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Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Titel: Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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das die Namen zweier ganz fürchterlicher Seeräuber waren."
    „Nein, nicht,waren"', protestierte ein anderer. „Dieser Blackbeard macht noch jetzt die Meere unsicher; im vorigen Jahr soll er sogar die Hauptstadt von Island — Stockholm, glaub ich, heißt sie — vollständig geplündert haben."
    Allerdings rief diese Behauptung heftigen Widerspruch hervor. Denn einige „wirkliche" Kenner der Geographie erklärten energisch, das Land hieße nicht Island, sondern Irland, und die Hauptstadt dieser Insel sei doch Oslo; aber da die weitaus überwiegende Mehrzahl der guten Somerseter von Europa genau so viel wußten wie vom Monde, schlief die Diskussion über dieses Thema nach kurzer Zeit von selbst ein.
    „Und wo sind eigentlich diese Landstreicher abgebliebcn?" fragte in Jack Settiers Geschäft ein Kunde, der sich gerade vom Meister persönlich rasieren ließ.
    Der Friseur sah recht bleich und verkatert aus.
    „Die haben in Bakerfields Saloon übernachtet", sagte er. „Ja, ja, klingt ganz unglaublich, aber es stimmt. Ich hätte ja angenommen, daß Bakerfield sie rausschmeißen oder gar nicht erst reinlassen würde. Aber nein: seine Wut auf Turner, der ihm ja den Admiral als Kunden weggeschnappt hat, muß ihn ganz durcheinandergebracht haben; jedenfalls gab er den Strolchen ein Zimmer. Sie sollen jetzt noch in den Betten liegen."
    Der Kunde machte eine entrüstete Bewegung, und schon fuhr ihm Jack Settiers blitzendes Messer in die Wange.
    „Au!" schrie der Verletzte. „Sie sind wohl des Teufels, Mann? Nehmen Sie sich doch gefälligst zusammen!"
    „Ich — ich — Verzeihung, Entschuldigung!" stammelte Settier bestürzt. „Es ist ja nur ein kleiner Schnitt; ich werde sofort — Frau! Ein Heftpflaster! Schnell! Zum Donnerwetter, wie lange dauert es noch!"
    Dann gab er dem Lehrjungen eine Ohrfeige und bearbeitete das Gesicht des Kunden mit dem Alaunstein.
    „Ja, ja, bei all den Aufregungen kommt man ganz durcheinander", stöhnte er dabei. „Denn da ist noch was: die vier Banditen haben, wie mir vertraulich berichtet wurde, gestern abend bei Bakerfield Reden geführt — Reden, sage ich Ihnen ...!"
    „Nanu, was denn?" unterbrach ihn der Kunde sofort, seinen Zorn ganz vergessend.
    Settier senkte die Stimme zu einem heiseren Wispern.

    „Sie haben gesagt — stellen Sie sich das mal vor! — daß sie einen Schatz suchen wollten!"
    „Olle Kamellen!" brummte der Mann mit der geschnittenen Wange. „Aber nun tun Sie bloß den verdammten Stein weg; der brennt ja wie die Hölle! — Ah, guten Morgen, Mrs. Settier! Ihr Mann hat heute wohl einen schlechten Tag, fürchte ich; hätte mir fast den Hals aufgeschnitten!"
    Mrs. Settier, eine dürre, hochaufgeschossene Frau, begann sofort zu keifen.
    „Das kommt eben davon, wenn man sich nachts draußen herumtreibt; da wird einem die Hand unsicher. Wo warst du überhaupt? Da kommt der Mann um Mitternacht nach Hause, grölt ein ganz idiotisches Lied von einer Totenkiste und erzählt lauter dummes Zeug: von einem Piratenschatz und Totenköpfen, daß kein vernünftiger Mensch mehr klug daraus werden konnte."
    „Aha!" rief der Kunde. „Sie waren also selbst bei Bakerfield, Meister!"
    „Nee", versetzte der, während er vor Schreck merkwürdig kleinlaut wurde. Lieber Gott! Da hatte er also in der Trunkenheit beinahe das ganze Geheimnis des Admirals ausgeplaudert! „Nee. Ich war nur — ich habe einen guten Freund besucht —" stotterte er und tat, als sei er beim Rasieren an eine besonders schwierige Stelle gekommen.
    „Die Piraten sitzen in Bakerfields Gaststube beim Frühstück", rief ein neuer Kunde, der gerade eintrat, als Neuestes dazwischen, „essen und trinken und geben an, der Admiral wollte sie um einen Schatz betrügen. Aber

    es wäre noch nicht aller Tage Abend, und jeder, der dem Admiral Hilfe leistete, würde Blackbeards Rache zu spüren kriegen."
    „Blackbeards Rache?" fragte Settier mit dem vergeblichen Versuch, eine heitere Miene aufzusetzen.
    „Au!" brüllte der Mann unter seinem Messer in der gleichen Sekunde abermals. „Verdammtes Rhinozeros! Das war der zweite Schnitt! Aber jetzt langt's mir! Das kostet ein kleines Schmerzensgeld!"
    „Und der Admiral? Wo ist der heute?" wollte der Gehilfe wissen, der mit schadenfrohem Grinsen den Tatterich seines Chefs beobachtete.
    „Der Admiral", sagte der zweite Kunde wichtigtuerisch, „war ja gestern nachmittag wieder unterwegs, kam erst spät zurück und hat sich dann über Nacht in seinem Zimmer richtig

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