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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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meldet alles prompt nach Phoenix."
    „Da hast du es", knurrte Johnny, „willst du jetzt noch behaupten, du würdest vor Langeweile sterben, Joe? Hättest lieber dafür sorgen sollen, daß dieser Blödsinn unterbleibt. Nachher steht wirklich in der Zeitung, wir hätten einen Anschlag auf den ollen Watson verübt."
    „Könnt es ja morgen lesen", näselte der Watson-schlaks, „dann kommt ihr alle schön ins Verbrecheralbum."
    Jimmy verdrückte sich schnell. Joe wollte ihm zwar noch ein Bein stellen, war aber drei Sekunden zu spät.

    „Möchte wissen, was der Boß sich eigentlich denkt", bemerkte Conny ungehalten. „Geht doch schließlich um Somerset. Er kümmert sich einfach um nichts mehr. Kannst du das verstehen, Regenwurm?"
    „No, kann ich nicht. Allerdings hatte er gestern eine Besprechung mit Sheriff Tunker. Sam wollte ihn ausquetschen, konnte aber nichts herausbekommen. Tunker hat Pete bestimmt Sprechverbot erteilt."
    „Sprechverbot? Was sind denn das für neue Moden? Will Pete etwa die Sache allein klären? Kommt gar nicht in Frage, Boy! Der Bund hat ein Anrecht darauf zu erfahren, was hier gespielt wird."
    „Meine ich auch", pflichtete Conny bei, „wir sitzen hier wie die Hühner auf der Stange und überlegen, ob wir 'n Ei legen dürfen . . ."
    „He, was ist denn da los?" Joe sprach zuerst aus, was die anderen in derselben Sekunde dachten.
    Der Schienenstrang vor ihren Nasen begann leise zu vibrieren! Aus weiter Ferne war ein monotones Rollen und Grollen zu vernehmen. Die Boys sahen sich einander an. Joe kratzte sich den Hinterkopf, wobei er seine Kappe über die Augen schob.
    „Kommt da etwa ein Zug? Um diese Zeit? He, ,Listige Schlange', du läßt aber stark nach. Als Reporter müßtest du doch etwas von einem Sonderzug wissen."
    „Quatsch, Conny, das ist nie und nimmer ein Zug. Das Geräusch ist viel zu leise."
    „Aber die Schienen beben doch, Mann! Ich bin doch nicht als Baby mit dem Klammerbeutel gepudert worden." Johnny zeigte vor sich auf die Schienen; das Geräusch wurde immer lauter. Dennoch war kein Stampfen oder Zischen einer Lokomotive zu hören.
    „Könnte ja mal Mr. Baker fragen, vielleicht . . ."
    In diesem Augenblick verließ der Bahnhofsvorsteher sein Haus. Er trat auf den Schienenstrang und legte die Hand vor die Augen. Dabei schüttelte er erstaunt den Kopf.
    „Hallo, Mr. Baker", rief Johnny, „was ist los? Kommt ein Zug?"
    „Keine Ahnung, Boy, hielt gerade meinen Mittagsschlaf, als ich das Geräusch vernahm. Sind wohl verrückt geworden, in Tucson. Schicken einen Zug und melden ihn nicht an."
    „Ich wittere — ich wittere — ich wittere eine Sensation", sagte Joe wie ein Hellseher. „Auf, Freunde! Jetzt fällt der Kuckuck aus der Uhr, und somit schlägt's dreizehn!"
    „Blödmann", knurrte Conny, „heb dir deine Sprüche für später auf."
    Und dann kam es schon heran! Die Boys rissen die Augen auf. Ein solches Fahrzeug hatte man in Somerset noch nie gesehen. Es waren eigentlich nur vier Räder, auf die man zwei Bänke montiert hatte. Vorn war ein Hebel mit Quergriff, den zwei Männer, die auf der vorderen Bank saßen, hin und her bewegten. Eine Art ,Holländer' auf Eisenbahnschienen, genannt Draisine.
    Das Fahrzeug rollte flott vorbei und stoppte vor dem Bahnhofsgebäude. Die Gents kletterten von den Bänken. Es waren vier Männer in einem feierlichen Aufputz. Sie hatten schwarze Mäntel an und sogar Zylinder auf. Sie traten vor Mr. Baker hin und lüfteten

    leicht die Hüte. Der Bahnhofsvorstand machte ein ebenso überraschtes Gesicht wie die Boys vom Bund der Gerechten. Alle vier hatten — spiegelblanke Glatzen.
    Joe Jemmery hielt es nicht mehr auf der Verladerampe. Er pirschte sich schleunigst heran, um ja nichts zu versäumen. Johnny und Conny folgten seinem Beispiel. Inzwischen hatte vor der Bahnstation die Begrüßung stattgefunden. Die Gents schüttelten Mr. Baker die Hand.
    „Da kein fahrplanmäßiger Zug fuhr", sagte der Sprecher, „mieteten wir uns diese Draisine. Wir hatten eine gute Fahrt. Nur einmal stand eine Kuh auf dem Gleis. Dadurch waren wir gezwungen, eine Viertelstunde anzuhalten."
    „Das kommt öfters vor", meinte Mr. Baker, „unser Zug hat deswegen auch manchmal Verspätung."
    Die Gents lachten dröhnend, als hätten sie einen guten Witz gehört. Sie konnten sich nicht denken, daß es heutzutage noch so etwas gab.
    „Recht einsam und idyllisch, dieses Somerset", sagte einer der Glatzköpfe mit einem zerknitterten Gesicht. „Bitte schieben

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