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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Phoenix.
    „Ich bin doch ein toller Agent", sagte John Watson zu sich. Anschließend versorgte er seine Tiere mit Futter und Wasser und bestieg sodann seinen Borsty, um ins Town zurückzureiten. Auf halbem Wege kam ihm Jimmy, sein Neffe, entgegen.
    „Hallo, Onkel", schrie der Schlaks aufgeregt, „habe dich überall wie 'ne Stecknadel im Misthaufen gesucht."
    „Schweige, Bengel", zischte Watson, „wie kannst dies wagen, mich mit einem Misthaufen zu vergleichen? Auch bin ich keine Stecknadel, höchstens ein giftiger Dolch! Merke dir das gefälligst!"
    Jimmy sah blöde drein. Er konnte an seinem Onkel keine Ähnlichkeit mit einem „giftigen Dolch" entdecken. Trotzdem sagte er:
    „Jawohl, erhabener Onkel! Ich werde dich in Zukunft .Giftiger Dolch' nennen."
    „Okay, Jimmy. Aber was führt dich in diese Gegend? Wolltest du auch mir nachspionieren?"
    „Niemals! Ich — ich bin doch dein Hilfsagent. Ich habe eine ganz wichtige Meldung für dich." Jimmy reichte seinem Onkel, der immer noch auf seinem Pferde thronte, einen Zettel hinauf.
    „Glatzköpfe überfluten Somerset", las Onkel John. Der Hilfssheriff runzelte die Stirn. „Was soll denn der Blödsinn, Jimmy? Welcher Idiot hat sich diese Meldung aus den Fingern gesogen? Heraus mit der Sprache."
    „Es ist aber wahr, ich habe sie doch selbst gesehen. Mindestens dreißig sind schon da, und es kommen immer noch mehr."
    Onkel John verdrehte die Augen. Er glaubte nicht recht an seines Neffen Sprüche. Jimmy aber sprach diesmal die Wahrheit. Er berichtete ausführlich, was sich inzwischen im Town zugetragen hatte.
    „Soll man das glauben?" überlegte Watson. „Was wollen die Glatzköpfe bloß hier? Du hättest sie fragen sollen, Jimmy."
    „Ich hab's leider nicht herausbekommen", entschuldigte sich der Schlaks, „auch Joe Jemmery, der doch immer alles zuerst weiß, wußte es nicht. Die Glatzköpfe hüllen sich in tiefes Schweigen."
    „Aha! Der Fall liegt klar. Ich werde eine Meldung machen, die die ganze Weltgeschichte in Aufruhr bringen wird." John Watson rieb sich die Hände. Dabei grinste er übers ganze Gesicht.
    „Ist — es 'ne gefährliche Sache?" stotterte der Schlaks ängstlich.
    „Sehr gefährlich sogar. Tippe auf eine Verschwörung ersten Ranges. Diese Glatzköpfe sind Angehörige eines Geheimbundes. Wahrscheinlich treffen sie sich in Somerset, um die ganze Welt von hier aus in Angst und Schrecken zu versetzen. John Watson aber wird das Haar in ihrer Suppe sein."
    Rasch suchte er wieder Callisters Bush auf, um eine weitere Tauben fliegen zu lassen. Die Meldung von der .Invasion der Glatzköpfe' stieg in den blauen Äther. Ob sie auch die große Welt erreichte?
    •
    Als es Abend wurde, versammelte sich der Bund der Gerechten auf der Red River-Wiese. Die Boys hatten im Ort keinen geeigneten Platz mehr finden können; denn die Glatzköpfe machten sich immer mehr breit. Während des ganzen Nachmittages waren viele Wagen angekommen, ja sogar noch zwei große Omnibusse, und auch der Abendzug war überfüllt gewesen.
    Somerset glich einem Bienenhaus. Glatzköpfe — alles seriöse Gents und durchaus keine Abenteurer! — liefen von Tür zu Tür, um ein geeignetes Nachtquartier zu finden; denn die wenigen Zimmer im „Weidereiter" waren längst vergeben.
    Die Geschäftsleute rieben sich die Hände. Es wurden Rekordumsätze erzielt. Metzger Tinfad verkaufte innerhalb von zwei Stunden drei ganze Schweine. Mr. Dodge hatte schon vier Stunden vor Ladenschluß keine Flasche mehr am Lager.
    Was sollte man dazu sagen? Nein, da fehlten den Somersetern ganz einfach die Worte. Selbst Sheriff Tunker kam da nicht mehr mit. Er lief entsetzt durch sein sonst so friedliches Town und versuchte der Sache auf den Grund zu kommen. Die Glatzköpfe aber hüllten sich in tiefes Schweigen. Sie sprachen nicht einmal untereinander ein Wort. Jeder von ihnen schien ein Einzelgänger zu sein, der einer ganz besonderen Sache auf der Spur war. Mr. Tunker konnte es den Leuten schließlich nicht verbieten, nach Somerset zu kommen. So zog er sich erschöpft in sein Office zurück und harrte der Dinge, die da kommen würden. Und daß etwas geschehen mußte, war allen klar.
    Selbst die .Lausbuben von Somerset' machten da keine Ausnahme. Darum hatten sie sich ja auch am Red River getroffen. Nun hockten sie wie verscheuchte Hühner auf der Wiese und schwätzten dumm.
    „Aber es muß doch einen Grund haben", sagte Johnny, der den Vorsitz führte, weil Pete nicht anwesend war. „Hast du denn

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