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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Zeit, in der die Menschen ihren Arbeitsplätzen zustrebten. —  
      Jimmy stand gerade vor einem Bäckerladen und betrachtete mit runden Augen die feinen Backwaren, als neben ihm ein kleiner Bursche auftauchte.  
      „Feine Sachen, was?" griente der.  
      „Ä", machte der Watsonschlaks, „so was schmeckt bestimmt besser als Brot."  
      „Yea, schmeckt fein. Ich esse das immer." Der Boy fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.  
      Jimmy machte Stielaugen. Das Wasser lief im Munde zusammen. Aus dem Bäckerladen kam aber auch ein herrlicher Duft! In Somerset gab es solche Sachen nicht. Feine Törtchen, und alles aus Marzipan und Sahne!  
      „Woher hast du denn das Geld, solche Dinge zu kaufen", wollte Jimmy wissen. „Das kostet doch 'ne Stange Geld."  
      „Kleinigkeit", brüstete sich der andere, „in Tucson kann man leicht Money machen. Liegt ja hier auf der Straße. Mußt dich nur bücken, um es aufzuheben."  
      Jimmy blickte unter sich. No, da war kein Geld zu sehen. So sehr er seine Augen auch anstrengte, keine Spur von Geld.  
      „Na ja, das war natürlich nur bildlich gesprochen" meinte der Boy, der Jimmys verzweifelte Blicke beobachtet hatte, „ich wollte damit nur sagen, daß es überall Gelegenheiten gibt, Geld zu verdienen."  
       
      „So? Hm —, ich möchte auch Geld verdienen! Habe aber keine Ahnung, wie man das hier anstellt." Der Schlaks machte ein trauriges Gesicht.  
      „Du bist wohl nicht von hier?" fragte der Kleine.  
      „No, ich bin aus Somerset!"  
      „Sooo, aus Somerset!" Leider sah Jimmy nicht das kurze Aufleuchten im Blick des anderen. „Ja, das ist natürlich etwas anderes, Boy. Aber vielleicht kann ich dir einen Job verschaffen. Du könntest heute mindestens fünfzig Dollar verdienen."  
      Jimmys Gesicht strahlte auf. Das war ja eine herrliche Aussicht! Soviel Geld an einem Tag! Onkel John verdiente nur fünfzig Dollar den Monat!  
      „Okay, Boy", sagte er dann gelassen, um seine Erregung nicht zu zeigen, „ich mache mit. Was muß man denn tun?"  
      „Das ist ganz verschieden. Meistens arbeite ich auf dem Schlachthof. Blutrühren!"  
      „Iiih! No, das ist nichts für mich!" Jimmy schüttelte sich angeekelt. Er konnte nämlich kein Blut sehen.  
      „Denke doch an das Geld", grinste der Kleine, „für fünfzig am Tag kann man schon mal eine unangenehme Arbeit verrichten."  
      „Stimmt, nickte der Schlaks, „mir soll es recht sein. Laß uns zum Schlachthof gehen. Wie weit ist es bis dahin?"  
      „Och, so ungefähr eine halbe Stunde. Ich weiß aber einen kürzeren Weg — durch die Altstadt.. Na, du hast ja keine Angst, nicht wahr?"  
       
      „N — n — nein", bibberte Jimmy. Am liebsten wäre er jetzt doch umgekehrt, aber dann fiel ihm wieder das Geld ein. Ja, es mußte sein. Er konnte in wenigen Wochen dann als reicher Mann nach Somerset zurückkehren?  
      „Wir müssen uns aber beeilen", meinte der Boy, „los, folge mir."  
      Und Jimmy Watson folgte! Wie ein Schaf trottete er hinter dem Kleinen her. Er ahnte nicht, daß der Weg zum Schlachthof in Wirklichkeit zur .Schlachtbank' führte. Jimmy war und blieb eben ein Einfaltspinsel. —  
      Pete und Sam hatten natürlich den Vorgang vor dem Bäckerladen beobachtet. Jimmys Mienenspiel machte auch Ungesagtes deutlich. Pete wußte sogleich, was die Glocke geschlagen hatte!  
      „He, Chef", schnaubte Sam, „was hältst du davon? Wette meinen Kopf, wenn da nicht schon ein schöner Hecht angebissen hat."  
      „Bist ein kluges Kind", lobte Pete, „beweise jetzt aber auch andere Fähigkeiten, ja? Es kommt darauf an, zu folgen, ohne gesehen zu werden."  
      „Kleinigkeit, mein Lieber! Solche Sachen sind meine Spezialität. So long, Boß! In der Höhle des Löwen sehen wir uns wieder." Sam tauchte im Menschengewühl unter. Leider konnte er nicht ahnen, wie recht er mit seiner letzten Bemerkung hatte.  
      Pete machte sich jetzt ebenfalls an die Verfolgung. Er hatte nämlich vorher mit Sam vereinbart, daß sie getrennt gehen wollten, um auf diese Weise ein höheres Maß an Sicherheit zu erreichen. Ihre Chancen waren  
       
      nämlich, wenn jeder für sich die Verfolgung betrieb, doppelt so groß. Während er Jimmy und seinen Genossen gut im Auge behielt, tauchte Sam nicht mehr auf. Sommersprosse schien sich in Luft aufgelöst zu haben.  
      Der Weg führte noch eine ganze Weile durch dichtes Menschengewühl. Oft glaubte Pete, seine

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