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Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete

Titel: Das Pete Buch 14 - Pass auf Pete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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bekommen."
    „Hunger? Hm — so was gibt es hier nicht! Schließlich seid ihr hier ja in einem Erziehungsheim und in keiner Wirtschaft, verstanden? Bedankt euch dafür bei Pete Simmers, diesem Erzschlingel. Er ist der größte Lügenbold ---"
    „Pfui! Pfui! Pfui!" schrie es wie im Chor.
    Watson hielt sich die Ohren zu und sah mißtrauisch auf die Jungen. Mr. Zeigefinger, der nun wieder Mut bekommen hatte, ließ den Rohrstock durch die Luft sausen. Aber der Lärm legte sich nicht. Der Bund der Gerechten duldete nun mal keine Ungerechtigkeiten. Als dann Watson und sein „Kollege" vor Wut auf die Jungen eindrangen, war der Teufel los. Kreuz und quer flitzten die

    Boys durch den Raum, sprangen über Tische und Bänke — es entstand ein Tumult sondergleichen. John Watson wollte sich den kleinen Joe angeln, stolperte dabei aber über seine eigenen Beine. Fluchend wälzte er sich am Boden. Mr. Zeigefinger ging es nicht besser. Dann flogen Strohsäcke durch die Luft. Keiner wußte, woher sie kamen. Einer öffnete sich und ergoß seinen Inhalt über John Watson, der darin wühlte wie eine Wildsau! Mr. Zeigefinger dagegen war bald unter einem Berg von Säcken und Stroh so eingedeckt, daß er sich kaum noch rühren konnte. Da die Fenster geöffnet waren, drängte sich eine große Zahl Neugieriger heran, um doch mal zu sehen, was eigentlich in Watsons „Erziehungsheim" vorging.
    „Watson!" dröhnte dann plötzlich eine Stimme wie eine Orgel, „Watson! Kommen Sie doch mal her!"
    John Watson erbebte. Diese Stimme kannte er. Er wähnte sie im Augenblick siebenhundert Meilen entfernt. Wo kam die Stimme bloß so schnell her. John Watson rappelte sich mühsam auf und nahm sofort stramme Haltung an. Am Fenster stand — Sheriff Tunker!
    „Sind Sie noch bei Verstand, Hilfssheriff Watson? Was soll dieser Unsinn hier? Was für einen Zirkus führen Sie da auf?" Sheriff Tunker konnte brüllen wie ein Löwe. Er war sehr böse, weil er seines Hilfssheriffs wegen wieder seinen Urlaub unterbrechen mußte.
    „Melde", stammelte dieser, „soeben ,Revolte im Erziehungsheim' erfolgreich niedergeschlagen!"
    „Mann! Mann! Gleich werde ich Sie niederschlagen!"

    Sheriff Tunker stieg durchs Fenster und schritt langsam auf John Watson zu. Sein Bart sträubte sich gewaltig. Man konnte schon Angst vor ihm bekommen. Der „Hüter der Unordnung" glaubte, sein letztes Stündlein habe geschlagen. Rasch kroch er unter das Stroh. Tunker aber packte ihn am Hosenboden und zog ihn zurück. Mit nerviger Faust stellte er den Zitternden auf die Füße. Onkel John aber brach gleich wieder in die Knie. Beschwörend hob er die Hände und wimmerte:
    „Knate! Knate! Ich habe doch nichts getan. Dieser Pete Simmers ist wieder allein an allem schuld. Er hat geraubt und gemordet, er hat geplündert und das Land verwüstet, und streitet das auch noch ab!"
    Sheriff Tunker kniff die Augen zusammen, packte Watson am Hemd und schüttelte ihn durch, „So!" schnaubte das wirkliche Gesetz von Somerset, „damit Sie endlich aus Ihren Träumen aufwachen, verstanden? Wenn ich jetzt nicht bald eine vernünftige Erklärung von Ihnen bekomme, lasse ich Sie so lange in den Red River tauchen, bis Sie wieder normal denken können."
    „Ei — ei — ei —", stammelte der Hilfssheriff völlig verdattert.
    „Ei — ei — ei? Sind Sie vielleicht eine Henne? Ich will keine Eier sondern die Wahrheit!"
    „Ich habe es nicht getan! Ich bin unschuldig."
    „Wie immer in solchen Fällen, was? Nun, ich werde schon dahinter kommen." Sheriff Tunker sah sich um. Sein Blick fiel gleich auf einen Hosenboden, der unter einem Haufen Strohsäcke aufreizend hervorlugte. Mit einem Satz war er heran und zog aus dem Stroh ein

    völlig verängstigtes Männlein hervor. „Ho", schnaufte er überrascht, „was ist denn das? Watson, wo kommt dieser Kerl her?"
    „Ich weiß es nicht. Es ist — es ist doch — er nennt sich Mr. Zeigefinger!"
    „So, Sie heißen Zeigefinger. Mal die Papiere her!" Des Sheriffs Blicke ließen ihn nicht los.
    „Ich muß doch bitten, Mr. Sheriff", sagte der hochmütig, „Ihr Benehmen ist nicht gerade das eines Gentleman!"
    „No, Sir", knurrte Tunker, „bin ja auch keiner. Bin nur 'n Sheriff im Wilden Westen! Solche Figuren wie Sie trage ich an der Uhrkette. Und jetzt die Papiere her, aber schnell. Habe keine Zeit, mir die Beine in den Leib zu stehen!"
    „Ich habe meine Papiere nicht immer bei mir", sagte Zeigefinger einlenkend, „wenn Sie nichts dagegen haben, hole

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