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Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Titel: Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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Stationsvorsteher wachrüttelte und auf den abfahrbereiten Morgenzug deutete.
    „Wollen Sie nicht mitfahren?"
    „Ich? Mitfahren? Wieso? John Watson wußte im Augenblick gar nicht, wo er eigentlich war. Der Vorsteher zuckte mit den Achseln und gab das Abfahrtssignal.
    „Halt! Ich will doch mit!" schrie Watson plötzlich und fegte hinter dem anfahrenden Zug her.

    „Nicht aufspringen!"
    Aber John Watson ließ sich nicht stören und erwischte tatsächlich noch den letzten Wagen. Aufatmend kletterte er auf die hintere Plattform. Das war ja noch einmal gut gegangen. Wie konnte er auch nur so fest einschlafen?
    „Haben Sie eine Fahrkarte?" fragte der Schaffner, der das Aufspringen des Fremden beobachtet hatte.
    „Nein, ich brauche eine Karte nach Tucson." Der Hilfssheriff nahm seinen Fahrschein in Empfang und setzte sich in den Wagen. Somerset mußte bald erreicht sein; dort mußte er höllisch aufpassen und sich am besten verkriechen; denn wenn der Teufel es wollte, sah irgendein Somerseter Bürger in den Wagen hinein. Nur Phil Baker, der Somerseter Stationsvorsteher, brauchte ihn zu sehen — und alles war aus! John Watsons gute Laune verflog im Nu. Er malte sich die schrecklichsten Dinge aus, die während seiner Abwesenheit passieren könnten. Würde ihn Emil Kluck auch würdig vertreten? Bestimmt nur, wenn nichts passierte. Andernfalls aber mußte die Sache auffliegen . . . Das konnte ihn dann leicht seine Stellung kosten. Und was fing er dann an?
    .John Watson, du bist doch ein großes Kamel', dachte er. ,Setzt deine ganze Karriere aufs Spiel wegen so einer Dummheit!'
    Somerset!
    John Watson zuckte zusammen. Er war so in Gedanken versunken gewesen, daß ihm die Ankunft in Somerset ganz entgangen war. Hastig verschwand er im W.C. und spähte durch das kleine Fensterchen auf den Bahnsteig hinaus. Der Schaffner und Phil Baker sprachen miteinander. Verdammt, warum hielt der Zug nur so lange? Watson riß plötzlich die Augen auf. Dahinten kamen ja Emil Kluck und sein lieber Neffe Jimmy mit Mrs. Forbes angefahren. Ach ja, die Rancherin wollte ihre Tochter und deren Freundinnen abholen. John Watson atmete auf, als der Zug endlich weiterfuhr. Kurz vor Littletown keuchte dann der Gegenzug vorbei. Er entdeckte darin die frohe Schar munterer Girls.
    ,Hoffentlich gibt es mit denen keinen Ärger', dachte er besorgt. ,Und dieser Forscher will ja auch noch kommen! Nein, ich fahre doch lieber nicht nach Tuscon, sondern nach Somerset zurück! Er war heilfroh, daß er sich zu diesem Entschluß durchgerungen hatte. In Littletown konnte er aber nicht aussteigen. Dort kannte ihn ja jeder. Er mußte also schon ein paar Stationen weiterfahren. Am besten bis Buggles City. Dort konnte er sich den Tag über aufhalten und dann mit dem Abendzug nach Gaston City zurückfahren. Einige Kilometer nach Littletown suchte er den Schaffner auf und wollte sein Geld zurückhaben.
    „Das hätten Sie sich früher überlegen sollen, alter Freund", sagte der Beamte mürrisch. „Die Karte ist nun mal ausgeschrieben und damit hat sich's! Wie kann ich das denn rückgängig machen? Denken Sie doch nur mal an die Bestimmungen . . ."
    „Seien Sie ein Mensch", flehte Watson. „Ich bezahle doch nicht bis Tuscon, wenn ich nur bis Buggle City will."
    „Was wollen Sie denn auf einmal in Buggles City?" „Meinen Urgroßvater besuchen! Der feiert heute seinen einhundertundfünfundzwanzigsten Geburtstag."

    „Und dann fahren Sie weiter nach Tuscon?" John Watson nickte.
    „Well, dann können Sie die Karte behalten. Es ist erlaubt, die Fahrt einmal zu unterbrechen."
    Da gab sich John Watson geschlagen. Er stieg in Buggles City aus, mietete sich im einzigen Hotel ein Zimmer und warf sich erschlagen aufs Bett. Nachmittags machte er einen Spaziergang durch das Städtchen. Dabei dachte er an Somerset und seine Einwohner und malte sich die schrecklichsten Katastrophen aus. Trotzdem hielt er es bis zum Abend aus und setzte sich dann nach Oaston City in Marsch. Um 22 Uhr kam er wieder im „Blue Moon" an und meldete sich beim Wirt zurück.
    „Ah„ da sind Sie ja schon wieder!"
    „Yes, da bin ich. Möchte für diese Nacht ein Zimmer haben. Morgen brauche ich dann mein Pferd."
    „Zimmer können Sie haben", nickte Eckepoint, „aber nicht das Pferd. Das habe ich nämlich verliehen."
    „Verliehen? Mein Pferd? John Watson war empört.
    „Wieso I h r Pferd? Das Tier gehört doch mir! Mr. Kluck hat es nur von mir ausgeliehen!"
    „Und dafür verlangen Sie fünf Dollar?

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