Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben
gar nichts herausbekommen, Joe?"
Der Kleine schüttelte traurig den Kopf. Es war ihm anzumerken, daß er diese Pleite schwer verdauen konnte. Er hatte alles versucht, um hinter das Geheimnis zu kommen, doch es war ihm nicht gelungen.
„Es ist eine ganz verrückte Geschichte", meinte Andy jetzt, „ich kann es immer noch nicht fassen. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich jeden ein Lügner schimpfen, der so was behauptete. Es ist doch nicht möglich, daß sich plötzlich sämtliche Glatzenträger der Staaten ausgerechnet in Somerset ein Stelldichein geben?"
„Pete muß her", riet Tim, „hat denn keiner daran gedacht, den Boß zu verständigen?"
„Keiner hat daran gedacht", erklang plötzlich eine wohlbekannte Stimme, „ich bin aber trotzdem da."
Die Boys sprangen auf und hüpften wild um den Obergerechten herum. Sie hatten ihn und Sam nicht kommen hören. Viele Fragen stürmten auf ihn ein. Pete jedoch winkte lächelnd ab.
„Mein Weisheitszahn hat mir alles verraten", sagte er, „wenn ich ihn richtig verstanden habe, sammelt sich in Somerset gerade ein gefährlicher Geheimbund, der sich dadurch auszeichnet, daß alle seine Mitglieder einen kahlen Kopf haben. Mir scheint, dieser Geheimbund plant schreckliche Dinge."
Die Boys waren sprachlos. Woher wollte Pete das wissen? War es denn wirklich ein Geheimbund? Und wie konnte er dann noch so herausfordernd lachen?
„Höre, Boß", rief Joe schon ganz heiser, „du erzählst mit der freundlichsten Miene die schauerlichsten Dinge. Ich muß schon sagen, m i r reicht's. Ich habe mal was von einem Geheimbund gehört, der aus lauter Männern besteht, die Kapuzen tragen. Sieht scheußlich aus. Aber das mit den Glatzen ist noch viel scheußlicher."
„Du lieber Himmel", stöhnte Jerry, „das kann ja gut werden!"
„Nur keine Aufregung, Freunde. Wie ich John Watson kenne, hat er schon geeignete Schritte unternommen. Wozu unterhält er denn eine Nachriechen-Agendur? Schätze, er alarmiert die Feuerwehr aus Phoenix und Umgebung."
„Phaaa!" Sam machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ausgerechnet Watson! Wie ich Onkel John kenne, verkriecht er sich in seinem Hühnerstall und hilft den Hennen Eier legen."
„Sam! Wie kannst du so über unseren Hilfssheriff sprechen? Mein Weisheitszahn sagt mir..."
„Höre endlich mit dem Unsinn auf, Pete", schrie Sam wütend zurück, „du hast mich schon auf dem Wege hierher mit deinem albernen Weisheitszahn ganz me-schugge gemacht. Dabei hast du noch gar keinen. Laß endlich die Katze aus dem Sack. Du benimmst dich schon während des ganzen Tages so sonderbar."
„Richtig", pflichtete ihm Johnny bei. „Was hast du übrigens mit Mr. Tunker besprochen? Wir haben ein Recht darauf, es zu erfahren."
„Noch nicht, Boys. Ihr wißt ganz genau, daß ich kein Geheimniskrämer bin. Ihr wißt aber auch, daß ich selten etwas allein unternehme. Doch in diesem Falle habe ich mein Wort gegeben, nicht darüber zu sprechen. Ich bitte euch, das zu respektieren!"
Einen Augenblick herrschte Schweigen. Niemals hätte einer von ihnen etwas ausgeplaudert. Für jeden von ihnen hätte Pete die Hand ins Feuer legen können. Deshalb empfanden alle es als eine Kränkung, nicht eingeweiht zu werden.
„Gut, Pete", sagte Conny endlich, „ich kann es verstehen. Wir haben keinen Grund, dir zu mißtrauen. Wirst es schon richtig machen."
Der Bann war gebrochen. Conny hatte den richtigen Ton gefunden. Selbst Sam Dodd, der ewige Nörgler, mußte das zugeben.
„Na, dann können wir die Sitzung ja eröffnen", meinte Pete froh, „dachte schon, ihr würdet mir das Vertrauen entziehen. Nun zur Sache: Von einem Geheimbund kann natürlich keine Rede sein. Vielmehr glaube ich, daß es sich um eine Zeitungsente handelt. Möchte wetten, daß das Ganze mit John Watsons Agentur zusammenhängt. Wer weiß denn, welchen Blödsinn Onkel John in die Welt fliegen läßt?"
„Das ist es!" Rothaar sprang auf. „Ich alter Esel! Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? Natürlich, da muß was in der Zeitung gestanden haben."
Jetzt sprachen alle durcheinander. Das Rätsel war gelöst. War nur noch zu klären, was in der Zeitung gestanden hatte.
„Hat jemand den Tucson Star gelesen?" wollte Pete wissen. „Bei uns auf der Ranch kommt er immer erst drei Tage später an."
Doch keiner hatte die Zeitung gelesen. Wozu auch? In Somerset führte man ein beschauliches Dasein.
„Saus los, Joe, und besorge uns die heutige Ausgabe."
Der
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