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Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren

Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren

Titel: Das Pete Buch 13 - Der Zauberkarren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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in ein Mauseloch verkriechen", meinte der Hilfssheriff und tupfte sich gequält die Stirn. Die Witwe Poldi, bekannt als sehr „streitbare Dame mit Haaren auf den Zähnen", riß direkt männlich die Tür auf und sagte mit einem merkwürdig tiefen Unterton in der Stimme: „Morning, gents!"
    John Watson war nicht mehr fähig, ein Wort herauszubringen und nickte nur. Das auch immer alles zusammenkommen mußte, wenn Sheriff Tunker nicht da war! Es war schon ein Verhängnis.
    „Mir wurde etwas gestohlen!" rief Frau Poldi erregt.
    „So etwas soll schon mal passieren", erklärte Watson recht kleinlaut.
    „Eine goldene Halskette ist weg! Sie war dreihundert Dollar wert."
    „Es waren heute schon Leute hier, deren Verlust viel größer ist!"
    „Und was, Mr. Watson, haben Sie dagegen unternommen?"
    „Ich habe fleißig die Protokolle aufgesetzt. Die Ermittlungsarbeiten kommen später. Mein Meisterdetektiv wird mir dabei hilfreich zur Seite stehen."
    „So, dieser Mensch da?" fragte die Witwe spitz und

    schaute den armen Schnappzu an, als wolle sie ihn auffressen. Der machte aber schnell eine höfliche Verbeugung, was die Witwe sichtlich beruhigte. Dann wandte sie sich wieder dem Hilfssheriff zu: „Wenn Sie wünschen, Mr. Watson, übernehme i c h das Zepter. Mit euch Männern ist ja doch nichts los. Sie sollen mal sehen, wie ich rangehe!"
    „Das wollten Sie damals bei dem Gespenst auch", entgegnete John Watson ungerührt, „aber dann hatten Sie ja bald die Nase voll!"
    Witwe Poldi fauchte wie eine Wildkatze und rollte mit den Augen: „Na, gut, ich will Ihnen den Posten nicht streitig machen, aber wehe, wenn ich in spätestens drei Tagen meinen Schmuck nicht wiederhabe! Dann passiert etwas ...!"
    Als sie draußen war, ging der Tanz erst richtig los! Eine Menschenmenge hatte sich vor dem Office angesammelt. Die Leute schrien, brüllten und verlangten, daß die Amtsgewalt bei den „Zauberern" eine Haussuchung durchführen sollte. Hilfssheriff Watson trat vor das Office, bat um Ruhe und hielt eine markige Ansprache:
    „Liebe Leutchen! Regt euch doch nicht so auf! Dazu liegt kein Grund vor. Meiner Ansicht nach sind die beiden Zauberkünstler gar nicht die Täter; es wäre daher . ..!"
    Watsons schöner Redefluß wurde plötzlich von einem Sprechchor unterbrochen, welcher laut rief: „Haussuchung! Haussuchung! Haussuchung!"
    „Gut, ich werde den Wagen durchsuchen!" beruhigte Watson die Menge und wählte sich drei Männer aus, die mit ihm reiten sollten. Detektiv Schnappzu war mit von der Partie. Als sie zu dem Wohnwagen kamen, fanden sie ein Idyll des Friedens vor. Die beiden Männer hatten sich in Decken gehüllt und „schliefen" tief und fest. Ob sie nur so taten, war nicht zu erkennen. Ziemlich brutal wurden sie aus dem Schlaf gerüttelt.
    „Was ist denn nun wieder los?" schrie Jesse Limper erbost. „Kann man sich nicht einmal von des Tages Last und Mühen erholen?!"
    „'ne Frechheit ist das!" knurrte Buddy, als man ihn weckte und war kaum zu beruhigen.
    Doch John Watson fackelte nicht lange und schritt ohne große Vorrede gleich zur Leibesvisitation. Jesse hatte in seiner Brieftasche ganze dreißig und Buddy auch nur fünfzig Dollar, also durchaus keine „verdächtigen Beträge". Nun stürmten die drei Mann Begleitung in den Wagen; aber da war rein gar nichts zu finden. Was blieb dem geplagten Hilfssheriff nun wieder anderes übrig, als sich zu verbeugen, eine Entschuldigung zu murmeln ... und verschämt nach Hause zu reiten. Die schwerste Aufgabe jedoch stand ihm noch bevor: die aufgebrachten Somerseter von der Wahrheit seiner Worte zu überzeugen. Und diese stand in der öffentlichen Meinung auf sehr schwankenden Füßen.
    Die beiden Gaukler blickten sich schadenfroh an, als die Männer wieder abgeritten waren. „Dieser Watson will uns wohl für dumm verkaufen! Bildet sich ein, wir legen unser Geld fein säuberlich in den Wohnwagen oder stecken es in unsere Brieftaschen, damit er nur zuzugreifen braucht .. . ha, ha!"
    „Ja, wirklich ein sehr naiver Mensch!" stimmte Benifax bei und steckte sich mit Hochgenuß eine schmale Zigarre an. „Trotzdem" meinte er stirnrunzelnd, „sind die Leute jetzt mißtrauisch geworden, und das wird unserem Geschäft gewaltig Abbruch tun!"
    „Was können uns die Leute schon, wenn sie keine Beweise haben!" höhnte Buddy, „und dieser Watson scheint wirklich dämlicher zu sein, als es die Police im allgemeinen zuläßt. Hat alle Fäden und Strippen in der Hand . . . und weißt

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