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Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen

Titel: Das Pete Buch 22 - Wer blufft wen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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so stöhnte, wenn er den Fuß heben sollte. Da kam der Fischhändler Needles mit den vorstehenden Zahnen, die ihm das Aussehen eines Haifisches gaben. Anschließend kamen noch der Frisör von gegenüber, der Milchhändler von der Ecke und die vier Oberkellner aus dem Restaurant ,Zum Silbermond'. Zwischendurch bediente er allerdings noch die ,Laufkundschaft'. Das waren die Leute, die gerade vorbeikamen und denen erst beim Anblick des Shoeshineboys die Idee kam, daß ihre Schuhe es auch mal wieder nötig hätten.  
      Charly hatte also alle Hände voll zu tun; er kam nicht einmal dazu, auf die Uhr zu sehen. Aber als das Geschäft dann abflaute, war er doch erstaunt. Die Uhr an der Sparkasse zeigte genau auf zehn.  
      „Eigenartig", murmelte der Boy vor sich hin, „Pete wollte doch um neun Uhr hier sein. Jetzt hätte ich gerade so schön Zeit."  
      „He, Boy!" rief da eine dunkle Stimme, „los, habe wenig Zeit!"  
      Ein neuer Kunde erschien. Charly mußte lächeln Also war es doch nichts mit dem Zeit haben. Er arbeitete fix. Aber bevor er fertig war, stand schon wieder eine Lady da, und bevor er diese bedient hatte, erschien ein smarter Jüngling. Und so ging es weiter. Als er dann endlich eine Pause einlegen konnte, zeigte die Uhr auf elf.  
      „Da stimmt etwas nicht", murmelte er leise, „Pete  
       
      würde mich nicht im Stich lassen. Wenn ich nur wüßte, was da los ist."  
      Minute um Minute verging, ohne daß von Pete oder Sam auch nur ein Haar zu sehen war. Und mit jeder Minute wurde Charly unruhiger. Die Gedanken wirbelten nur so durch seinen Kopf. Sollt? er etwa nach Hause fahren? Oder sollte er zur Police gehen? Er hatte Pete am frühen Morgen dieses Tages nicht umsonst gewarnt! Er kannte die Gepflogenheit der ,Unterwelt' genau.  
      Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er sprang auf sein Rad und sauste zum Westende der Stadt. Mammy Linda und seine Mutter warteten schon. Sämtliche Koffer standen gepackt. Aber weder von Pete, noch von Sam oder Jimmy Watson war eine Spur zu finden. Sie waren schon zu sehr früher Stunde aufgebrochen.  
      Charly fegte wieder zurück. Sein Weg führte zum Bahnhof, dann zum Redaktionsgebäude der Zeitung. Die Zeitungs- und Shoeshineboys von Tucson hielten eisern zusammen. Auch sie hatten ihr System! Wichtige Nachrichten liefen wie ein Lauffeuer durch die Stadt. So kam es, daß sich gegen Mittag fünfzehn Boys am Bahnhof trafen. Die meisten von ihnen kamen mit Fahrrädern. Charly hielt sich nicht lange mit der Vorrede auf. Er erklärte schnell, um was es ging.  
      „Eine verdammt unangenehme Sache, Charly", meinte Will, „du weißt doch, die Boys werden uns das nicht vergessen! Sie hassen uns sowieso, w?i! wir uns mit ehrlicher Arbeit durchschlagen. Bis jetzt konnten wir mit  
       
      ihnen in Frieden leben, aber wenn wir deinen Freunden aus Somerset helfen, kriegen wir Stunk!"  
      „Das habe ich alles bedacht", nickte Charly, „aber wir müssen jetzt eingreifen! Kennt einer von euch den Clifft Shannon?"  
      „Kenne ich", sagte ein Langer bedrückt, „mit dem will ich nichts zu tun haben! Ist ein ganz gemeiner Lump! No, ich mache nicht mit."  
      „Handelt es sich um diesen Shannon, Charly?" wollte Will wissen.  
      „Ja, der soll der Boß der Bande sein."  
      „Hm —, wird besser sein, wenn wir uns dann an die Police wenden. Dann geht uns die ganze Sache nichts mehr an." Will hatte keine große Lust, sich in gefährliche Abenteuer einzulassen. „Warum gehst du nicht zur Wache, Charly?"  
      „Weil die mir doch nicht glauben. Sie würden höchstens eine Vermißtenanzeige aufnehmen. Aber mit einem Shoeshineboy nur auf Grund eines Verdachtes auf Streife gehn? No, das machen die nicht."  
      „Das stimmt", nickte ein kleiner Bengel, „machen sie nicht. Habe mal etwas Ähnliches erlebt."  
      „Dann müssen wir selbst handeln, Will!'' Charlys Stimme klang bittend und befehlend. „Wir dürfen doch die Boys vom ,Bund der Gerechten' nicht im Stich lassen!"  
      „Bund der Gerechten? Was ist denn das für ein Apparat?" wollte einer wissen. „Habe noch nie davon gehört."  
      „Na, dann hörst du es jetzt. Ich kann dir nur sagen,  
       
      die Boys sind ganz große Klasse! D i e fackeln nicht so lange, wenn es gilt, einem, der in Not geraten ist, zu helfen."  
      „Dann sollen sie sich jetzt auch selbst helfen!" sagte der Bengel patzig. „Wenn das so tolle Kerle sind, werden sie sich ja auch von

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