Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
Vom Netzwerk:
ja

    kommen. Der Krug wandert eben so lange zum Wasser, bis er 'n Fußtritt kriegt."
    „Wir wollen den Fall nicht präjudizieren, Gentlemen", erwiderte Pettifogger, indem er sich selbstgefällig neben Brent niederließ. „Eine schnelle Rasur, bitte! Bin als Zeuge zu einer wichtigen Amtshandlung geladen und kann da nicht mit diesen Bartstoppeln herumlaufen."
    Dunn stand auf, packte den Advokaten am Kragen und riß ihn von seinem Platz. Da war aber Brent sofort auf den Beinen, während Settler geistesgegenwärtig mit dem Messer zurückfuhr, und stieß Dunn vor die Brust.
    „Immer langsam, Kürschner! Wenn hier Faustrecht geübt wird, bin ich als Hufschmied auch dabei!"
    Nun drohte ein Handgemenge von bester Somerseter Art. Da knatterte draußen ein Auto, und Harry, der Lehrling, rief: „Das ist doch Mr. Wilde aus Tucson! Er hält vor dem Office!"
    Ja, es war zweifellos Johnnys Onkel, der als Regierungsbeamter in der Bezirksstadt tätig war. Er kam offensichtlich in besonderer Mission, denn er hatte eine dicke Aktentasche bei sich. Die Gents in Settlers Salon machten große Augen, als er mit gewichtiger Miene aus seinem Ford stieg und zum Office ging.
    „Das bedeutet etwas!" rief Settler aufgeregt. „Habe ich nicht gesagt: geheimer Staatsakt! Seht ihr nun, daß ich eingeweiht war? Aber, bitte, Gents, keine Schlägerei hier! Sei doch vernünftig, Dunn! Wir können uns in diesem Augenblick einfach nicht erlauben, uns gegenseitig den Kopf einzuschlagen, wo das Schicksal des Towns auf dem Spiele steht."

    „Nicht das Schicksal des Towns", verbesserte Pettifogger, „aber das Schicksal einiger seiner Bewohner. Ich war gestern, wie Sie wissen, am Regierungssitz und habe ich Auftrage meiner verehrten Klientin, der Witwe Poldi, eine Reihe von Klagen eingereicht. Und wenn sich nun ein hörbares Heulen und Zähneklappern erheben sollte, so ist es nicht meine Schuld!"
    „Hu, Mr. Pettifogger", schauderte Mrs. Settler, die nun auch im Salon erschien. „Das klingt ja richtig grauenerregend."
    „Ich will nichts gesagt haben, verehrteste Lady", meinte der Advokat, „doch wenn auch Sie eine Vorladung zum Gericht erhalten sollten —."
    „Hol euch alle der Leibhaftige!" brüllte Dunn dazwischen. „Wenn ich hier hinter einem simplen Rechtsverdreher zurückstehen soll, dann nehme ich mir eben selbst den Bart ab. Und der ganze andere Kram wie Staatsakt, blödes Zeug! Pferde könnt ihr vielleicht damit scheu machen, aber nicht einen alten Soldaten!"
    Der Kürschner stürzte zur Tür hinaus und hörte draußen, wie Mr. Wilde, der zögernd vor dem Office stehengeblieben war, Jimmy Watson ansprach:
    „Tust du mir einen Gefallen, Boy, und bestellst Mr. Dulles, er möchte gleich zum Office kommen? Er wird als Vorsitzender der Bürgerschaft benötigt. Dein Onkel wird ja sowieso da sein, nicht wahr?"
    „Gewiß, Mr. Wilde!" sagte Jimmy mit dem Brustton der Überzeugung. „Er wird doch seinen Ehrentag nicht versaufen."
    Der „Mann von der Regierung" verschwand im Office. Und zehn Minuten später drängte sich vor dem Sheriffsamt die übliche Menge von Schau- und Horchlustigen.
    „Tunker ist abgesetzt!" tuschelten einige, die dem Sheriff nicht wohlgesinnt waren. — „Nein! Dummes Gerede! Gerade umgekehrt! Watson kriegt jetzt den Laufpaß!" behaupteten wieder andere. Und eine dritte Partei wollte wissen, daß gegen Dunn, Malcolm und Settler Haftbefehl erlassen wäre, weil sie Watson in eine Zwangsjacke geschnürt hatten. Jedenfalls nahm die Debatte bald hitzige Formen an.
    Sie war noch in vollem Gange, als sich vom Bahnhof her ein junger, etwa 16jähriger, wie ein Trapper aus dem 19. Jahrhundert gekleideter Bursche näherte. An Größe, Haltung und Gesichtsschnitt ähnelte er auffallend Pete Simmers.
    „Guten Morgen, Gentlemen", sagte er höflich. „So zahlreich versammelt?"
    „Was geht dich das an, Boy?" rief Mr. Corner, der Sargmacher. „Hier ist kein Platz für Fastnachtsgecken in Phantasiekostümen; hier wird aufgeräumt!"
    Der Junge stutzte, grinste aber dann doch und blieb in der Menge stehen.
    „Wo kommst du überhaupt her? So ein Angeber! Die feinen Stiefel hast du wohl auf Pump gekauft? Und die großen silbernen Radsporen — sind auch nicht echt!"
    Mr. Corner stieß Flowers ärgerlich in die Rippen.
    „Laß dir nichts vormachen, Mann! Das ist doch Pete Simmers Galaaufmachung. Hüte dich, Bursche! Ich durchschaue dich."
    „Aber, Gentlemen", sagte der Junge bescheiden, „ich bin doch eben erst mit dem Frühzug aus

Weitere Kostenlose Bücher