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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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zusehen.

    „Ich habe auch Hunger, Oheim", motzte der Schlaks, „hast du mir nichts übriggelassen?"
    „Nein", sagte Watson kalt, „es reichte nicht einmal für mich. Aber du kannst ja in den Wald gehen und Beeren pflücken. Sie sind sehr gesund!"
    „Was!" schrie Mr. Zeigefinger, der nicht genau hingehört hatte, und hielt an im Kauen. „Hier gibt es Bären?"
    „Auch das", meinte Watson, der sich wie ein Dompteur vorkam, herablassend, „aber das macht gar nichts. Die niedlichen Tierchen beißen nicht."
    Mr. Zeigefinger schwieg entsetzt. Oh, wie verfluchte er den Augenblick, wo er erklärt hatte, das Abenteuer miterleben zu wollen. Jimmy aber bewies Mut. Er wußte natürlich genau, daß es hier keine Bären gab, nur solche, die man anderen aufband. Viel weiter nördlich in den Bergen konnte man noch gelegentlich welche antreffen, aber hier waren noch keine, wenigstens keine echten, gesichtet worden. So begab sich das Stinktier dann in das Gehölz, um etwas für seinen hungrigen Magen zu tun. John Watson trank derweil die Flasche leer, während Mr. Zeigefinger unablässig die Gegend „sicherte". Er liebte sein Leben sehr und hatte nicht die Absicht, auf diesem Jagdausflug das Zeitliche zu segnen.
    „Ah", stöhnte der „Oheim" schließlich genießerisch, als er den letzten Tropfen hinter die Binde gejagt hatte, „das tut gut; ist doch ein netter Jagdausflug. Schätze, ein kleines Mittagsschläfchen könnte jetzt nichts schaden."
    „Um Gottes willen! Sie wollen mich doch nicht schutzlos diesen Bestien ausliefern?" zeterte der Spitzbart.

    „Keine Bange, lieber Freund, ich werde im rechten Augenblick mein Schießeisen zur Hand haben!" tröstete der Hilfssheriff. Dann wälzte er sich in das dichte Laub und schnarchte gleich darauf wie ein Wildschwein.
    Jimmy war unterdessen schon ein gutes Stück in den Wald eingedrungen. Hier war es ziemlich finster, und dann nahte plötzlich das Unheil! Der Schlaks hörte ein Knacken und Rascheln. Zweige brachen, und dann schnaubte ein Untier.
    „Hiiiilfe! Hiiiilfe!" Gellend brach der Schrei aus dem Walde. Wie ein Wiesel kam Jimmy angeflitzt. Die Dornen hatten ihn zerkratzt, so daß das Blut über sein Gesicht lief. Mr. Zeigefinger sprang entsetzt auf. Von panischem Schrecken gejagt, lief er davon.
    „Der Gorilla, der Gorilla!" schrie Jimmy. „Rette sich, wer kann!"
    Jetzt wurde Onkel John wach. Zuerst sah er blöde in die Gegend. Dann sah er Jimmy und Mr. Zeigefinger rennen. Wie ein Gummiball schoß er hoch. So schnell war er wohl noch nie in den Sattel gekommen. Wild drosch er auf Borsty ein. Das arme Tier wußte gar nicht, wie ihm geschah. Es schlug einen gemächlichen Zuckeltrab an und wählte den Weg „Richtung Heimat". John Watson legte sich mit dem Kopf auf den Hals des Pferdes. Am liebsten hätte er ihn nach bewährter Art in den Sand gesteckt, aber dieses war ja nun leider nicht möglich. —
    Jimmy lief um sein Leben. Allerdings nicht in Richtung Somerset, sondern direkt auf die Salem-Ranch zu. Er lief und lief und sah sich nicht mehr um. Völlig ausgepumpt kam er endlich vor dem Wohnhaus der Ranch zum Stillstand. Sam Dodd saß auf der Verandabrüstung und läutete den Esel zu Grabe.
    „Was ist los, Stinktier", fauchte er böse, denn er hatte Jimmys Rede vom Bann noch nicht vergessen, „ist der Leibhaftige endlich hinter dir her? Kein Wunder, er wird dich bestimmt eines Tages restlos verspeisen!"
    „Oh — oh — oh —", japste das Jimmylein und ließ sich wie ein Sack auf die Stufen der Veranda fallen. Hier lag er fünf Minuten, ohne auch nur ein Wort herauszubringen. Sam aber hatte die Ruhe weg. Unbeirrt kaute er seinen Kaugummi und spuckte zielsicher einige Male an Jimmys Nase vorbei. — Endlich hatte der Schlaks wieder Luft.
    „Es war gräßlich! Es war ganz entsetzlich!" stammelte er.
    „Was? Hast du deine Urgroßmutter als Gespenst gesehen?" fragte Sam teilnahmsvoll.
    „Nein, aber das Gorillaweibchen! Oh, schlimm! Fürchterlich!"
    Sam sah den Schlaks mitleidig an. Er tippte mit dem Finger an die Stirne und meinte:
    „Kleines, süßes Vögelchen im Hirn, was? Wächst sich wohl langsam zum Papagei aus? Gorillaweibchen? Solch ein Quatsch!"
    „Hast du 'ne Ahnung!" Das Stinktier wurde schon wieder frech, „mein ,Oheim' hat die Spuren genau gedeutet. Es handelt sich wirklich um ein Gorillaweibchen!"
    „Wobei?" wollte Sam wissen.
    „Bei der Entführung! Aber das kannst du nicht wissen; du darfst dich ja nicht mehr im Town blicken lassen."
    „So?

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