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Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Titel: Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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einmal ein neues Gläschen ein.
    Mrs. Huckley, die soeben noch vor Angst gezittert hatte, wurde jetzt zur streitbaren Amazone. Mut kann nämlich auch anstecken! Sie sprang auf und lief auf die Anrichte zu. Sie suchte nach etwas, womit sie den Kampf eröffnen konnte. Da sie im Augenblick nichts Besseres fand, schnappte sie das große silberne Tablett, das dort stand, und hieb es dem Fremden über den Kopf. Es dröhnte wie ein Gong.
    „Ende des ersten Aktes — Pause!" Sam freute sich königlich.
    Mrs. Huckley hörte dieses Auflachen, und mit einer Geschwindigkeit, die man ihr nicht zugetraut hätte, kam

    sie in den Flur gestürzt. Sam lachte so laut, daß ihm die Tränen die Backen hinunter kollerten. Die Sache sah auch zu komisch aus: der fremde Mann war von dem Schlag so benommen, daß er nicht mehr wußte, wo rechts und wo links war. Er drehte sich um sich selbst wie ein Kreisel und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Bei diesen krampfhaften Versuchen geriet er unter den Tisch. Als er dann plötzlich hochging, schlug er von unten her mit voller Wucht gegen die Platte. Da der Tisch nicht übermäßig stabil gebaut war, brach die Platte durch, und als der Fremde endlich stand, hing Mr. Huckleys leichtes Tischchen als seltsame Krause um seinen Hals. Der Fremde machte ein sehr verdutztes Gesicht.
    „Da ist ja eine ganze Einbrecherbande am Werk!" schrie Mrs. Huckley erbost. Und ehe Sam wußte, wie ihm geschah, hatte sie auch ihm das Tablett über den Kopf geschlagen. Unter diesem gewaltigen Schlag ging Sam ruhmlos zu Boden. Pete fürchtete, die beherzte Frau könnte den Freund noch zu Brei schlagen. Kurz entschlossen packte er ihn daher bei den Beinen und zerrte ihn durch den Flur ins Freie. Als Mrs. Huckley sah, wie sich der Reglose ganz ohne eigene Kraft fortbewegte, stieß sie einen entsetzten Schrei aus und rannte ins Zimmer zurück."
    „Das ist ja unheimlich, Huckley!" schrie sie. Mr. Huckley hatte sich noch immer nicht von seinem Platz gerührt. Auch Mr. Watson nicht; der streckte, Schweißperlen im Gesicht, die Arme unverändert zur Decke und suchte anscheinend nach Worten.

    Das erboste Mrs. Huckley sehr. Schließlich hatten sie ja den Hilfssheriff nicht deshalb im Haus, damit er dastand und die Arbeit durch andere tun ließ! Und da sie nun bereits Erfahrung im Umgang mit dem Tablett hatte, knallte sie es zur Abwechslung dem Hilfssheriff auf den Kopf. Der ließ ein erstauntes „Uff!" hören und knickte in den Knien ein. Um nicht zu Boden gehen zu müssen, hielt er sich an der Tischkante fest. Da der Tisch jedoch am Hals des Fremden hing, gab er nach, so daß Mr. Watson fiel, der Fremde mit ihm. In seiner Not hielt er sich im letzten Augenblick an Mrs. Huckley fest, mit dem Erfolg, daß auch sie das Gleichgewicht verlor.
    Longfellow leerte sein Glas gemütlich und sagte dann ruhig: „Wenn ihr euch alle wieder aufgerappelt habt, könntet ihr mir vielleicht erklären, was dieser Humbug soll!"
    „Hilf mir auf die Beine, Huckley!" kreischte die Frau aufgeregt.
    „Hatte ich dir nicht gesagt, du solltest lieber unters Sofa kriechen?" entgegnete Longfellow ungerührt. „Sieh zu, wie du nun allein wieder in die Höhe kommst, meine Liebe!"
    „Huckley, du bist ein Kannibale!" stöhnte Mrs. Huckley entsetzt.
    „Möglich", gab er zu, „aber Menschenfleisch habe ich bisher noch nicht verspeist."
    Mrs. Huckley gelang es, sich auf die Seite zu drehen, und nun hielt sie es für richtig, den Rat ihres erfahrenen Mannes zu befolgen. Mit Affengeschwindigkeit

    rutschte sie quer durch die Stube und verschwand unter dem Sofa. Nur ihr schnaufender Atem verriet noch, wo sie sich befand.
    Langsam krabbelte sich dann auch Watson in die Höhe, und dem Fremden gelang es, die Halskrause loszuwerden.
    „Nehmen Sie bitte Platz!" bat Longfellow liebenswürdig seine Gäste. „Schenken Sie sich ein — die Flasche ist gottlob bei dem Getümmel nicht kaputtgegangen! Wenn Sie mir dann erzählen wollten, was Sie in meinem Haus zu suchen haben, Stranger — aber falls Sie keine Lust dazu haben, brauchen Sie's nicht zu tun! Dann übergebe ich Sie unserm guten Hilfssheriff hier; der bringt Sie in sicherem Geleit nach Somerset hinunter. Man hat dort ein ganz ausgezeichnetes Gästezimmer, aus dem Sie so leicht nicht mehr herauskommen. Die Bohnen, die's da zum Mittagessen gibt, sollen nicht ganz so hart sein wie anderswo. Daß Sie sie durch Holzhacken abverdienen müssen, werden Sie wohl recht und billig finden. Sie sehen nicht aus

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