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Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache

Titel: Das Pete Buch 25 - Das wird ne Sache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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klang nicht wie sonst; es war ein Ton bedrückter Aufregung darin, den Joe bisher noch nicht an ihm kannte.
    „Kannst du die Lampe ausmachen, Regenwurm? Keine Notwendigkeit mehr, die Höhle länger zu illuminieren! Das hätten wir wieder einmal geschafft. Ich muß gestehen, es sah nicht einfach aus, und es war es auch nicht." —
    Joe begann plötzlich zu zittern. Alle Aufregung, die sich in ihm angestaut hatte, machte sich jetzt Luft. Er stöhnte laut auf. Dann ließ er sich völlig erschöpft ins Gras fallen und lag eine ganze Weile ganz still und mit dem Gesicht nach unten. Er wußte nicht, was um ihn herum geschah.
    Er kam erst wieder zu sich, als eine sehr besorgte

    Stimme ihn ansprach: „Aber Regenwurm! Natürlich hat's dich durch und durch geschüttelt. — Ich muß sagen, mich hat die Sache genau so mitgenommen wie dich. Aber ich hab' gleich darauf dreimal ausgespuckt, und das hat geholfen. — Versuch's auch einmal!"
    Joe hob den Kopf und blickte Pete an, der über ihn gebeugt stand und schon wieder lächeln konnte.
    „Ich glaube, ich habe mich nicht so mutig benommen, wie sich's eigentlich gehörte —", stammelte er verwirrt.
    „Wo denkst du hin, Kleiner!" Pete lachte, und jetzt klang es wieder vollkommen echt; es war sein altes, gutes Jungenlachen. „Du hast dich ganz fabelhaft benommen, .Listige Schlange'! Wahrscheinlich sogar besser als ich. Wenn du wüßtest, wie mir zumute war, als ich das Messer in die Höhe schwang und wußte: wenn ich nicht treffe, bist zuerst du dran, und dann wahrscheinlich ich und zum Schluß der kleine Junge oben auf dem Felsvorsprung. — Ich möchte so etwas kein zweitesmal durchstehen müssen."
    Joe wollte etwas erwidern, aber die Zunge gehorchte ihm nicht. Er brachte nur ein hilfloses, sehr klägliches Stottern heraus.
    „Steh auf und versuch, nicht mehr daran zu denken", bat Pete.
    Joe krabbelte sich langsam auf. Er war immer noch nicht wieder der alte. Er stand reichlich verdattert da und schaute Pete von unten herauf an.
    Der hielt ihm plötzlich mit beinahe fremder Hast die Hand hin. „Schlag ein, Regenwurm, oder ,Listige Schlange', oder wie du sonst auch immer heißen willst!"

    „Ach —!" entgegnete Joe matt. „Ist ja vollkommen gleich, wie einer heißt — wenn er nur — "
    „Auf jeden Fall bin ich stolz, daß ich dich zum Freund habe!" erklärte Pete, und dann schüttelten sie einander sehr ernst die Hände.
    „Jetzt gehen wir in die Höhle hinein", sagte Regenwurm nach einer längeren Pause, als er sich wieder gefangen hatte. „Nun ist es ja wohl an der Zeit, uns diesen vertrackten Bess Silver einmal genauer anzusehen! Die ausgleichende Gerechtigkeit hat ihn endlich ereilt — nun schlägt er kein Rind mehr! Die Salem-Ranch wird sich über Verluste nicht mehr beklagen können."
    Pete lachte.
    „Ich denke, es ist wichtiger, daß wir uns zuerst einmal den kleinen Jungen ansehen, wenn das Kerlchen in der Zwischenzeit nicht etwa vor Angst gestorben ist! Ich muß schon sagen — es war allerhand, was er in den letzten fünfzehn Minuten durchmachen mußte."
    Sie gingen in die Höhle. Joe schaltete seine Taschenlampe an.
    Joschy lag immer noch auf dem Felsvorsprung. Er hielt die Augen geschlossen und rührte sich nicht. Man konnte beinahe annehmen, er sei tot. Als der helle Lichtstrahl jedoch seine Augen traf, begann er zu zwinkern.
    „Komm runter, kleiner Kerl", sagte Pete freundlich. „Brauchst vor nichts mehr Angst zu haben — alles okay!"
    Er half ihm. Als Joschy stand, erkannten sie ihn. „Du bist doch der Waisenjunge von Müller Givern!" rief Joe verblüfft. „Wie kommst du denn hierher?"
    Pete beguckte den Kleinen von oben bis unten, und als er merkte, wie rot dieser wurde, schmunzelte er plötzlich. „Ausgebüchst, wie?" fragte er belustigt.
    „Joschy begann herumzudrucksen; anscheinend wollte er so etwas wie eine Entschuldigung herausbringen.
    „Brauchst uns keine großen Geschichten zu erzählen, wir sind vollkommen im Bilde! Und nun komm mit uns — zu den anderen!"
    Regenwurm leuchtete Bess Silver noch einmal an; mit einer gewissen Ehrfurcht betrachteten sie den schrecklichen Räuber, den sein Schicksal nun endlich erreicht hatte.
    Fünf Minuten später erreichten sie ihren Lagerplatz. Johnny und Bill hatten sich in der Zwischenzeit nicht gerührt; sie ließen sie weiterschlafen und krochen schnell in ihre Schlafsäcke, nachdem sie Joschy ein paar wollene Decken gegeben hatten, damit er sich darin einwickle. —
    Am andern Morgen gab es

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