Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Titel: Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
Vom Netzwerk:
bieten konnten und was sie dafür verlangten.
    „Zunächst einmal kann ich also bauchreden", pries sich Shorty an. „Proben habt ihr bekommen! Ich mach's doch prima, wie?"
    „Oberprima!" stimmte Sam zu. „Für das Bauchreden denken wir uns natürlich eine Pfundssache aus. Können Sie sonst noch etwas?"
    „Messerwerfen! Ich treffe garantiert nur jedes hundertste Mal daneben!"
    „Sie haben doch nicht etwa gerade in der letzten Zeit neunundneunzig Mal getroffen?" erkundigte sich Pete mißtrauisch. „Wir wollen keine Pleite erleben!"
    „Ich kann auch noch Schlangenbeschwörern Leider ist meine große Klapperschlange kürzlich eingegangen. Sie hatte Hühneraugen bekommen, und die bekamen ihr nicht."
    „Nicht so schlimm", meinte Sam. „Eine Schlange können wir Ihnen jederzeit herbeizaubern, wenn's nötig ist. Aus einem alten Strick geht das prima."
    „Dann spiele ich noch Ziehharmonika. Aber ich hab' im Augenblick keine. Sie haben sie mir im letzten Town als Pfand einbehalten, weil ich die Zimmerrechnung im Saloon nicht bezahlen konnte."

    „Auch nicht weiter schlimm! Wir haben eine auf der Ranch. Sieben oder acht Stimmen sind zwar kaputt, aber das tut nichts weiter. Immer, wenn Sie an einen Ton kommen, der nicht da ist, pfeifen Sie ihn eben. Haben Sie sonst noch Talente?"
    „Du bist ja verdammt anspruchsvoll, Bürschlein! Genügt dir das noch nicht?"
    „Na ja — zur Not! Und die Zwerge? Können die bloß klein sein oder verstehen sie sonst noch was?"
    „Als ich meine Ziehharmonika noch hatte, haben wir immer eine Zwergenhochzeit gespielt. War sehr effektvoll!"
    „Hm ja!" Sam kratzte sein rotes Drahthaar, daß es raschelte. „Braut und Bräutigam wären da. Aber das reicht noch nicht! Da fehlt doch noch der Herr Reverend!" Er verdrehte die Augen, und dann hatte er einen Gedankenblitz. „Den kann Joe Jemmery machen! Der ist so klein, daß man ihn beinahe auch für einen Liliputaner halten könnte!"
    „Und du trägst der Braut die Schleppe", schlug Pete lachend vor.
    „Da sieht man wieder, was für ein Banause du bist, wenn es sich um künstlerische Dinge handelt!" empörte sich Sam. „Ich und Schleppe tragen — bin doch viel zu groß dazu! Yea — die Schleppe trägt Halbohr! Damit er schöner aussieht, setzen wir ihm einen Blumenkranz auf den Kopf und streichen ihn mit Goldbronze an."
    „Wenn er sich das gefallen läßt!" entgegnete Pete skeptisch.

    „Mill und Molly können auch noch Seiltanzen!" berichtete Mr. Shorty weiter.
    „Primissima!" trompetete Sam. „So etwas hat uns gerade noch gefehlt! Wir spannen ein Seil vom Dach von Mr. Huckleys Bungalow zur Sternwarte! Damit es höher aussieht, müssen sich die Gäste auf den Bauch legen und von unten raufsehen!"
    Pete bewies, daß er praktisch dachte. „Was verlangen Sie, wenn Sie bei unserm Fest auftreten?" erkundigte er sich bei Mr. Shorty abschließend.
    „Zehn Dollars und freie Verpflegung", meinte Shorty, nachdem er eine Weile überlegt hatte.
    „Viel zuviel!" stellte Pete bekümmert fest.
    „Wieso? Zehn Dollars sind für so erstklassige Darbietungen sehr billig, finde ich! Auch die Kunst muß leben!" erklärte Sam.
    „Wir beide kriegen kaum zwei Dollars zusammen, wenn wir alles zusammenkratzen, was wir zur Zeit besitzen", erklärte Pete. „Auf keinen Fall zehn!"
    „Wer sagt denn, daß wir bezahlen? Schließlich ist es ja das Fest vom ollen Longfellow, nicht? Er kann sich's doch was kosten lassen!" Gönnerhaft klopfte er Shorty auf die Schulter. „Machen Sie sich keine Sorgen — fünfzehn Dollars, für jeden fünf! Ich sorge unter allen Umständen dafür, daß Sie sie kriegen! Wär ja gelacht — solche erstklassigen Künstler wie Sie!" —
    „Guck mal, was da wieder los ist!" flüsterte Pete auf einmal interessiert. Sie saßen so, daß sie die Schmalseite und eine Längsseite des Hauses überblicken konnten. Es dunkelte schon merklich; man erkannte die Gegenstände nur noch in schattenhaften Umrissen, aber daß das, was sich begab, sonderbar war, stand fest. Aus dem Fenster von Mammy Lindas Kammer stieg ein sehr seltsames Wesen. Es war nur klein, aber in riesige Mengen von buntem Kattun gehüllt, schaute sich ängstlich um und lief dann davon. Die Gestalt konnte wegen des vielen langen Stoffes, das ihr ständig zwischen die Beinchen kam, nur schlecht laufen, und noch ehe sie den Hof endgültig überquert hatte, war sie mindestens dreimal gefallen und wieder aufgestanden. Mit der Zeit aber gewöhnte sie sich an die Vermummung und

Weitere Kostenlose Bücher