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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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Tucson gekommen. Übrigens nicht allein. Da kommt noch einer, der mich begleitet; er hat sich nur am Bahnhof etwas aufgehalten."
    Dabei wies er die Straße hinab, und als die Somerseter hinblickten, sahen sie zu ihrer Verblüffung einen leibhaftigen Indianerhäuptling, einen schlanken, drahtigen Mann von 30 Jahren mit sonnverbranntem Gesicht, blitzenden Augen und vollem Federschmuck auf sie zu kommen. Er trug an seinem breiten Gürtel ein Bowiemesser und in der Hand eine lange Doppelbüchse.
    „Jetzt wird's dramatisch!" entfuhr es Corner. „Erinnert ihr euch, Gents, was Watson über den Zugüberfall sagte? Der arme Kerl wurde dafür schwer mißhandelt. Aber wenn solche dunklen Elemente hier auftauchen —"
    Der Indianer ließ seinen Blick forschend über die Menge gleiten und fragte dann den Trapper:
    „Hier ist doch das Office, Bill?"
    „Sicher, Bing. Da ist ja das Schild."
    „Na, dann wollen wir mal hinein spazieren. Wenn nachher die Wagen kommen, muß alles okay sein."
    Darauf bat der Indianer, der fließend Englisch sprach, die Somerseter Bürger, ihm Platz zu machen. Doch er stieß auf eisige Ablehnung.
    „Da kann jeder daherkommen." Mr. Corner machte sich besonders breit. „Legen Sie erst mal Rechenschaft ab, Mister: sind Sie ein Indsman oder ein weißer Christenmensch? Der Haut nach würde ich Sie für einen Weißen halten. Aber wenn ich mir die verrückte Kluft betrachte, taxiere ich auf einen echten Apachenboß."
    „Das freut mich", lächelte der Häuptling und zeigte

    seine weißen Zähne. „Ich bin stets für astfreie Ware. Sehen Sie hier: an meinen Leggins habe ich sogar noch die Skalpe meiner erschlagenen Feinde hängen."
    Diese fürchterliche Enthüllung ging den biederen Bürgern denn doch zu weit. Sie wichen einige Schritte zurück; sogar Mr. Corner fiel es schwer, noch eine Frage herauszubringen:
    „Und — und — was wollen Sie hier? Sie sind wohl aus einer Reservation ausgebrochen, he?"
    Der Indianer sah kopfschüttelnd erst Mr. Corner, dann Mr., Flowers und zuletzt den jungen Trapper an.
    „Die Gents von Somerset", sagte dieser schließlich, „sehen uns hier nicht gern. Mich haben sie auch schon behandelt wie einen Schwerverbrecher."
    „Na", meinte der Häuptling, „dann müßten wir uns ja eigentlich auch so benehmen, damit sie Leute auf ihre Kosten kommen. Was hältst du davon, Bill?"
    „Alles das, was mein großer roter Bruder für richtig befindet", grinste der Junge.
    Auch Mr. Settler tauchte jetzt aus seinem Laden wieder auf; er hatte sich aber noch nicht in die Unterhaltung einschalten können, als die Menge in begeisterte Rufe ausbrach:
    „Achtung! Da kommen Jimmy Watson und Mr. Dulles. Und von der anderen Seite Mrs. Poldi und Mr. Watson'"
    „Laßt mich durch!" befahl Pettifogger, der frisch rasiert aus dem Salon trat.
    Der kleine Advokat war im Town sonst wenig beliebt. Seit dem Vortage aber galt er gewissermaßen als Rächer der Unterdrückten, und die Bürger beeilten sich, ihm ehrfürchtig Platz zu machen.

    „Du, Jack", flüsterte Mrs. Settler ängstlich ihrem Mann zu, „wenn die Poldi mich nun wirklich angezeigt hat? Der Pettifogger machte solche komischen Andeutungen, daß ich mich schon mit einem Bein im Jail sitzen sehe. Aber ich bin doch so unschuldig wie ein neugeborenes Lämmchen; nur du hast mich aufgehetzt!"
    „Ich? Der Malcolm trägt die Schuld!" rief der Friseur, dem wegen der Zwangsjackengeschichte nun auch äußerst mulmig zumute wurde. „Und Dunn war der Hauptanreißer; darum hat er sich soeben aus dem Staube gemacht."
    „Ruhe! Ruhe!" geboten zornige Stimmen. „Jetzt gehen Mrs. Poldi und Watson ins Office."
    Der Indianer und der Trapper hatten sich fünfzehn oder zwanzig Schritte von der Menge entfernt. Sie trauten ihren Augen und Ohren nicht.
    „Mensch, Bill", meinte der Häuptling, „was ist denn hier bloß los!?"
    „Keine Ahnung", lachte der Boy. „Aber ich telefonierte doch gestern mit Lloyd Rickard, und der machte auch schon so dunkle Andeutungen, daß es in diesem berühmten Town am Qualmen wäre. Er selbst kommt ja erst morgen. Wir kriegen einen prima Jux, wenn mich nicht alles täuscht. Daß sie ausgerechnet dich für einen Vollblut-Apachen halten — einfach großartig!"
    „Na, mir langt's!" erwiderte Bing. „Im Zug haben mich die Leute auch schon angestiert wie einen Neandertaler. Aber sie erkannten mich dann wenigstens. Wir hätten doch lieber in Zivil reisen sollen!"
    „Warum? Ist doch 'ne feine Reklame! Ich habe immer

    gute

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