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Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen

Titel: Das Pete Buch 17 - Teufelskerle diese Jungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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erstaunten Gästen, „guten Tag auch, Gentlemen. Lassen Sie sich bitte durch mich nicht stören. Ich gehe gleich —"
    „— auf mein Zimmer", wollte er fortfahren. Da öffnete sich die Tür abermals — oder, genauer gesagt, sie wurde mit einem Schwung aufgerissen — und drei oder vier zerlumpte Gestalten erschienen, dieselben, die bisher draußen auf der Straße herumgelungert hatten.
    „Auf ein Wort, Gent!" sagte der erste von ihnen und ging geradenwegs und ohne den geringsten Respekt auf den Fremden los. ,Mr. Turner wollte gerade vorspringen, um die Vagabunden hinauszuwerfen, aber der Gentleman hielt ihn am Arm zurück.
    „Und was wünschen Sie?" fragte er mit eisiger Kälte, während sämtliche Gäste vor Spannung den Atem anhielten. Mr. Plumrose, der Schneider, der ganz hinten an der Wand sich fast den Hals ausreckte, erklomm schnell seinen Stuhl, um keine Einzelheit des nun beginnenden Schauspiels zu verpassen.
    „Sie sprechen will ich, Mann", erwiderte der Stromer und schob herausfordernd die Hände in die Hosentaschen.
    Beim Geist der Prärie! Das versprach einen Krawall, wie ihn die Bewohner Somersets so gerne hatten!
    Der Gentleman mit dem Dreimaster reckte sich hoch, als wenn er in den Himmel wachsen wollte; er hätte auch gut und gerne einen halben Kopf Zuschuß gebraucht, um die Länge seines riesigen Gegners zu erreichen. Dabei straffte sich der blaue Frack um seine Brust, und die goldenen Schnüre, die von seinen Schultern herab baumelten, schoben sich wie zu Schutz und Trutz enger zusammen.
    „Menschenskind!" staunte Plumrose. „Der Frack — goldbestickt! Und an der Hose auch noch eine richtige Goldborte! Der könnte wahrhaftig ein Admiral sein. Fehlt nur noch der Säbel!"
    „Mich sprechen wollen Sie? Und die anderen da?"
    „Haben den gleichen Wunsch, Gent", rief ein gummikauendes Individuum und stellte sich herausfordernd neben seinen Kumpan.
    Der „Seeheld" fixierte die beiden mit durchdringenden Augen, und die Somerseter sperrten Mund und Ohren auf. Dann glitt plötzlich ein düsterer Schatten über das Gesicht des Admirals.
    „Jim ... Blackbeard?" sagte er leise, aber immerhin deutlich genug, daß es jedermann in der Wirtsstube verstehen konnte.
    Blackbeard bedeutet Schwarzbart, und so hieß ein berühmter Pirat, der vor langen Zeiten die Geißel aller Weltmeere war.
    „Yea, Jim Blackbeard!" erwiderte der Kerl, und die Zuschauer bemerkten jetzt erst, daß ganz schwarze Stoppeln sein Kinn bedeckten. „Und hier neben mir steht Charles Vane und dort Jim Davies und Charles Collins."
    Der Gentleman mit dem Dreimaster wich einen Schritt

    zurück, als wäre eine giftige Schlange vor ihm aufgetaucht. Mr. Turner hätte jetzt wirklich zum Schutz seines vornehmen Gastes eingreifen müssen. Aber der wackere Wirt war wie vom Schreck gelähmt; die vier Hobos sahen ihm doch zu gefährlich aus!
    „Man müßte den Sheriff rufen!" murmelte er seiner Frau zu. „Nelly! Sei doch so gut und hole Mr. Tunker! Die anderen Kerle hier sind ja zu feige; auf die kann ich mich nicht verlassen."
    „Sie wollen wohl den Schatz suchen, Gent?" fragte der Bärtige mit heiserem Lachen. „Aber da haben wir auch noch ein Wort mitzureden, und zwar ein ganz gewaltiges!"
    Den Schatz! Au du Donnerwetter! Das Wort wirkte auf die Somerseter wie ein elektrischer Schlag. Diamanten, Goldbarren, Juwelen! Es funkelte ihnen schon vor den Augen wie den Besuchern des Londoner Towers, wenn sie die edelsteingeschmückte englische Königskrone betrachten. Und hatte Mr. Turner nicht auch schon davon gemunkelt, daß das ganze Town von seinem Besucher auch noch Nutzen ziehen werde?"
    Plötzlich brauste der Seefahrer auf. „Laßt mich in Ruh, verstanden? Schert euch dahin, wo ihr bereits erwartet werdet — zum Teufel!"
    „Oho!" rief Blackbeard höhnisch zurück. „Das wollen wir erst mal —" Aber sein Satz blieb ihm im Halse stecken.
    Der Gentleman hob nur den rechten Arm — und der Schwarzbart stürzte, von einem blitzschnellen Kinnhaken getroffen, wie ein gefällter Eichbaum zu Boden. —

    Ein zweiter Schlag — und Charles Vane legte sich neben seinen Komplicen. — Ein dritter und vierter — und auch Davies und Collins sanken in die Knie.
    „Bravo!" schrie Mr. Plumrose, der als erster Zuschauer die Sprache wiederfand. „Lovely, Mr. Admiral! Einer gegen vier! Hurra!"
    Das begeisterte Schneiderlein machte einen Luftsprung, krachte aber, als er aus den höheren Regionen zurückkam, mit seinem Stuhl zusammen und machte dabei

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