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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Zeit belebten Vorplatz, sondern ging erst einmal in Mr. Bakers Gemüsegarten in Deckung. Von hier aus konnte er ungestört beobachten.
    Sofort fiel ihm der große Mann auf, der mit langen Schritten vor dem Bahnhofsgelände auf und ab stolzierte. Das mußte der Gent sein, von dem Jimmy gesprochen hatte. Der Mann hatte einen Hut auf, dessen Krempe so groß war wie ein Wagenrad. Er hatte die Daumen in die Ärmellöcher seiner Weste geklemmt, so daß man die dicke goldene Uhrkette auf seinem Bauch deutlich sehen konnte. Im Munde hatte er eine riesige Zigarre. Sie paßte gut zu dem Hut und der Uhrkette.
    Aber noch etwas entdeckte Regenwurm! Auf dem Abstellgleis stand ein Güterwagen. Noch bevor der Kleine sich darüber Gedanken machen konnte, brüllte der Mann mit der Zigarre:
    „He, Freddy! Verdammt, Boy, was ist los?"
    Aus dem Bremserhäuschen des Güterwagens kletterte jetzt ein Bursche, der wohl noch einen Kopf größer war als der Watsonschlaks. Er hatte genau so einen Hut auf wie der Mann mit der dicken Uhrkette. Über seine breite Brust strammte sich ein buntes Wollhemd, und die langen Beine steckten in einer Hose aus Wildleder. Der Boy schob die Hände bis zu den Ellenbogen in die Tasche und latschte im wiegenden Seemannsgang heran.
    „Eya, Dady" — er kaute gerade auf seinem Kaugummi — „lausiges Drecknest, das. Unverschämtheit von der Obrigkeit, keinen Vertreter zu deinem Empfang zu entsenden. Hast du denn nicht an den Sheriff dieses Kuhdorfes geschrieben?"
    „Yea, habe ich", knurrte der Alte, „werde dem Kerl Beine machen. Dieses ganze Kaff scheint noch im Winterschlaf zu liegen. Na, das wird bald anders."
    „Yea", echote Freddy, „nimm du dir die Alten vor, Dady, ich werde die Jungen beknien."
    .Olala', dachte Regenwurm, ,die scheinen ja allerhand vorzuhaben. Die wollen sich wohl ganz Somerset in die Tasche stecken.'
    In diesem Augenblick erschien Hilfssheriff Watson auf der Bildfläche. Er hatte seinen Colt in der Hand und schrie fast außer Atem schon von weitem:
    „Hände hoch, ihr Strauchdiebe! Jetzt schlägt die Uhr dreizehn! Bei John Watson wird pariert!"
    Der Mann mit der Zigarre dachte nicht daran, der freundlichen Aufforderung nachzukommen. Er trat dicht an Watson heran und zog ihm mit einer raschen Handbewegung den Hut über die Augen. Das „Auge des Gesetzes" konnte plötzlich nichts mehr sehen. Es wollte schon einen Satz rückwärts machen, aber der fremde Gent hatte bereits seinen großen Fuß auf seine Zehen gestellt. Im nächsten Augenblick war das Gesetz entwaffnet.
    „Au! Oh! Uh!" kreischte Watson. „Was ist denn das?"
    „Das ist die texanische Art", lachte der Fremde. „Sie müssen wissen, Sheriff, bei uns in Texas ist alles viel größer und besser. Die Füße und sogar die Fäuste! Wollen Sie mal meine Faust schmecken? Wette, Sie hören die lieben Engelein im Himmel singen, wenn ich Ihnen eine herunter haue."
    „Hä — hä-hä!" meckerte Freddy. „Hast du das gehört, Kleiner?" wandte er sich an Jimmy, der unbeteiligt dabeistand, „das gilt auch für dich!"
    „Das — das — das ist eine Beamtenbeleidigung", schnaufte Watson, „so was dürfen Sie hier nicht sagen. Wenn Sie auch aus Texas kommen, so gelten auch für Sie die Gesetze unseres Landes."
    „Richtig", quäkte Jimmy hinter dem Rücken seines Onkels, „der Boy da darf mir nichts tun!"
    „Oh", lachte Freddy, „dir haue ich die Jacke voll, wenn es mir Spaß macht." Und ehe Jimmy sich versah, hatte er schon eine saftige Ohrfeige kassiert. Der Watsonschlaks schoß sofort einen Salto und legte sich heulend in den Sand.
    John Watson schritt jetzt zur Tat. Er fuhr auf Freddy zu und wollte ihm an den Kragen. Aber daraus wurde nichts. Er selbst fühlte sich plötzlich am Kragen gepackt! Der Mann mit der Zigarre hob ihn mit der linken Hand vom Erdboden hoch. Der Hilfssheriff zappelte wie ein Frosch.
    „Hilfe! Halt! Oh, Sie dürfen doch das Gesetz nicht aufheben!" schrie er entrüstet.
    „Gesetz aufheben?" brüllte der Mann aus Texas. „No, das will ich auch nicht. Aber ich will, daß hier das geschieht, was ich sage!" Er setzte John Watson wieder auf die Erde. „Also, Sheriff, wir können Freunde werden. Hier, meine Hand."
    John Watson sah ein, daß es besser war, sich mit diesem Manne gut zu stellen. Rasch streckte er seine Hand aus. Der Fremde packte zu, und Onkel John ging sofort in die Knie.
    „Autsch!" schrie er. „Haben Sie aber einen Händedruck im Leibe!"
    „Yea", grinste der Texaner, „bei uns in

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