Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas
rieb sich die Nase, „möchte den Esel sehen, der so eine Versicherung abschließt. Überhaupt wird bei uns nicht viel gestohlen. Schließlich haben wir ja Mr. Tunker, der aufpaßt, damit nichts wegkommt."
„Kannst recht haben", nickte Mr. Baker, der auch nicht für derlei Neuerungen zu haben war, „aber dieser Mr. Goldsmith ist bestimmt ein Moneymaker. Der macht uns gewiß noch viel Ärger."
„Wie meinen Sie das?"
„Kenne diese Typen, Boy. Die sind zäh wie Ziegenleder. Sie haben nur einen Gott: den Mammon! Aus allem machen sie Geld ... sogar aus Dreck. Dieser Mr. Goldsmith wird ganz Somerset durcheinanderbringen."
„Och, da werden wir schon aufpassen", tröstete ihn Joe, „so schlimm kann es nicht werden."
„Wir? Wer ist das? Du hast ja gesehen, Joe, Hilfssheriff Watson ist schon gut Freund mit dem Texaner."
„Aber nicht mit Pete und dem ,Bund', Mr. Baker!" Regenwurm reckte sich stolz auf. „Wir haben schon oft bewiesen, zu was wir fähig sind. Schließlich sind wir der ,Bund der Gerechten'!"
„Na", lachte Mr. Baker, „dann kann Somerset ja beruhigt schlafen." Er zog Joe freundschaftlich am Ohr und ging wieder in das Haus zurück.
Regenwurm hatte es plötzlich sehr eilig. Er mußte unbedingt einige Mitglieder des „Bundes" aufsuchen und sie über die neuesten Ereignisse informieren. Gerade wollte er den Bahnhof verlassen, als ihm eine große Horde Jungen entgegenkam. Sie wurde von dem Sohn des Mr. Goldsmith angeführt. Joe erkannte sofort, wer da kam. Jimmy Watson hatte in aller Eile seine Freunde, die sich den schönen Namen „Schreckensbande" zugelegt hatten, zusammengetrommelt.
„He, Regenwurm", krähte Jimmy los, als er den kleinen Boy sah, „hast du Lust, verprügelt zu werden?"
„Das sieht dir ähnlich, Stinktier", griente der furchtbar los, „fühlst dich nur stark, wenn du zehn Mann hinter dir hast. Na, wir treffen uns noch mal allein. Dann gerbe ich dir dein Fell, Langer!"
„Ho", jetzt blieb Freddy Goldsmith stehen, „höre sich einer diesen Zwerg an! Wer bist du denn, daß du so eine Lippe riskieren darfst, Bürschlein?"
„Sie nennen ihn Regenwurm, Freddy", gab das Stinktier eiligst Auskunft, „er gehört zu Pete Simmers und seiner Bande."
„Pete Simmers? Wer ist das? Der Boy soll sich sofort bei mir melden!" Freddy reckte sich wie ein Feldherr. „He, Regenwurm", donnerte er, „verschwinde und bringe diesen Pete hierher. Wirst ja wissen, wo dein Boss zu finden ist."
Die „Schrecklichen" lachten meckernd. Endlich war mal einer da, gegen den dieser Pete nicht aufkam. Er würde bei Freddy Goldsmith den kürzeren ziehen. ^Das
war Wasser auf der Mühle der „Schrecklichen"! Wie oft waren sie Pete unterlegen! Jetzt war die Stunde der Abrechnung da!
„Soll dir übrigens einen schönen Gruß von Pete bestellen", gab Joe Jemmery jetzt frech zurück, „sollst mal auf der Salem-Ranch vorbeikommen und dir den Kuhstall ansehen. Für Rindviecher ist dort immer noch Platz. Kannst auch deine sauberen Freunde mitbringen!"
Die „Schrecklichen" lachten plötzlich nicht mehr. Sie rissen das Maul auf und starrten entsetzt auf den kleinen Kerl, der es wagte, einem Freddy Goldsmith so was zu sagen. Der Boy aus Texas wurde blaß. Er verdrehte die Augen und war im ersten Augenblick nicht fähig zu antworten. Er konnte diese Frechheit einfach nicht fassen. Aber dann schaltete er blitzschnell.
Joe Jemmery sollte jetzt erfahren, daß Freddy nicht nur ein Angeber war. Der Bursche machte einen Satz wie ein Panther und erwischte den Kleinen gerade, als er verduften wollte, noch eben am Hosenboden. Bevor Regenwurm einen Gedanken fassen konnte, hatte der große Freddy ihn schon übers Knie gelegt und drosch nun lustig darauflos. Der Bursche wußte schon, was er wollte. Er sah hier die willkommene Gelegenheit, sich von Anfang an Respekt zu verschaffen. Die „Schrecklichen" wackelten aufgeregt mit den Köpfen. Allä Wetter, dieser Freddy hatte Kraft. Aber so leicht war ein Joe Jemmery nicht zu bändigen! Freddy hatte den Kleinen eisern im Schwitzkasten. Allerdings nicht lange! Plötzlich bekam der Boy aus Texas eine wunderschöne Ohrfeige. Voller Schrecken ließ er Joe los und fuhr herum. Vor ihm stand ein dicker, pausbäckiger Bursche.
„Dein Name ist in Zukunft Kojote", sagte dieser gelassen, „du hast dich nämlich feige benommen. schämst du dich nicht, gegen einen Boy vorzugehen, der nicht nur viel kleiner, sondern auch mindestens sieben Jahre jünger ist als du?"
„Hell and
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