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Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Titel: Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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nicht untergehen wollte, füllten wir es mit Ziegelsteinen. Was ist denn in deinem Koffer, alter Knabe?"
    „Ich hab' gar keinen Koffer geangelt! Ich hab' ein lebendiges Mädel gefischt!"

    „Sieh an, sieh an!" Sam freute sich. Dann nahm er die Kleine in Augenschein. „Mensch, Mann, das ist ja unsere Himmelfahrtsnase!" schrie er verblüfft. „Die mit dem Pumababy! Die Schwester von Toby, der so gut die Zunge ausstrecken kann!"
    „Dieses Volk scheint immerzu um uns herumzuwimmeln", stellte Pete betrübt fest. Er wandte sich wieder an die Kleine. Sie fror und zitterte; das Wasser lief ihr nur so den Körper hinunter. „Was tust du denn hier am Fluß? Warum springst du hinein, wenn du nicht schwimmen kannst?"
    „Ich bin doch gar nicht hinein gesprungen! Ich bin hineingefallen! ich wollte fischen."
    Sam schüttelte mißbilligend den Kopf. „Du und fischen! Du bist doch viel zu dämlich dazu! Warum tut denn das nicht dein großer Bruder, wenn ihr schon durchaus fischen müßt?"
    „Er weiß doch gar nicht, daß ich fischen ging!"
    „Du scheinst mir ja die richtige Madam zu sein! Weißt du, was du verdienst? Ein paar hinten drauf, daß es nur so klatscht!"
    „Pfui!" erwiderte die Kleine. „Eine Lady schlägt man doch nicht!"
    Die Sommersprosse lachte, „'ne Lady stell' ich mir eigentlich anders vor! Vielleicht wirst du mal in zwanzig Jahren eine — wenn du bis dahin nicht längst beim Fischen ertrunken bist."
    „Warum mußtest du denn durchaus fischen gehen?" wollte nun Pete wissen.

    „Weil ich das ewige Brot zum Abendessen nicht mehr mag! Unser Brot ist schon ganz hart und trocken und schmeckt nicht mehr! Da dachte ich mir, wenn ich einen gebratenen Fisch bekommen könnte, das wäre lecker!"
    „Yea — denkst du etwa, die Fische schwimmen gebraten im Red River herum?" Sam lachte über diese kindliche Einfalt.
    „Du bist dumm!" verteidigte sich das Mädel erbost. „Saudumm! Dämlich wie Bohnenstroh!"
    „Das war aber jetzt wenig damenhaft, Lady! Wo hast du denn all diese schönen Ausdrücke her, Girl?"
    „Oh — so sagt mein Bruder Toby immer! Mein Vater hat's auch manchmal schon gesagt."
    „Hm — und jetzt sagt er es nicht mehr? Bedient sich wohl neuerdings gewählterer Ausdrücke?"
    „No! Jetzt kann er überhaupt nicht mehr sprechen, denn er ist tot."
    Die Kleine nieste.
    Pete nahm nun die Sache endgültig in die Hand. „Wir dürfen hier nicht stehenbleiben, um sie auszufragen! Das hat daheim auch noch Zeit! Dort kann sie ausführlich erzählen, was mit ihr los ist. Natürlich nehmen wir sie mit auf die Salem-Ranch. Wenn sie in trockenen Sachen steckt und etwas gegessen hat, wird sie vielleicht gesprächiger."
    „Bei uns kriegst du kein altes Brot!" Sam versuchte ihr die Sache recht schmackhaft zu machen. „Hühnerbraten sogar! Es ist von gestern noch allerhand übrig!"
    „Hühnerbraten mag ich gern!" Über das Gesicht der Kleinen ging ein Aufleuchten.
    Gleich darauf ritten sie weiter. Pete hatte das zitternde Kind vor sich im Sattel. Mammy Linda machte ein sehr komisches Gesicht, als sie auf dem Hof ankamen. Sie war gerade dabei, Mr. Shorty bauchreden zu lassen. Es machte ihr ungeheueren Spaß, sich sprechen zu hören, ohne daß sie es zu tun brauchte. Mill und Molly hatten es sich auf dem Holzstoß bequem gemacht, der sonst Pete und Sam zum Sitzplatz diente. Sie sahen zu und freuten sich.
    „Dies sein Salem-Ranch und nicht Asyl für Obdachlose!" schimpfte die Schwarze die Jungen aus. „Sein schon Mr. Shorty, diese Lippiluzzi und Chris und Hugh da —"
    „Guck dir die Kleine doch nur mal an, Mammy!" lockte Sam. „Sie ist naß wie eine Forelle, haben sie eben aufgefischt, und 'nen Bauch hat sie überhaupt nicht mehr! Seit ihrer Geburt wurde sie nur mit altem, vertrocknetem Brot genährt! Wenn du dich ihrer nicht annimmst, geht sie garantiert ein!"
    „Wie sie denn heißen?" wollte Mammy wissen.
    Sam wußte den Namen nicht, aber das machte ja auch nichts. „Dies ist Miss Himmelfahrtsnase!" erklärte er kategorisch.
    Mammy schüttelte empört den Kopf. „Müßte verboten sein, daß Leuten ihren Kindern geben heutzutage so blöde Namen!" Sie wunderte sich. „Du kommen, Himmelfahrtsnäschen! Erst Kleider trocknen, dann essen, dann ins Bett! Anderes alles morgen!"

    Während Mammy sich um die Kleine kümmerte, zogen sie sich erst mal trockene Sachen an und hatten dann eine sehr geschäftliche Unterredung mit Mr. Shorty und seinen beiden Zwergen. Es ging darum, was die drei für das große Fest

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