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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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,Lieben' aus dem Gesichtsfeld verloren zu haben, aber dann tauchten sie doch immer wieder vor ihm auf. Nach und nach wurde nun aber die Gegend einsamer, und somit wurd e die Verfolgung auch schwieriger. Pete wollte sich auf keinen Fall sehen lassen, denn der Boy, der Jimmy .verführte', sollte sich ganz sicher fühlen.  
      Die Straßen wurden immer schmaler und enger. Uralte Häuser standen hier, deren Giebel beinahe zusammenstießen, und vom blauen Himmel war nur noch wenig zu sehen. Daher herrschte auch ein eigenartiges Dämmerlicht.  
      Pete ließ sich Zeit. Ganz langsam arbeitete er sich von Haus zu Haus vorwärts. Einmal glaubte er in einer Nische eine Gestalt zu erkennen. War es etwa Sam? Als er dann die Stelle erreichte, war kein Mensch zu sehen. Da —! Eine Gestalt huschte jetzt über die Straße. Sie verschwand in einem Eingang. Gleich darauf kam eine dicke Frau aus dem Hause. Langsam watschelte sie vor Pete die Straße hinunter. Irgendwo bellte ein Hund. Es klang klagend, als heule er den Mond an. Dabei war es heller Tag! Es war schon eine unheimliche Gegend hier.  
      Auf der anderen Seite der Gasse befand sich eine Kneipe. Ein verrostetes Blechschild hing über der Tür.  
       
      Aus dem Innern kam wüstes Fluchen. Gerade wollte Pete weiterhuschen, als ein Betrunkener heraustorkelte.  
      „He, Bursche!" rief dieser laut, „komm her, ich will dir eine hinter die Ohren geben."  
      Pete kümmerte sich nicht darum. Er setzte seinen Weg unbeirrt fort. Der Betrunkene schimpfte hinter ihm her.  
      .Hoffentlich hat der Kerl mich nicht verraten', dachte Pete besorgt, ,der Boy in Jimmys Begleitung ist ohne Zweifel ein Schlaukopf.  
      Pete beeilte sich. Durch den kleinen Zwischenfall hatte er seine Verfolgten aus den Augen verloren. Jetzt zweigte links auch noch eine Gasse ab. Der Obergerechte lugte vorsichtig um die Ecke. Die Gasse machte einen Bogen, was dahinter lag, war nicht einzusehen.  
      Da —! Ganz deutlich hörte er einen unterdrückten Schrei! Wer rief da um Hilfe? Etwa Jimmy? Oder Sam? durch Pete's Kopf schössen tausend Gedanken. Er dachte an Charly's Worte. Aber konnte er denn jetzt unsichtbar bleiben? Mußte er nicht alle Vorsicht außer acht lassen, wenn er etwas erreichen wollte. Pete war kein Feigling, das hatte er schon oft bewiesen. Wie ein Sturmwind legte er also los. Er sauste mit vier langen Sätzen bis zur Biegung der Gasse. Nein, da war nichts zu sehen. Die Straße lag wie ausgestorben. Nicht einmal an den Fenstern zeigte sich ein Gesicht.  
      ,Ich muß weiter', dachte der Boy, .weder Jimmy noch Sam darf ich im Stich lassen.'  
      Ganz vorsichtig ging er weiter. Sein Gesicht war angespannt. Die Augen huschten von Fenster zu Fenster, von Tür zu Tür. Hinter ihm wurden jetzt Schritte laut.  
       
      Vorsichtig drehte er sich um. Infolge der Biegung war von dem Ankommenden noch nichts zu seilen. In diesem Augenblick erscholl ein zweiter Schrei!! Er klang ganz nahe. Pete machte einige Sätze vorwärts. Da war ein Torbogen! Sah er nicht eben eine Gestalt verschwinden? Er blieb stehen. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren.  
      ,Ich darf nichts überstürzen', dachte er, ,ich muß vorsichtig und ruhig bleiben'. Er riß sich zusammen. Schritt für Schritt tastete er sich in den Torbogen vor. Hier war es fast dunkel. Es stank entsetzlich nach Unrat und Verwesung. Jetzt erreichte er die Ecke zum Hof. Pete legte sich vorsichtshalber auf den Bauch. Ganz langsam schob er den Kopf vor. Kein Mensch war zu sehen. Sollte er sich doch geirrt haben? Nein, er hatte es ganz deutlich gesehen. Er ließ sich Zeit und lauschte. Der Hof glich einem dunklen Schacht. Ganz oben sah er einen winzigen, blauen Fleck. Das war der Himmel.  
      Hinter Pete klang jetzt der Tritt eines Menschen auf. Da kam doch einer durch die Einfahrt? Er konnte auf keinen Fall so liegenbleiben. Er mußte vorwärts!  
      Er betrat den Hof. Ihm gegenüber befand sich eine Tür. Sie stand auf. Dahinter lag Dunkelheit! Die Öffnung glich einem gähnenden Schlund. Sonst war nichts zu sehen. Wie ein Magnet zog ihn diese Tür an. Der Schritt des Menschen in der Einfahrt wurde lauter. Es wurde Zeit zu verschwinden! Drei lange Sätze — und Pete sprang durch die Tür. Im selben Augenblick stürzte er ins Leere! ,Was ist denn jetzt los', dachte er noch, dann wurde es Nacht um ihn.  
      *  
     
       
      Charly bediente, wie an jedem Morgen, seine Stammkunden. Da kam der dicke Juwelier, der immer

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