Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen
war.
„Kleine Fische", meinte Sam Dodd, bevor es losging. „Das kriegen wir hin. Armer Vogel! Wieviel Schüsse hat jeder?"
„Drei", entschied Pete. „Aber stell dir die Sache nicht zu einfach vor, Sommersprosse. Ich habe dieses Schießen eigentlich nur zu Ehren unseres Gastes ausgeknobelt, weil er mit dem Bogen so geschickt umgeht wie ..."
„... Sam mit der Gitarre", warf Andy Rothermere ein, und das Rothaar explodierte, weil er sich nicht gern an diesen Reinfall erinnern ließ.
„Diese Frotzelei gibst du besser dran, Andy! Ich kann schon spielen, du verkalktes Präriehuhn, und wenn du eine Abreibung haben willst, dann —"
Aber Carlos Huelva, der junge Mexikaner, klopfte ihn beschwichtigend auf die Schultern.
„Immer krähen lassen, Sam! Er ist ja nur neidisch!"
„. .. so geschickt wie Andy mit der Zunge", fuhr Pete inzwischen ungerührt fort. „Das wollte ich nur sagen, Boys! Und nun können wir anfangen. Wie viele sind wir? Carlos, Andy, Sitka, Bill Osborn, Conny Gray, Sam und ich — also sieben im ganzen. Oder willst du auch schießen, Tuffy?"
Der dicke Kürschnerssohn lehnte bescheiden ab. „Nee, danke, Pete. Wäre zuviel verlangt. Ich bin erstens kein guter Reiter, und von der Bogenkunst verstehe ich noch viel weniger."
„Werde dir nächstens Unterricht geben", sagte Sam großmütig. „Aber die Regeln, Pete, die hast du natürlich total vergessen!"
Sam war so eifrig wie ein Rennpferd vor dem Senken der Startfahne; er tänzelte von einem Bein aufs andere und sah sich im Geist schon als vielbewunderter und gepriesener Sieger.
„Die Regeln", erklärte Pete lächelnd, „sind einfach genug. Seht ihr den Pfahl da hinten? Den habe ich heute früh in den Boden gerammt; das ist der Anfang. Und der andere Pfahl hier links ist der Endpunkt einer Strecke, die außen genau achtzig Schritt an der Fenz entlangläuft. Von einem Pfahl zum anderen sind es dreihundert Schritt. Wir galoppieren vom ersten zum zweiten Pfahl, und wenn wir dem Ziel am nächsten sind, schießen wir. Einer nach dem anderen; die Reihenfolge muß noch ausgelost werden."
„Dann will ich nur hoffen", rief Sam verächtlich, „daß ich nicht der erste bin. Achtzig Schritt! Kinder, Kinder, näher ging's wohl nicht. Ich durchbohre den Vogel auf Anhieb. Hast du wenigstens einen zweiten auf Lager, Pete?"
„Den Vogel durchbohren? Das geht nicht, mein Lieber", sagte Pete freundlich. „Denn die Pfeile sind natürlich stumpf, damit kein Unglück geschieht, und der Papagei ist so lose befestigt, daß er bei einem Treffer einfach herunterfällt und ohne weiteres wieder benützt werden kann. Das macht Tuffy, der hinter der Fenz Deckung nimmt."
Sam rang fassungslos die Hände.
„Stumpfe Pfeile? Auch das noch! Soll man das für möglich halten? Wer soll denn so idiotisch sein, einen Menschen oder ein lebendes Tier anzuschießen? Kann mir bestimmt nicht passieren! Und vor den Schlumpschützen wie Andy können wir die Leute auf der Ranch ja warnen, so daß —"
„Vorsicht ist besser als Nachsicht, Sam", meinte aber auch Carlos.
„Na ja, meinetwegen! Der Klügere gibt bekanntlich nach. Aber da ist noch ein dunkler Punkt. Daß die Reitstrecke da achtzig Schritt an der Fenz entlangläuft, will ich freundlicherweise mal glauben, obwohl auf Petes Meß- und Rechenkünste ja kein hundertprozentiger Verlaß ist. Aber wenn die Strecke und die Fenz auch lapallel laufen —"
„Parallel, Mensch"! schrie Conny Gray.
„— nun pump dich nicht so voll Luft, du Ochsenfrosch; ich fehlte gerade in der Schule, als Mr. Tatcher euch diesen Quatsch verzapfte — wer sagt uns denn, wann wir, die Schützen, den Punkt erreichen, der genau achtzig Schritte vom Ziel entfernt ist?"
Die anderen blickten sich betroffen an, und der Rotschopf frohlockte.
„Aha! Da haben wir's schon! Köpfchen, sage ich! Köpfchen, Köpfchen! Ich mag ja wohl kein erstklassiger Gitarrenspieler sein — ich m a g , Andy! Grinse doch nicht so dämlich, du zottiger Waschbär! Ich mag! Ich sage nicht ausdrücklich, daß ich es bin, aber ich gebe bescheiden die Möglichkeit zu, um dir auch mal einen Gefallen zu tun —"
„Junge, Junge! Dem hüpft heute die Zunge wieder wie ein Sack voll Flöhe!" platzte es dem dicken Osborne in neidischem Staunen heraus.
„Aber sonst bin ich helle, und wenn Pete nicht merkt, daß er das Wichtigste bei dieser Reitschießerei vergessen hat —"
„Quatsch!" sagte Pete gutmütig. „Es ist alles bedacht, sogar dein Köpfchen! Natürlich! Wir
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