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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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wild vor Verzweiflung. Sie hatten die zusammengeknüpften Lassos bereits sieben- oder achtmal geworfen — ohne Erfolg. Der Riemen wollte und wollte nicht über dem Strauch hängenbleiben. Joe rief Sam ein über das anderemal zu, er solle sich nur noch ein ganz klein wenig gedulden, das nächste Mal werde es ganz bestimmt klappen — aber es klappte nie! Schließlich erklärte Sommersprosse völlig ermattet und erschöpft, wenn es beim nächstenmal nicht gelinge, könne er nicht mehr und müsse loslassen.
    Dann vernahmen sie plötzlich einen neuen Ruf. Aber es war diesmal nicht Sams Stimme — noch ein anderer rief um Hilfe! Die Stimme klang hell und sympathisch, wenn die Angst sie auch etwas verzerrte.
    Die Boys blickten sich verdutzt an; sie konnten sich das nicht erklären.
    „Da soll doch gleich —!" Jerry Randers begann plötzlich nervös an seinem Struwwelkopf herumzukratzen. „Wo kommt d i e Stimme nun wieder her? Es hängt doch nicht n o c h einer im Fels, he?"
    „Still — Sam ruft etwas zu uns herunter! Aufpassen!"
    „Dort drüben — ein wenig weiter weg", erscholl es, „ihr könnt es gar nicht verfehlen — die Hochmulde da —!"
    Sie blickten umher, konnten jedoch keine Mulde entdecken. Daß sie sie nicht sahen, kam daher, daß diese gute drei Meter über ihnen lag; und so hoch reichten nun mal ihre Blicke nicht, auch wenn sie sich auf die Zehen stellten und sich die Hälse ausrenkten.
    „Der Busch — ihr lidioooten, der Busch!" rief Sam jetzt noch lauter. „In seiner Krone hängt ein fremder Boy! Ich glaubte erst, er sei tot, aber er scheint nur bewußtlos gewesen und jetzt wieder aufgewacht zu sein.

    Los, fangt an, kümmert euch um ihn — es ist unsere Pflicht!"
    „Ich glaube, es ist doch wichtiger, daß wir uns erst mal um dich kümmern, Rothaar!" Regenwurm wurde nun äußerst energisch; mit den größeren Aufgaben wuchsen seine Kräfte noch mehr.
    „Quatsch!" Sam versuchte sie auszulachen. „Ich halt's schon noch 'ne Weile aus! Aber das Würmchen da im Busch ist viel kleiner als ich — beinahe noch ein Baby! Paßt auf, ihr müßt doch hinüber, und wenn ihr dann da seid —"
    „Da drüben ist's?"
    „Yea!"
    „Wir tun's aber nur, wenn du auch wirklich noch aushältst! Zu der Mulde kommen wir rasch hinauf; für den Boy ist die Gefahr doch nicht so groß wie für dich!"
    „Macht schon! Hinterher könnt ihr meinetwegen debattieren, so viel ihr wollt!"
    Drei bis vier Jungen begannen um die Wette zu klettern. Es war nicht übermäßig schwierig, das Stückchen Felswand zu bewältigen, auf deren oberen Fläche sich die durch den Busch ausgefüllte Mulde befand; nach wenigen Minuten hatten sie sie erreicht. Sie liefen los, standen kurz darauf vor der Vertiefung, blickten hinein, entdeckten Ashy, dem gar nicht wohl war und der vor lauter Angst und Schrecken schon ganz grün im Gesicht angelaufen war.
    „Wie das Mosesknäblein im Binsenkörbchen — nur, daß ich keine Königstochter, sondern bloß ein Schneidersohn bin!" grinste Joe. „Wo tut's denn überall weh,

    Baby? Keine Angst, wir werden dich gleich unten haben und uns eingehend mit dir beschäftigen!"
    Jerry und Andy machten sich an den Strauch heran. Sie gingen nicht übermäßig sanft mit Ashy um, aber dieser hatte es auch nicht anders erwartet; es dauerte jedenfalls nur wenige Minuten, bis er sich auf festem Boden befand.
    „So!" Andy stellte ihn auf die Beine und gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Rückfront. „Sag Daddy dankeschön, Jungchen, und dann können wir uns wieder um Sam kümmern. Wird Zeit, finde ich!"
    „Still!" Joe war mit einmal ganz aufgeregt. „Ich glaube, Sommersprosse kann jetzt wirklich nicht mehr!" Tatsächlich, es war ein verzweifeltes Stöhnen, das Sam zwischen den zusammengebissenen Lippen herausquetschte. Sie sahen, wie seine Beine zu zittern begannen, während seine Finger schneeweiß wurden und die Knöchel anschwollen.
    „Mein Gott!" Johnny Wilde schüttelte sich. „Das mitansehen zu müssen!"
    Regenwurm schrie auf einmal von der Mulde her los, „Von hier aus geht's viel besser! Daß wir auch nicht gleich daran dachten! Natürlich muß ich erst einen Weg schräg durchs Gestein suchen, aber — die Lassos! Herauf mit den Lassos! So macht doch schon! Seid ihr Schnecken! Wollt ihr denn, daß er abstürzt?"
    Sie rannten wild durcheinander, aber keiner stand dem andern im Weg. Wenige Minuten später band Regenwurm sich mit bebenden Fingern die Lassoschlinge um den Leib. „Achtung,

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