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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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Gedanken, diesem fürchterlichen Wesen mit lautem Geschrei entgegenzurennen ... sicher erschrak es dann und wich zur Seite! Wenn es sich auch nur um eine oder zwei Sekunden handelte — vielleicht konnte er an ihm vorbei das Freie gewinnen ...
    Dann merkte der Junge plötzlich, daß sich seine Finger automatisch in einen Felsvorsprung festgeklammert hatten, der einen halben Meter über seinem Kopf an der rückwärtigen Höhlenwand entlanglief. Joschy reagierte rein instinktiv. Alles, was er tat, geschah ohne Überlegung. Er wußte nicht, warum er so handelte ...
    Wie der Blitz wirbelte er herum.
    Im nämlichen Augenblick hatten seine Finger den für den Bruchteil einer Sekunde fahrengelassenen Felsvorsprung wieder gepackt. Im nächsten Augenblick zog er sich daran in die Höhe. Die Muskeln seiner Arme strafften sich; sie drohten zu reißen. Er aber zerrte sich hoch ... er sah vor Anstrengung Funken vor seinen Augen, seine Arme schmerzten, seine Beine baumelten wie leblos an seinem Körper . .. und dann warf er sich mit einem plötzlichen Ruck gleichzeitig nach oben und nach vorn.

    Er fürchtete, die Anstrengungen nicht mehr aushalten zu können. Aber da war es bereits geschafft, obwohl ihm das noch gar nicht zu Bewußtsein kam.
    Nun lag er flach auf dem Bauch auf einem Felsgesims, das, nicht breiter als dreißig Zentimeter, ungefähr zwei Meter über dem Höhlenboden an der rückwärtigen Felswand entlanglief. Die Glieder taten ihm weh, als sei er viele Meter tief in einen Abgrund gestürzt.
    Er wandte den Kopf, um nach dem Tier zu sehen, das ihn gezwungen hatte, hier hinauf zu flüchten. Das stand immer noch starr und reglos auf dem gleichen Fleck. Seine Augen schienen noch viel bösartiger als vorher zu schillern.
    Dann machte es plötzlich ein paar schleichende Schritte voran, hielt inne, duckte sich ... und in der nächsten Sekunde sprang es.
    Joschy glaubte, sein Ende sei gekommen. Aber er lag zu hoch; das Tier vermochte nicht zu ihm hinauf zu gelangen. Es klatschte gegen den Fels und fiel zurück. Das brachte es in rasende Wut. Es knurrte erbost auf und machte kehrt, um den Sprung mit größerem Anlauf zu wiederholen. Joschy schloß die Augen; er wollte nichts mehr sehen. Er wollte auch nichts mehr hören. Die Sache sollte vorüber sein ... so oder so! Er hielt es einfach nicht mehr aus.
    Wieder rückte sich das unheimliche Tier zum Sprung zurecht. Und wieder sprang es. —

    „Da ist irgend etwas in der Höhle los!" flüsterte Joe Jemmery so leise, wie es überhaupt ging. „Daß Bess Silver drin ist, das haben wir mit eigenen Augen gesehen. Aber es muß noch ein anderes Tier vorhanden sein, das er angeht; die Fuchsmahlzeit war eben doch zu mager für ihn."
    Plötzlich hörten sie es verzweifelt aufschreien. Und — was da schrie, war eine Jungenstimme, das ließ sich nicht verkennen ...
    „Großer Gott!" stöhnte Regenwurm. „Wie kommt ein Junge ganz allein in diese Gegend? Der Stimme nach zu urteilen muß er noch reichlich klein sein. Und warum ist er allein? Kannst du dir darauf einen Vers machen, Pete? Bess Silver wird ihn doch nicht —"
    „Gibt's gar nicht!" flüsterte Pete zurück. „Er darf ganz einfach nicht, verstehst du?"
    „Wie kriegen wir ihn von dem Kleinen fort?" stöhnte Joe aufgeregt. „Mit dem Ausräuchern ist es nun nichts mehr! — Wir können den Jungen doch nicht mit Bess zusammen ersticken lassen."
    „Bess Silver ist ein ausgekochter Halunke! Er scheint uns nichts ersparen zu wollen!" entgegnete Pete tonlos. Er überlegte und nagte dabei an seiner Unterlippe. Plötzlich sagte er entschlossen: „Ich gehe hinein!"
    „Du bist verrückt!" keuchte Regenwurm in höchstem Entsetzen. „Du läufst ja in deinen Tod!"
    „Ist nicht gesagt", gab Pete zurück; aber am Klang seiner Stimme konnte man hören, daß er das, was er sagte, selbst nicht recht glaubte. „Die Chancen stehen in jedem Fall fünfzig zu fünfzig —", behauptete er — trotz

    aller Zuversicht, die er zur Schau trug, doch ein wenig unsicher. „Schließlich habe ich's ja schon früher einmal mit einem Wolf zu tun gehabt."
    „Das schon — aber du kannst sagen, was du willst: es war kein Bess Silver!"
    „No — so etwas wie mit dem gab es noch nicht. Aber immerhin: wir können den Jungen dadurch ja nicht so ganz ohne weiteres —"
    „Yea", stimmte Joe rückhaltlos bei. „Du hast recht, das können wir wirklich nicht!"
    Pete hatte inzwischen einen Plan gefaßt. Er wußte natürlich, daß es kein Plan war, der

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