Das Pete Buch 34 - Wettbewerb der Vagabunden
wollen zahlen, Mr. Watson?"
„Ja, stellen Sie . . . mal . . . fest, was übrig bleibt, Kane."
„Ein halber Dollar, Mr. Watson. War dieser Herr eben ein alter Bekannter von Ihnen?"
„Nein, aber ein junger, neuer Bekannter", lachte Watson. „Mr. Capone war sehr nett, ein .. . Gentle . . . man sozusagen, wie er im Steckbrief steht. Er wohnt doch hier im Hotel?"
„Bei mir hat er kein Zimmer belegt, Mr. Watson. Vielleicht ist er bei Turner oder Harper abgestiegen?!"
„Ja, das ist möglich."
„Wünschen Sie noch einen Whisky, Mr. Watson?"
„Nein — äh — ich will diesem Capone den halben Dollar wiedergeben. Will doch mal sehen, wo der Bursche — hick — wohnt."
„Behalten Sie nur das Geld; er will es bestimmt nicht wieder haben."
„Das verstehen Sie . . nicht, Mr. Kane. Außerdem haben . . . Sie . . . mich mißtrauisch gemacht. Wer . . .
ist . . . eigentlich dieser Capone? Uff, ich habe ihm nämlich allerhand anvertraut."
Nicht ganz gerade verließ er den „Weidereiter" und steuerte Turners Konkurrenzunternehmen an. Der Gasthof war nicht so gut besucht wie der „Weidereiter."
„Lassen Sie sich auch mal wieder bei mir sehen?" fragte Turner etwas ironisch.
„Yea, ich habe nur eine amtliche Frage. Wohnt bei Ihnen ein Mann namens David Capone?"
„David Capone? Den Namen habe ich noch nie gehört!"
„So, hier wohnt er . . . also . . . auch nicht. Der Kerl spielt mit mir Versteck, aber ... ich werde ... ihn schon
finden. So long, Turner!"
„Gute Nacht, Watson! Gehen Sie man gleich ins Bett."
„Ein Sheriff braucht kein Bett", brummte Watson, „ein Sheriff kann Tag und Nacht auf den Beinen sein."
Wenn John Watson von einer Idee besessen war, führte er sie auch aus. So torkelte er weiter zu Harpers Hotel am Ende des Ortes und mußte zu seiner Verwunderung auch hier feststellen, daß kein Mr. Capone abgestiegen war. Also gab es nur noch eine Möglichkeit: Capone mußte im Town Bekannte haben, bei denen er übernachtete
„Merkwürdig", lallte John Watson, „sehr merkwürdig, ich wüßte gar zu gern wo der Bursche wohnt, aber ich kann doch nicht alle Häuser abklappern."
Vor dem Office stieß er beinahe mit Pete Simmers zusammen. Pete hatte sein Pferd angebunden und nachsehen wollen, ob der Sheriff zu Hause war.
„Ich suche Sie schon überall, Mr Watson."
„Was . . . willst du?" fragte Watson mit schwerer Zunge. Erst jetzt begann der Whisky richtig zu wirken und er schalt sich einen Narren. Warum trank er bloß immer so viel? Der Katzenjammer hinterher lohnte das schöne Geld gewiß nicht!
„Ich wollte Ihnen nur melden, daß auf meiner Ranch zwei Landstreicher übernachten.
„Wieso?" Hast du auch ein Vaga . . . bundenheim eröffnet?"
„Nein, aber wir haben den beiden Männern erlaubt, im Stall zu schlafen."
„Sind sie denn verdächtig?"
„Wie man's nimmt, Mr. Watson. S i e werden die Burschen sicher verdächtig finden."
„ . . . a . . . alles Verdächtige — und keine Schuldige", knurrte Watson, „aber ich löse den rätselhaften Fall bestimmt."
„Gewiß, Sheriff, und nun marsch ins Bettchen, damit Sie morgen wieder frisch und munter an die Arbeit gehen können."
„Du hast recht. Pete. Jetzt . . . muß ich . . . nur noch aufschließen. Ah, dieses Schlüsselloch ist nie da, wo es sein soll. Hölle und Ochsenfrosch! Hast du schon mal ein Schlüsselloch gesehen, Pete, das immer vor dem Schlüssel davonläuft?"
„Nein, aber zeigen Sie mal her."
Pete nahm Watson den Schlüssel ab und schloß auf.
„Vor ... vor dir ... ist es . . . nicht weggerannt, merkwürdig", wunderte sich der „Sheriff" und knallte Pete die Tür vor der Nase zu.
Pete lachte und schwang sich auf Black King, um zur
Red River-Wiese zu reiten, weil der „Bund" dort wider eine Versammlung anberaumt hatte.
Da öffnete sich die Tür noch einmal, und Watson brüllte hinaus:
„Pete, hör mir mal gut zu!"
„Was gibt es denn noch, Sheriff?"
„Wenn du einem Mr. David Capone begegnest, dann sage ihm einen schönen Gruß von mir und frage ihn doch, wo er eigentlich wohnt. Ich muß das nämlich wissen, damit ich mir keine Sorgen mehr zu machen brauche."
„Was ist das für ein Mann, Sheriff?"
„Ein Gentleman, Pete, hochge , . . wachsen und — hick — mit einem Spitzbart versehen. Eine . . . eine Brille . . . Hornbrille . . . trägt er auch."
Wohnt er nicht bei Turner, Harper oder Kane?"
„Nein . . . seltsamerweise nicht, aber er will morgen in aller . . . Frühe den Zug nach Tuscon
Weitere Kostenlose Bücher