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Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden

Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden

Titel: Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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Galgenvögel!"
    John Watson lehnte sich zurück und gab langsam und klar seine Anweisungen. Was er sagte, hörte sich sehr logisch an:
    „Seht zu, daß ihr neben den Neuen schlaft, und haltet die Ohren steif. Damit ihr besser hören könnt, empfehle ich euch freundlichst, eure Ohren einmal gründlich zu waschen, damit ihr auch jede Silbe deutlich vernehmen könnt."
    „Okay", nickte der Lange und rülpste unanständig, „aber was nützt's schon, wenn wir die Ohren offenhalten?"
    „Ja, was nützt das?" wollte auch der Dürre wissen. „Wenn wir die Augen zumachen, können wir doch mit den Ohren nichts sehen."
    „Natürlich ist das Wachbleiben die Voraussetzung", erklärte Watson mit so sanfter Stimme, als spräche er zu Geisteskranken.
    „Das hätten Sie doch vorher sagen müssen", belehrte ihn der Dicke. „Nichts ist schlimmer für uns als ein unklarer Befehl, nicht wahr Langer?"
    „Du sagst es, lieber Freund."
    „Macht jetzt, daß ihr ins Heim zurückkommt", befahl Watson mit einer herrischen Handbewegung. Die beiden

    Tramps machten sich schnell davon, weil sie befürchteten, seine Hoheit der Sheriff könnte explodieren.
    „Diese Dummköpfe, knurrte der, als sie draußen waren. „Manchmal glaube ich, daß sie absichtlich so blöde tun, nur um mich zu reizen." —
    Am Abend ging John Watson in den „Weidereiter", um sich seinen Ärger und die Zweifel, die ihn plagten, herunterzuspülen.
    „Noch einen Whisky" fragte Ben Kane, der Wirt.
    „Bin pleite", knurrte Watson verbittert, „kann mir das teure Gesöff nicht mehr leisten."
    „Darf ich Sie vielleicht einladen?" fragte ein hochgewachsener Mann, der die ganze Zeit schon neben ihm auf einem Barhocker gesessen hatte. Der Gentleman — zweifellos war es einer — trug einen hellen Sommeranzug. Sein Gesicht zierte ein Spitzbart und eine große Hornbrille. Seine Haare waren tiefschwarz und gelockt. Er mußte sehr eitel sein, dieser Gentleman!
    „Mit wem habe ich das Vergnügen? fragte Watson.
    „David Capone", stellte sich der Mann vor, „nur auf der Durchreise. Ich unterhalte mich gern ein wenig mit Ihnen, Sheriff. Natürlich nur, wenn es Ihnen recht ist."
    „Wenn Sie mir einen Whisky spendieren wollen, sage ich nicht nein", nickte Watson und rutschte vom Hocker. Sie setzten sich an einen freien Tisch.
    „Somerset gefällt mir", begann Mr. Capone, nachdem er Watson einen Doppelten bestellt hatte.
    „Ja, es hat schon seine Reize, unser Somerset, aber ich sah Sie noch nie hier."
    „Bin, wie gesagt, auch nur auf Durchreise. Fahre gleich morgen weiter nach Tuscon. Wollen Sie noch einen, Sheriff?"

    „Ja, gerne."
    „Sie haben hier wohl viel Arbeit, Sheriff?? Ich hörte, daß Sie sich zur Zeit mit Vagabunden herumschlagen müssen. Die ganze Stadt spricht davon."
    Als Watson noch weitere drei Whiskys genehmigt hatte, sprach er frei von der Leber weg und ließ schließlich die Katze aus dem Sack:
    „Ich verrate nur deshalb allen Vagabunden, die ich verhöre, wo der Schürhaken liegt, damit sie bei mir einbrechen."
    „Ach", wunderte sich Mr. Capone, „warum denn das?"
    „Das ist eben höhere Strat . . . Strat . . . egie, Mr. Capone. Selbstverständlich habe ich meine Vorkehrungen getroffen."
    „Welche denn?"
    „Verraten Sie es auch nicht weiter?"
    „Aber woher denn! Ich fahre schon morgen weiter. Bitte, Mr. Watson, erzählen Sie mir doch, wie das mit der Strategie gemacht wird."
    „Gut ... ich will es . . . ausnahmsweise mal tun. Also, ich . . . habe über der Tür eine Schnur gespannt. Wenn nun ... die Einbrecher . . . eindringen, dann drückt die Tür gegen die Schnur und beginnt zu bimmeln."
    „Was, die Schnur bimmelt?"
    „Nein, aber die Glocke, die ich am Ende angebracht habe."
    „Und wo haben Sie die Glocke angebracht?"
    „An der Schnur selbstverständlich."
    „Sie verstehen mich falsch, Sheriff. Ich möchte wissen, wo die Glocke bimmelt. Ob im Office, in Ihrem Zimmer oder sonstwo?"

    „In . . . in . . . meinem Zimmer natürlich", nickte John Watson. „Sie . . . haben ... es erfaßt, aber bitte nicht weitersagen."
    „Nein, ich verrate kein Wort, Sheriff. Ich werde Ihnen noch einen Whisky bestellen. Aber trinken sie ihn in Ruhe. Ich muß mich leider jetzt verabschieden. Es war ein sehr unterhaltsamer Abend."
    „Ein . . . ein . . . sehr feuchter sogar", freute sich Watson und schüttelte David Capone kräftig die Hand.
    Der Gentleman warf einige Dollar auf den Tisch, grüßte freundlich und verschwand durch die Schwingtür.
    „Sie

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