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Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Titel: Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Zweifel, die Kerle, die ihnen auf der Spur waren, hatten die Insel erreicht! Und jetzt gab es für sie, die verführten Town-Strategen, keine Rettung und kein Erbarmen mehr.
    Ein neuer Blitz. Seitwärts aus dem Wald kam er diesmal. Und ein vierstimmiger Schreckensschrei folgte ihm wie ein Donnergetöse.
    Watson machte kehrt.
    „Zum Boot!" stöhnte er. „Schnell zum Boot!"
    Den Nachtgeist und die Gestalt, die ihn soeben zur Flucht in die Inselmitte veranlaßt hatte, vergaß er angesichts der neuen Gefahr. Nur weg von hier! Ins Boot, und dann stromauf gerudert! Fort von Pirates Island! Raus aus dem Gila! Zum Red River! Nach Somerset!
    „Zum Boot!" wiederholte Plumrose, dessen Zähne in wildem Takt aufeinander schlugen.
    Denn wie hatte der „Admiral" gesagt? — „Gebe Gott, Gentlemen, daß Sie nie in Ihrem Leben dieses Zeichen

    sehen!" Dieses Zeichen, das Totentuch, das jetzt über der Insel wehte!
    Laufen, Stürzen, Sichaufraffen, Weiterjagen! Und vom Busch her zerstörten greuliche Rufe die letzte Mut-Reserve der Somerseter.
    „Mörder! Mörder! Ich bin erschossen!" klang es schaurig zu ihnen.
    „Da ist das Ufer!" brüllte Brent, der seine Kameraden überholt hatte.
    Ja, das Ufer. Aber davor —
    „Alle — guten — Geister — loben", wimmerte Watson.
    Davor stand eine hohe, düstere Gestalt. Unbeweglich. Die Arme über der Brust verschränkt.
    Brent hatte den Colt noch in der Hand. Und die Angst trieb ihn zu verzweifelter Raserei.
    „Den Weg frei, Kerl!"
    „Da ist ja das Gespenst wieder!" röchelte Watson, der wie angenagelt stehengeblieben war.
    Dann zuckte abermals ein Blitz durch das Halbdunkel. Und Watsons Brust entrang sich ein durchdringender Verzweiflungsschrei:
    „Der Bart! Brent! Siehst du! Der Bart!"
    Ja. Auch Brent hatte es im Aufleuchten gesehen. Und auch Settier. Auch Plumrose.
    Der Fremde dort trug wirklich einen riesigen Vollbart. Und der war in Zöpfe geflochten. Und die Zöpfe waren hochgebunden, als wenn sie hinter den Ohren befestigt wären. Genau so, wie Dawes ihnen das Aussehen des alten Blackbeard beschrieben hatte.
    Brent hob den Revolver.

    „Nicht schießen!" schrie Watson. „Wir ergeben uns lieber! Wir —"
    Da drückte der Hufschmied ab. Dreimal sprühte die Flamme aus dem Colt. Dreimal knallte es. Aber die Gestalt blieb unbewegt stehen, als wenn gar nichts geschehen wäre.
    „Tatsächlich! Blackbeards Geist!" stöhnte der Hufschmied bestürzt vor sich hin.
    Und gleich darauf stürzte er in wilder Flucht abermals inseleinwärts — und Watson, Settier und Plumrose rannten hinter ihm her.
    Das aber war erst der Anfang des Schreckenstages auf Piraten Island. Doch es sollte noch viel schlimmer kommen!
    Kaum waren die vier Helden aus Somerset in der Inselmitte verschwunden, als der Geist am Ufer seinen Bart abnahm, die Bänder hinter den Ohren löste und sich erst einmal richtig satt lachte.
    „Nee, so was von Heldentum!" prustete er los. „Da hört sich doch alles auf! Ich hielt das Ganze nur für eine verrückte Idee, auf die niemand reinfallen würde. Aber, Junge, Junge, man lernt nie aus!"
    Es war Blackbeard junior, der damals in Turners Saloon den Admiral zur Rede stellte und als erster in die Knie ging. Sein natürlicher Bart war in den letzten Tagen zwar kräftig gewuchert, aber reichte doch noch nicht aus, um auf ein Hilfsmittel zu verzichten.
    „Gut so, Mike!" lobte eine zweite Gestalt, die aus dem

    Dickicht zu ihm herantrat. „Die haben fürs erste genug; nur schade, daß meine letzte Blitzlichtaufnahme vielleicht mißlungen ist. Ich stand dabei zu weit ab; blieb mit der verdammten Kamera in einem Strauch hängen, als ich hinter den vier Athleten her raste."
    „Na, haben Sie denn noch nicht genug gute Bilder?" fragte Blackbeards Geist. „Erst filmten Sie die Kerle aus dem Boot, während wir sie verfolgten; dann fingen Sie Ihre Kurbelei wieder an, als wir gestern nachmittag auf dem rechten Ufer in Deckung lagen, und nun diese Aufnahmen heute früh — das müßte doch eigentlich für die Zeitung langen."
    „Hast du 'ne Ahnung! Die Geschichte kann gar nicht zugkräftig genug werden: je mehr Sensation, desto mehr Geld! — Aber wer hat denn eben das Geschrei ausgestoßen: Mord, Mord oder so ähnlich? Ich hatte den Eindruck, daß die armen Teufel dadurch den letzten Rest ihres kleinen Verstandes verloren. Waren das deine Freunde?"
    „Nee. Wieso denn? Die sind doch auf dem rechten Ufer geblieben."
    Jack Smaller — denn das war natürlich der Kamera-Mann —

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