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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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Der Boy, der ihm am nächsten stand, war Zwiesel — vielleicht auch Zwasel, das ließ sich auf den ersten Blick nicht so genau sagen. Jimmy erfaßte blitzschnell, daß der andere kleiner und jünger war als er, und da er Pete in allernächster Nähe wußte, hoffte er, ihm mit einem kurzen, aber heftigen Schlagwechsel zu imponieren.

    „Ruck-zuck!" schrie er. „In den nächsten Minuten findest du dich als Apfelmus wieder, armselige Mücke!"
    „Ruck-zuck!" bekam er zur Antwort. „Apfelmuß ist gesund, und eine so große Portion wie du gibt einen gehäuften Teller voll!"
    Jimmy fuhr herum, denn die Stimme kam von hinten. Verblüfft drehte er sich um; das war doch der Junge, der eben noch vor ihm gestanden hatte! Wie kam der Boy so schnell in seinen Rücken? Er blickte wieder in die alte Richtung, aber da stand genau der gleiche Junge —- unglaublich! Wenn einer sich verdoppeln kann, dann ist das Hexerei, und gegen Hexerei hilft auch der größte Mut nichts. Jimmy zuckte die Achseln. Da war es schon besser, er strich schnell die Segel. Seine Arme fuhren ruckartig nach oben. „Ich ergeb mich freiwillig!" Keuchend schrie er es in die Gegend.
    „Na also!" grinste Zwiesel — vielleicht war es auch Zwasel. Seine Stimme klang fürchterlich. „Knie nieder, zittre und höre dein Urteil an!"
    Das sollte zwar nur ein Witz sein, aber Jimmy nahm es ernst und begann tatsächlich heftig zu zittern. „Ihr — ihr werdet doch nicht — ?" brabbelte er tonlos.
    „Klar werden wir!" Zwasel grinste, und Zwiesel, der inzwischen neben ihn getreten war, grinste mit. „Du hast nicht umsonst immerzu von Apfelmus geredet — nun wirst du eben dazu verschrottet, ob dir's paßt oder nicht!"
    Zwiesel wollte ebenfalls etwas sagen. Da jedoch in ihrem Rücken Geschrei erscholl, ließ er es sein, um erst einmal nachzuschauen, was los war. Da sah er, wie Pete, den die anderen wie eine verlorene Stecknadel suchten,

    mit einemmal von einem größeren Felsblock heruntersprang, auf dem er gelegen hatte. Sein Pferd preschte nämlich gerade heran, und die Gelegenheit war günstig, rasch in den Sattel zu kommen. Die fremden Boys wollten aber seinen Plan durchkreuzen. Sie liefen wie die Wiesel, um ihm den Weg abzuschneiden; doch es war leichter, eine glitschige Schlange zu fangen als Pete; immer wieder entwischte er ihnen, und stets in dem Moment, in dem sie glaubten, ihn zu haben. Es gab ein wildes Hin und Her, viel Durcheinander und lautes Geschrei.
    Zwiesel und Zwasel wollten natürlich mit von der Partie sein, wußten aber nicht, was sie mit Jimmy anfangen sollten. Da griff Zwasel ein.
    „So!" Seine Stimme klang grollend wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. „Leg dich auf deinen werten Bauch, du Schlacks! Rasch! Mach schon!"
    „Aber — ?" Jimmy begann hilflos zu stottern. Er wurde grau wie schmutzige Kreide und sah das Schlimmste voraus. Man konnte ja nicht wissen —. Was hatten diese Kerle nur mit ihm vor?
    „Keinerlei Aber!" Zwasels Stimme schwoll zur Orkanstärke an. „Nichts wie hinlegen!"
    „Ihr werdet mich doch nicht etwa — ?" Jimmy bebte vor Angst am ganzen Leib.
    „Klar werden wir! Was dachtest du dir eigentlich? Bist du vielleicht in einem Wohltätigkeitsverein? Wie — du liegst immer noch nicht, du wandelnde Pestilenz?"
    Das kam so drohend, daß Jimmy es vorzog, eiligst dem Befehl Folge zu leisten. Er bibberte noch ein wenig, dann legte er sich gehorsam flach auf den Bauch.
    „Mach die Augen zu!" Zwiesel spürte nun große Lust, sich an dem Spiel zu beteiligen. „Warum läßt du uns denn so lange warten? Wird's bald?" fauchte er los.
    „Aber warum denn nur —? Ich flehe euch bei allem, was mir lieb und teuer ist, an —"
    „Halt's Maul! Und kein Warum! Hier werden Befehle ausgeführt und nicht nach ihrem ,Warum' gefragt, merk dir das! Sind deine Augen endlich zu?"
    „Ich — ich —"
    „Quassle nicht! Sind die Augen zu?"
    „Ich — ich hab sie ja kräftig zugedrückt, daß ich schon blind bin wie ein neugeborener Hund!"
    „Dann ist's okay! Die nächsten fünfzehn Minuten darfst du sie nicht wieder aufmachen. Weitere fünfzehn Minuten liegst du dann noch ruhig auf dem Bauch und tust keinen Mucks, verstanden?!"
    „Aber ich hab doch keine Uhr bei mir — und wenn ich eine hätte, wie kann ich dann nachsehen, wenn ich die Augen geschlossen halten muß? — Ich weiß ja gar nicht, wann fünfzehn Minuten um sind — !" Jimmy jammerte wie ein ganzes Volk Indianer, dessen Medizinmann plötzlich gestorben

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