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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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die Wange angeritzt.
    „Hör auf zu heulen, Memme", herrschte der Große ihn an, „los, weitermachen, meine Zeit ist kostbar!"
    Plötzlich entdeckte er Johnny Wilde, der immer noch auf dem Holzstapel saß und vergnügt zuschaute. Der Große stakte mit langen Beinen heran, blieb dicht vor dem „Gerechten" stehen und sagte:
    „Darf ich den Herrn auch einladen? Zusehen, wie andere arbeiten, gibt es hier nicht!"
    Johnny kniff leicht die Augen zusammen und sah den Texaner erstaunt an. So was war ihm noch nicht vorgekommen. Der Boy mußte nicht alle Tassen im Schrank haben.
    „Los, an die Arbeit", wiederholte der Große seine Aufforderung, „ich sage nicht gern etwas zweimal!"
    „Wo kommst du überhaupt her?" wollte Johnny wissen.
    „Aus Texas natürlich, aber das kann dir ja egal sein."
    „Oh, ich dachte, du wärest irgendwo ausgerissen. Vielleicht vermißt man dich in einer Erziehungsanstalt, Kleiner?" Johnny hatte sehr freundlich gesprochen, aber dennoch sah der „Kleine" plötzlich rot.
    „Ich zähle bis drei", brüllte er los, „bist du dann nicht an der Arbeit, gerbe ich dir das Fell."

    „Du kannst meinetwegen bis Dreimillionen zählen", sagte Johnny gelassen, „ich bin nicht dein Diener, verstanden? Größenwahnsinnige pflegt man in Somerset einzusperren."
    „Eins — zwei — drei!" Freddy Goldsmith machte einen Satz vorwärts. Oh, er hätte das lieber nicht tun sollen! Johnny Wilde wußte nämlich genau, daß er es an Körperkräften nicht mit dem Boy aufnahm, aber er hatte dafür Grütze im Kopf. Er ging nicht blindlings drauflos wie Bill Osborne. Bei „drei" stützte er sich ab, machte einen Überschlag rückwärts und stieß sich so von dem Holzstoß ab, daß dieser ins Rutschen kam. Der lange Freddy schrie plötzlich fürchterlich auf. Holzkloben auf Holzkloben umprasselten ihn, und er wurde rettungslos eingedeckt.
    „Siehst du", sagte Johnny gemütlich, „so was nenne ich Holzhammernarkose. Auf Wiedersehen, Kleiner! Sei auch schön fleißig, ja?"
    Freddy Goldsmith schnaubte vor Wut wie ein Stier. Leider konnte er nichts machen, er war so zwischen den Kloben eingeklemmt, daß er nicht mehr heraus konnte.
    „He, ihr Idioten", brüllte er zu Jimmy und den „Schrecklichen" hinüber, „wollt ihr mich nicht befreien?"
    Die „Schrecklichen" machten sich sofort an die Arbeit. Fast zehn Minuten dauerte es, bis Freddy wieder auf den Beinen stand.
    „Wer war der Boy", wollte er sofort wissen. „Wenn ich den treffe, gibt es Kleinholz!"

    „Das — der — nein, lieber kein Kleinholz; liegt schon genug herum", stotterte Jimmy. „Nein — lieber nicht!"
    „He, wer war das, habe ich gefragt."
    „Das war Johnny Wilde", antwortete jetzt Jesse Blake, „er gehört zu Pete Simmers und seinen .Gerechten'."
    „Schon wieder dieser Pete Simmers! Na, der Boy wird büßen! Auf den Knien soll er mich um Gnade bitten!"
    Freddy Goldsmith tobte und schrie so laut, daß Mr. Baker den Kopf zum Fenster heraus steckte. Als er Freddys große Worte hörte, fing er schallend an zu lachen. Der Texasboy wurde dadurch noch mehr gereizt.
    „Ich werde diesen ,Bund der Gerechten' ausrotten!" schrie er. „Ich werde ihn zertreten, wie man eine Natter zertritt!"
    Die „Schrecklichen" hatten schreckliche Angst. Was sollte man da auch machen? Dieser Texaner schien ein ganz gefährlicher Bursche zu sein. Besser, man tat alles, was er befahl.
    Schleunigst machten sie sich wieder an die Arbeit, während Freddy wütend auf dem Platz hin und her lief. Er kochte vor Wut! Der Krieg war nun erklärt! Es würde ein fürchterlicher Krieg werden! Freddys Wut wurde immer größer. In Texas war eben alles viel größer und besser. —
    Der „Bund der Gerechten" stand vor seiner ersten wirklichen Kraftprobe. Nur — sein Anführer Pete wußte davon noch nichts. Der saß zur selben Zeit auf den Verandastufen der Salem-Ranch und spielte auf der Mundharmonika das schöne Lied:

    Bin ein Cowboy von der Weide — Cheriooh! Keinen Menschen ich beneide — Cheriooh! Reite, reite um die Herde — immerzu, Reite zehnmal um die Erde — ohne Ruh'. Yipiyee! Yipiyee!
    Während dies geschah, öffnete John Watson die dritte Whiskyflasche. Mr. Goldsmith sen. hatte einen gewaltigen Durst! Er kippte das scharfe Zeug in Wassergläsern hinunter, solch einen Brand hatte er, und verzog dabei noch nicht einmal das Gesicht. Im Gegenteil! Mißbilligend betrachtete er das Glas in seiner großen Faust und sagte nur:
    „He, Watson, was haben Sie hier in Arizona

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