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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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dir."

    „Haltet den Flüchtling! Greift Pete Simmers!" erscholl vom Office-Fenster her wieder des „Sheriffs" markantes Organ. Dann griff Old John offenbar selbst in den Kampf ein, um sich eine Bahn zu brechen.
    Aber wie alles auf der Welt, so erreichte auch dieses Gefecht sein Ende. Die Kraftfahrer fanden, daß sie mit der Befreiung ihres Kameraden ihren Zweck erreicht hatten, und zogen sich unbehelligt zu ihrer „Ausgangsposition" zurück. Bing Wellman, der Indianerhäuptling, eilte zu Young Buffalo, den er bei den berittenen Jungen erblickte, und daraufhin trat auch Mr. Dunns Stoßtrupp den taktischen Rückzug in der gleichen Richtung an, während Old John, völlig außer Atem und heiser, eine Umgruppierung seiner Getreuen vornahm.
    „Sind Sie Mr. Wellman?" rief Pete dem roten Krieger entgegen, der zuletzt sogar einige kräftige Hiebe mit dem Kolben seiner Doppelbüchse austeilen mußte, um sich freie Bahn zu erkämpfen.
    „Allerdings, Boy. Und du? Donnerwetter, wie du meinem Freunde Bill gleichst!"
    „Mr. Wellman", sagte Pete hastig, „ich mache Ihnen einen Vorschlag. Kommen Sie mit Bill zur Salem-Ranch. Sie natürlich auch, Mr. Dunn. Hier im Town scheint ja für vernünftige Menschen der Boden zu heiß zu sein. Ist Sheriff Tunker denn wirklich abgesetzt?"
    „Ja", rief Johnny Wilde, der in diesem Augenblick zu seinen Freunden stieß. „Ich war eben zu Hause, und mein Onkel erzählte, Pettifogger hätte Tunker diese versalzene Suppe eingebrockt."
    „Dort sind sie! Klar zum Gefecht!" schrie Old John aus der Ferne.
    „Mensch, John", schnaufte Joe Brent, „nun laß uns erst mal 'ne Verschnaufpause einlegen! — Sieh da, Sheriff Kennan! Sie steigen einfach in Ihren Ford und brausen nach Littletown ab, nicht wahr? Und — bless my soul! — Ex-Sheriff Tunker schließt sich an! Das ist das Richtige, uns hier im Stich zu lassen!"
    Der Sheriff von Littletown gab keine Antwort. Er setzte sich mit Tunker in seinen Wagen, der die Schlacht wie durch ein Wunder heil überstanden hatte, und fuhr durch die erschöpfte Menge zu der hundert Schritte entfernt haltenden Pete-Gruppe. Dort stiegen nach kurzer Beratung auch Bing Wellman und Mr. Dunn ein. Young Buffalo Bill jedoch schwang sich hinter Pete auf Black King, und die beiden Gruppen verließen das Town — bis auf Johnny Wilde, der sich mit einem Auftrag Wellmans auf Umwegen zu den Lastwagen begab.
    „Wir müssen angreifen, Gents!" lamentierte Old John weiter. „Wir müssen den Verrätern an unseren teuersten Gütern den heiligen Schreck in die Glieder jagen! Ach, Mrs. Poldi, wenn ich doch nicht auf Sie gehört hätte! Hier war Schießen das einzig Richtige!"
    In der Nebenstraße sprangen die Motoren der Lastwagen an; Jimmy lugte vorsichtig um die Ecke.
    „Die hauen auch alle ab, Onkel John!" rief er. „Johnny Wilde sitzt neben dem ersten Fahrer und scheint ihm den Weg zu zeigen."
    „Der Bursche soll zur Hölle fahren! Wenn sein Vater nicht Steuereinnehmer wäre, könnte er sein blaues Wunder erleben. Aber man läßt mich ja auf der ganzen Linie im Stich; ich allein kann die Schlacht auch nicht entscheiden. Wo ist denn Corner?"

    „Über alle Berge", wütete Brent. „Ausgerissen wie Schafleder. Flowers ebenfalls. Und von deinen Freiwilligen sind noch ganze sechs Mann übriggeblieben."
    „Und", fiel Jimmy ein, „wir haben doch einen Fehler gemacht, Onkel John. Der Boy eben war gar nicht Pete. Ich habe selbst gesehen, wie er sich hinter dem richtigen Pete aufs Pferd schwang."
    Old John schüttelte hilflos den Kopf.
    „Nun fang du auch noch an! Wo ich mir an dem Dickschädel dieses verdammten Kürschners die Hand wieder so schrecklich verstaucht habe, daß ich aufzuwimmen ein Recht hätte. Und ein anderer hat mir mit dem Knüppel den Schädel frisiert — ich kann einfach nicht mehr. Wenn das mit dieser verdammten Sherifferei so weiter geht, dann —"
    Plötzlich faßte er sich an die Stirn; seine beiden Hilfssheriffs waren ihm eingefallen. Wo die nur blieben. Man wird sie doch nicht auf der Salem-Ranch ermordet haben? „Oh, Sugar! Oh, Smoky! Aber seid unbesorgt, meine Tapferen! Ich haue euch heraus, und wenn ich mein Leben dafür einsetzen muß!"
    Dann straffte sich seine Gestalt, und er gab neue Befehle — Befehle, die ihn und seine Getreuen in eine neue Gefahr stürzen sollten. Denn der Kampf um Somerset war noch längst nicht beendet — er hatte kaum angefangen.

    Viertes Kapitel
    IN DER TODESSCHAUKEL
    Auch woanders tagt ein .Geheimes Gericht' —

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