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Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys

Titel: Das Pete Buch 15 - Hals und Beinbruch Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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die Brust. „Natürlich werde ich das! Aber vergessen Sie nicht, ich bin auch nur ein Mensch! Ich pflege im allgemeinen wie ein Löwe zu kämpfen, aber von einer erschrecklichen Überzahl böser Feinde sind auch schon Löwen zerrissen worden. Sie wissen doch: viele Hunde sind des Hasen Tod!" Vorsichtshalber zog er sich noch einige schritte tiefer in den Flur zurück, während Huckley die Tür aufstieß.
    Draußen war man gerade mit der ersten Strophe des Prärieliedes zu Ende. Die frischen Jungenstimmen, die es gesungen hatten, klangen in einem langgezogen summenden Ton aus. Kaum erschien Longfellow im Türrahmen, als eine laut krähende Stimme begeistert rief: „Three cheers for our Longfellow — hurra, hurra, hurra!"
    „Hurra, hurra, hurra!" erklang es im Chor. Gleich darauf stürmte es wie eine Windsbraut auf den langen Engländer ein-: Er wurde gepackt und in die Höhe gehoben. Schwankend saß er einen Augenblick später auf den Schultern der Jungen. Im Triumphzug wurde er einmal um den Bungalow herumgetragen und dann vorsichtig wieder auf den Erdboden gestellt.
    „Sehr verehrter langer Freund und Bruder des Bundes der Gerechten!" begann jemand eine Ansprache. „Wir sind gekommen, uns für die freundliche Einladung zur Einweihungsfeier zu bedanken — alle andern stimmen mit mir überein, wenn ich erkläre, daß Sie der feinste Kerl auf Gottes Erdboden sind, Longfellow!"
    „Hurra, hurra, hurra!" erklang es von neuem mit Donnergebraus.
    „Darf ich jetzt auch mal was dazu sagen?" fragte Mr. Huckley bescheiden, als das „Hurra!" verklungen war. „Ich freue mich, daß ihr gekommen seid! Und ich freue mich, daß auch Chris und Hugh, wie ich sehe, dabei sind. — Aber was ich eigentlich sagen wollte, war das: sicher seid ihr von dem langen Weg zu mir herauf völlig ausgehungert wie die Wölfe! Und Durst habt ihr selbstverständlich auch — oder?"
    „Er weiß immer, was uns am dringendsten not tut!" krähte Joe Jemmery, das jüngste Mitglied der Gerechten, begeistert.
    „Es gibt eben nur einen Longfellow!" fiel Bill Osborne, der Dicke, ein.
    „Dann also reinspaziert mit euch!" Huckley lachte, daß ihm die Seiten weh taten. „Aber das eine sage ich euch: ich prügle einen nach dem andern windelweich, wenn auch nur ein Krümelchen in meiner Speisekammer übrigbleibt!"
    „Ich bin auch noch da, Mr. Huckley!" ließ sich jetzt eine Stimme aus dem Hintergrund vernehmen. Sie drehten sich um, denn der, der sprach, gehörte nicht zu ihnen. Das war Jimmy Watson. Dieses nächtliche Ständchen war von Chris und Hugh organisiert worden. Der Himmel mochte wissen, woher Jimmy spitzgekriegt hatte, was unternommen wurde. Aber nun war er da und konnte nicht gut wieder fortgeschickt werden.
    „Jimmy!" rief Mr. Huckley. „Komm her!"
    Der Watsonschlacks wieselte dienstbeflissen heran und baute sich vor Longfellow auf.
    „Fein, daß du da bist!"
    „Ich wußte, daß Sie sich freuen würden, mich zu sehen!" Jimmy grinste triumphierend und warf den andern Jungen schadenfrohe Blicke zu.
    „Ich bin wirklich froh, daß du gekommen bist", wiederholte Huckley. „Du mußt servieren und bedienen. Wie ich diese Kerle kenne, legen sie los wie die Scheunendrescher; ich fürchte, meine schwache Frau ist diesem Ansturm allein nicht gewachsen."
    Nun grinsten die Jungen vom Bund der Gerechten. Jimmy zog ein bedeppertes Gesicht, doch was sollte er

    tun? Schließlich tröstete er sich damit, daß Mr. Huckley alle Arbeiten, die er für ihn tat, auch königlich zu bezahlen pflegte; sicher ging er nach diesem späten Essen wieder mit fünf Dollar in der Tasche nach Haus. Fünf Dollar waren allerhand, und im Geist rechnete er bereits aus, wie viele Päckchen Kaugummi er dafür kaufen konnte.
    Huckley führte die wilde Horde ins Haus. Der Tisch war hin, den hatte der Fremde durchbohrt, aber die Jungen waren nicht kleinlich. Es kam ihnen mehr auf das an, was sie zu essen bekamen als darauf, wo sie aßen. Also führte Mr. Huckley sie in die Küche. „Macht's euch bequem!" Da nur vier Stühle, aber vierzehn Jungen da waren, nahmen die meisten auf dem Fußboden Platz, was sie mit unvorstellbarem Spaß taten. Mr. Huckley ging ins Wohnzimmer. „Komm hervor, Liebste!" rief er unters Sofa. „Wir haben Gäste! Leute, die hungrig sind, meine Liebe!"
    Mrs. Huckley krabbelte sich heraus, mit hochrotem Gesicht, aber bereits wieder obenauf. „Sind das die lieben Kleinen vom Bund der Gerechten?" fragte sie aufgeregt. „Nach allem, was du mir von ihnen

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