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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Reuter
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verlassen zu müssen. Aber Sie wissen ja, ein Staatsoberhaupt ist nie sein eigener Herr ... Ich benötige übrigens noch ein Pferd. Lasse es Ihnen auch durch einen Kurier gleich wieder zurückbringen."
    In diesem Augenblick hatte John Watson, wie er meinte, den hellsten Moment seines Lebens. Er konnte sich wirklich nicht besser das gnädige Angedenken des hohen Herrn erhalten, als durch das, was er jetzt tat.
    „Bester Pri ... Pro ... Präsident!" stammelte er „ich schenke Ihnen meinen Borsty. Nehmen Sie ihn hin, den treuen Gefährten meiner einsamen Ritte! .. . Zum Wohle des ganzen Landes!"
    Der „Präsident" schlug Watson auf die Schulter: „D a s nenne ich Staatstreue, mein lieber Watson! Ich werde Sie noch in diesem Jahr zu meinem Generalsekretär ernennen, verlassen Sie sich darauf, mein Lieber."
    „Ich verlasse ... verlasse mich darauf", stammelte dieser beglückt, „und jetzt sattle ich Ihnen mein stolzes Tier ..."
    Brian Sandwich erschrak, als ihn Watson den gesattelten Gaul vorführte. Aber er sagte nicht, was er dachte, denn Mr. Sandwich war schlau!
    „Ein wunderbarer Gaul", nickte er nur ein paarmal mit gespielter Bewunderung. Und vom Sattel aus drückte er dem vor Rührung fast in Tränen aufgelösten John Watson lange die Hand.
    „Sprechen Sie allen meinen treuen Somerseter Bürgern meinen erhabenen Dank für die Gastfreundlichkeit aus. Das Opfer soll gewiß nicht umsonst gewesen sein. Grüßen Sie mein Lieblingstown! So long!"
    So ritt der „hohe Gast" einsam auf John Watsons bestem Reituntersatz in die Nacht hinaus. Der „Obersheriff" stand da und rief ihm noch einige „Yipees" nach, bis Brian Sandwich unter der westlichen Ehrenpforte verschwand.
    Als dieser in diesem Augenblick noch einmal über den gelungenen Tag nachdachte, brach er in ein schallendes Gelächter aus. Aber er zuckte mächtig zusammen, als plötzlich eine Frauenstimme von oben her grell aufkeifte: „Ruhe, du Lümmel!" Und dabei waren doch gar keine Berge am Stadtausgang! —
    Witwe Poldi war nur für diese paar Sekunden erwacht. Dann schlief sie schon wieder ein, denn die Nacht war mild.
    Brian Sandwich lachte erneut los, als er sah, welche „Ehrenjungfrau" man da auf der Ehrenpforte postiert hatte.
    Es war ein Bild für die Götter! Auch diese hohe Gestalt im Frack, wie sie da auf dem dürren Klepper saß mit prall gefüllten Satteltaschen. Natürlich hatte Mr. Brian Sandwich die Ledertasche mit den goldenen Uhren nicht vergessen!
    Aber er dachte nicht daran, fluchtartig loszubrausen. Bis der wirkliche Gouverneur aufkreuzte, war er sowieso über alle Berge.
    Als Brian Sandwich das erste Town an der Tucsoner Straße hinter sich gebracht hatte und eine große Feldscheune erblickte, lenkte er sein Roß dorthin. Er stieg ab und band es an einen der Tragpfosten.
    „Zwei Stündchen Schlaf, die brauche ich noch", brummelte er vor sich hin, „zwei Stunden, dann ist es ungefähr viertel nach vier Uhr früh. Ich komme genau bei Ladenöffnung zum Leihhaus. Prost, ihr Somerseter! Um die Zeit schlaft ihr gewiß noch euren sauberen Rausch aus ... hihi!"
    Grinsend sank er ins Stroh und schlief rasch ein. — Aber er ahnte nichts von der Wachsamkeit der Jungen vom „Bund der Gerechten". Diese hatten bereits im Häuserschatten gekauert, als er vom Office aufbrach. Ja,

    sie hatten ihn schon vorher durch die Officefenster genau beobachtet. Wie die Sioux auf dem Kriegspfad waren sie links und rechts der Tucsoner Landstraße lautlos dahingepirscht und hatten den einsamen Reiter keine Sekunde aus den Augen gelassen.
    Jetzt nahmen sie dem schnarchenden Tramp erst mal die Ledertasche mit den Golduhren ab. Watsons Borsty ließen sie stehen. Der Hilfssheriff sollte seine Lehre bekommen!
    Außerdem hatte Pete vor, von der Salem-Ranch heimlich Mr. Bat Smith, den Verleiher, in Kenntnis zu setzen. Die Polizei wollte man noch aus dem Spiel lassen, damit diese den bevorstehenden Spaß mit dem richtigen Gouverneur nicht vorzeitig verderbe.
    Die Uhren, so war das abgemacht, nahm man erst einmal zum Tierparadies mit.
    „Wir schweigen natürlich weiter eisern über alles, was wir wissen", sagte Pete nun noch einmal eindringlich. „Die Uhren kommen auch übermorgen früh genug an ihre Besitzer zurück."
    „Klar, wollen doch erst mal sehen, was sie noch alles anstellen, wenn erst der richtige aufkreuzt!"
    „Die werden aus tausend Wolken kippen", feixte Bill Osborne.
    „Vor allem Obersheriff Watson, hihi!"
    Die innere Spannung bei den Jungen war

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