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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Parker
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ihrer Nase in Dinge verstrickt, die sie nichts angingen, und damit das Gift der Verleumdung auf dem Haupt eines pflichtbewußten, in Unschuld und Tugend über die Prärie sprengenden Gents zur Explosion gebracht. Außerdem hat sie ein paar friedliebende Mädchen älteren Datums, die sie zu ihrem eigenen Besten zum Doc trugen — jawohl, trugen, ihr Richter! Sie rahmen dieser Viper sogar die Mühe des Gehens ab! — Außerdem hat sie diese — zum Lohn für ihre Hilfe vor den Kadi gezerrt, damit sie die Schrecken des Marterpfahls — nee, die Greuel des Jails über sich ergehen und in Ketten und Banden ihr Schwanenlied wimmern sollen. Was, ihr gnadenlosen Richter, was, frage ich euch, hat dieses Scheusal verdient? Sprecht mutig und offen, wie es sich für todeskühne, in Ehren ergraute, in Rat und Tat bewährte Skalpjäger — hm, das ist wohl nicht ganz richtig — sagen wir dafür tomahawkerprobte — ach, ihr wißt auch so, was ich sagen will — geziemt!"
    „Rache! Rache! Rache!" rief dumpf der Chor, obwohl einige seiner Mitglieder nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken konnten.
    „Nun gehe ich zu dem Kojoten über, dessen Untat noch schlimmer ist. Auch er hat die Axt der Verleumdung an eine starke Eiche gelegt; er hat sich durch Lügereien ein Amt erschlichen, Bürger gegen Bürger gehetzt und einen Pakt mit jenen Hobos geschlossen, die inzwischen im Jail von Littletown das ihnen gebührende Wigwam bezogen haben. Ihr alle kennt diesen von der Artillerieverkalkung unter Beschuß genommenen zahnlosen Alligator, diesen Popanzikus —"
    „Popanz!" verbesserte der Vorsitzende, der dem Ankläger das Wort erteilt hatte.
    „Quatsch! Bin ich hier das Klageweib oder nicht? Auf mein — jetzt bin ich doch aus dem Konzept geraten Aber ich fange mich wieder! Ihr alle also kennt diesen in das Fell eines Grislybären gehüllten Kletteraffen, und ich erhebe abermals mein gewichtiges Wort und heische Antwort. Was verdient der von mir so überzeugend auf den Thron der Anklage gesetzte Missetäter? Sprecht, tapfere Richter! Meine Luchsohren sind so gespannt wie — wie der Colt meines Daddy, wenn er eine Ratte schießen will."
    Das Kichern aus drei oder vier Kehlen, das dieser markigen Rede folgte, wurde von einem neuen dreifachen Racheschrei übertönt. Der geheime Ankläger nickte befriedigt und setzte sich im Türkensitz wieder auf den Boden. Der Vorsitzende dieser seltsamen Versammlung aber blieb stehen und sagte:
    „Den lichtvollen Ausführungen unseres allseitig verehrten Anklägers habe ich nichts hinzuzufügen. Ihr, versammelte Richter, habt durch euren Ruf kundgetan, daß ihr den beiden Menschen, um die es sich hier handelt, keine Gnade bewilligen wollt. Gut! Sie werden bestraft werden! Aber wie, das ist die Frage, die wir noch zu erörtern haben."
    „Kurzen Prozeß machen!" rief der Ankläger. „Auge um Auge, Zahn um Zahn!" Ein Teil der Richter murmelte stürmisch Beifall.
    „Das heißt", fuhr der Vorsitzende fort, „daß Mrs.

    Poldi wie Mr. Watson straflos ausgehen, da sie ja niemand um einen der erwähnten Körperteile gebracht haben."
    „Blödsinn!" begehrte der Ankläger auf. „So genau darf man's nicht nehmen. Ich will ja keinem von beiden an den Kragen. Aber wir könnten ihnen . . Na, nun sagt ihr auch mal was!"
    „Wir können ihnen doch als Geister über den Hals kommen", meinte ein Richter, dessen helles Organ verriet, daß er noch nicht mit dem Stimmbruch in Konflikt gekommen war.
    „Geister?" fragte der Vorsitzende. „Lieber nicht. Den Trick haben wir schon allzuoft gespielt. Aber i"J» habe etwas anderes auf Lager. Hört mal zu, hohe Richter; ich glaube, mein Plan wird hinhauen."
    „Ich protestiere!" rief der Ankläger wütend. Ausdrücke wie hinhauen sind der Würde dieses Gerichtes nicht angemessen. Wenn ich gebildet gesprochen habe, so hat der Präsident das auch zu tun; selbst wenn er im Zivilberuf Pete Simmers heißt."
    „Verzeih, liebe Sommersprosse", bat Pete entsetzt. „Es soll nicht wieder vorkommen. Jedoch mein Plan —"
    „Ich protestiere auch!" fiel Conny Gray ein. „Wenn Sommersprosse hier wieder eine Privatstänkerei anfangen will, dann soll er vorher seine Robe ausziehen. Sind wir hier Richter oder Lausejungen? Kruzitürken noch mal!"
    Der Ankläger schnellte mit einem wilden Satz hoch, wurde aber vom Vorsitzenden schnell wieder in die Kauerstellung zurückgedrückt.
    „Ruhe, meine Herren!" rief Pete. „Prügelt euch meinetwegen nachher, wenn die Sitzung aus ist. Aber ich

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