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Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Titel: Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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unbeabsichtigt auf die Hand trat. — Und zu allem Überfluß drängte jetzt auch noch von der Straße her ein ganzes Heer Neugieriger zur Haustür herein.
    „Mord! Entführung! Zu den Waffen! Das Town wird

    in Brand gesteckt!" brüllte ein Dutzend markiger Männerstimmen.
    Draußen auf der Straße hielt Pete auf Black King und stieß Sitka in die Rippen.
    „Da! Hör dir das mal an! Dieser Jack Smaller hat doch recht! Somerset und Schilda — zwei verschiedene Orte, aber mit Bewohnern vom gleichen Schlag; die reinsten—"
    Was er dann hinzufügte, klang wohl wie „Idioten", aber es war in dem Heidenlärm nicht deutlich zu verstehen.
    Sitka grinste und tippte sich an die Stirn. „Die haben alle einen Schlag mit dem Tomahawk gekriegt, Pete. Hat das Mr. Smaller wieder angestellt?" „Davon bin ich überzeugt."
    „Dann ist es fein, daß wir heute morgen ins Town geritten sind. Da kriegen wir alles so richtig aus erster Quelle."
    Inzwischen gelang es Mr. Tunker unter Aufgebot seiner ganzen Stimmgewalt, das Getümmel im Office doch so weit zu entwirren, daß er mit der Zeugenvernehmung beginnen konnte. Zuerst Jimmy, dann Mrs. Settier, Mrs. Brent. Mr. Turner, Mr. Bakerfield und Mrs. Plumrose. Und das Bild, das er aus all dem Geschrei, Geschluchze und Geschimpfe gewann, war folgendes:
    John Watson, der Hilfssheriff, mußte gegen vier Uhr früh — freiwillig oder unfreiwillig, das war nicht zu klären — das Haus verlassen haben. Um diese Zeit wollte sein Neffe nämlich gehört haben, daß die Zimmertür des stellvertretenden „Polizeichefs" leise knarrte. Sein Anzug, sein Stetson, Colt, Sheriffstern, ein Paar Schuhe und

    eine Flasche Whisky fehlten gleichfalls; sonst war alles in schönster Unordnung vorhanden. Die Haustür war verschlossen; jemand hatte also von außen den Schlüssel eingesteckt und herumgedreht.
    Bei Jack Settier wurden außer ihm selbst sein Sonntagsanzug mit Zubehör und der Colt vermißt. Wann er sich entfernt hatte oder gar entfernt worden war, ahnte seine Frau nicht, da sie über einen beneidenswert festen Schlaf verfügte. Bei Mr. Plumrose und Mr. Brent ergab sich dasselbe Bild; nur waren auf dem Küchentisch des Schneidermeisters noch einwandfrei frische Blutspuren zu erkennen. Und der Admiral war offenbar ganz still und heimlich durch die Haustür ins Freie gelangt; lediglich die vier Hobos hatten den Weg durchs Fenster gewählt und Mr. Bakerfield um die Zimmermiete für drei Tage geprellt. Ihre Getränke und Speisen dagegen waren stets ordnungsmäßig gleich bezahlt worden.
    Natürlich sprachen sich die Ergebnisse dieser amtlichen Untersuchung blitzschnell herum. Ganz Somerset war überzeugt, daß Sheriff Tunkers merkwürdige Erklärung, es lägen keinerlei Anhaltspunkte für ein Verbrechen vor, die Gents schienen sich alle freiwillig entfernt zu haben, auf einer geradezu unglaublichen Instinktlosigkeit beruhte.
    „John Watson hat doch recht gehabt", raunten die Leute unter sich. „Dieser Tunker ist schon so verkalkt, daß er überhaupt nichts mehr begreift. Und deshalb haben die Halunken auch als ersten den armen John umgebracht."

    „Umgebracht?" plärrte Jimmy vor sich hin. „Ach, mein Onkel, mein armer Onkel!"
    Er überlegte verzweifelt, ob er Mr. Tunker von der Sache mit dem Schatzgeheimnis berichten sollte. Aber der würde ihn ja doch nur auslachen und sagen, sein Onkel wäre ein Schafskopf. Außerdem hatte ihm der Onkel ja unverbrüchliches Schweigen auferlegt — ganz gleich, was passieren würde!
    Im übrigen brachten die Mittagsstunden eine neue Sensation: Mr. Turner, der Hotelbesitzer, Mr. Dullas, der Metzgermeister und Bürgervorstand, Mr. Cobber, der Schuhmacher, und Mr. Williams, ein junger Angestellter der Western-Bank, waren ebenso spurlos wie ihre Vorgänger verschwunden!
    Jetzt war es Mr. Tunker, als sollte ihn der Schlag treffen. Er sank auf seinen Stuhl vor dem aktenbedeckten Schreibtisch, und in seinem Kopf wirbelte das berühmte Mühlrad herum.
    „Sollten diese Panikmacher doch recht haben", murmelte er, „sollte hier doch eine Verbrecherbande am Werke sein? Oder ist — oder sollte — oder habe ich —"
    Aber sein Gehirn setzte einfach aus. Er stierte vor sich hin und verfluchte den Tag, an dem er Sheriff von Somerset geworden war. „Dieses Town", stöhnte er, „dieses zweite — wie sagte dieser Reporter aus St. Louis, der Smaller, doch immer? — dieses zweite Schilda!"
    Ja, wenn er geahnt hätte, daß Mr. Jack Smaller zwei Tage vorher in der Nähe der

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