab, hielt sie einen Augenblick wiegend in seiner Rechten ... und stieß dann den Dolch blitzschnell in sein eigenes Herz!
„Um Gottes willen!" brüllte John Watson entsetzt auf; sogar Schnappzus Augen verloren einen Augenblick den gelangweilten Ausdruck. Es unterlag keinem Zweifel: der
Dolch steckte tatsächlich in Jesse Limpers Herzen! Dieser stand noch ein Weilchen regungslos da — dann schwankte er und brach zusammen!
„Helfen Sie ihm doch!" fauchte Watson Buddy Larson an.
„Warum denn?" fragte dieser ziemlich blöde, aber die anderen verstanden seine Antwort nicht.
„Na, weil er sonst .. .!" John Watson unterbrach sich und raste zu der Hausapotheke, in der er das Verbandzeug wußte.
Als er wieder eintrat, lag Jesse Limper immer noch bewegungslos da. Buddy
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