Das Pete Buch 41 - Mit Humor gehts doch viel besser
wieder.
„Sie kommen!" frohlockte der Keeper und kehrte an den Tisch zurück. Er rieb sich die Hände.
Er hatte sich kaum wieder an die Theke begeben, um erneut die Gläser zu füllen, als die drei „Sombreros" im Türrahmen auftauchten, diesmal allerdings ohne Hüte, aber vollständig angezogen. In den Händen hielten sie schußbereit die Colts.
„Junge, die sind aber auf Draht", dachte Turner, „scheinen an Überraschungen gewöhnt zu sein!"
„Abend, Gentlemen", grüßten sie die Somerseter Bürger. „Wie unangenehm, daß man hier nicht mal in Ruhe schlafen kann!"
„Dachten wirklich nicht, daß sich in dieses friedliche Städtchen auch schon Rothäute verirren. Wo sind sie denn?" Sombrero Nummer zwei sah sich suchend um.
„Sie sind heute nachmittag gesehen worden, und da dachten wir, Sie wüßten vielleicht . . . woher . . . welchen Weg ..." Der Buchhalter mit dem Sheriffstern stotterte. „Ich . . . äh . . . bin . . . nämlich hier zur Zeit der Sheriff und muß für Ruhe und Ordnung . . ."
„Aber Mann, Sie können uns doch nicht wegen eines Rotgesichts aus den Federn holen! Klar, daß sie hier und da mal herumspuken. Haben sie denn schon angegriffen, jemanden umgelegt, skalpiert oder verschleppt?" Die Sombreros starrten die Somerseter an.
„Nein, eigentlich noch nicht..."
„Na, das sind doch wirklich kleine Fische. Die sind mit ein bißchen Bum-Bum in Schach zu halten, hohohoho! Die rennen, sobald sie nur Pulver riechen! Haben doch sicher ein paar kleine Schießeisen auf Lager, Sheriff, wie?"
„Ich h-ha-habe nur meine Di-di-dienstpistole, sonst nichts . . . stammelte der und hantierte verlegen an seinem Sheriffstern herum.
„Hoho", lachte Sombrero mit den buschigen Brauen und warf seine Pistole in die Luft, um sie mit geschicktem Griff wieder aufzufangen. „Das ist allerdings etwas dürftig. Aber zur Not müßte das ja ausreichen, wenn es sich nur um ein paar Kundschafter handelt . . ."
„Wer weiß das aber?" warf der Lokführer ein.
„Tja, da ist nichts zu machen; bewaffnen Sie sich und halten Sie die Augen offen, mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen. Einschüchtern muß man sie; das ist doch eine Kleinigkeit für Leute wie Sie, hoho!"
Sombrero Nummer zwei blickte auf die Uhr. „Zeit, Gents, um vier ist die Nacht vorbei. Müssen weiter, versprochen ist versprochen!"
„Ja, können Sie uns denn nicht noch ein paar kleine Tips geben?" fragte der Wirt schüchtern.
„Nicht, daß wir wüßten", antwortete der Fremde mit den buschigen Augenbrauen. Das einzige ist eine wirksame
Aufrüstung, nach meinen Erfahrungen wenigstens . . .
„Könnten Sie uns nicht — einen oder — auch zwei Colts dalassen, für alle Fälle?"
Die Sombreros sahen sich an.
„Die brauchen wir doch selber!"
„Wirklich, die können wir nicht abgeben!" Nummer zwei zuckte bedauernd mit den Schultern.
„Wenn wir wenigstens noch einen Colt hätten. Sie haben doch jeder zwei ..." bat der Schneider.
„Hm, wenn es Sie beruhigt, wir müssen uns dann eben im nächsten Town neu ausrüsten. Macht fünfzig Dollar. Die müssen Sie schon herausrücken!"
Die Somerseter Bürger zückten ihre Geldbörsen. Insgesamt bekamen sie aber nur 24 Dollar zusammen.
„Jetzt ist mein ganzes Taschengeld für die Woche hin", seufzte der Schneider.
„Opfer müssen für die Sicherheit gebracht werden. Es ist schließlich wichtiger als unser Wohlleben!" rief Ted Williams begeistert. „He, Turner, legen Sie doch den Rest vor — wir legen es nachher auf die gesamte Bürgerschaft um . . ."
Was blieb dem Wirt anderes übrig? Er ging zu seiner Kasse an der Theke und entnahm ihr die restlichen 26 Dollar.
Gleichmütig strich der Sombrero das Geld ein. „Trenne mich ungern von diesem Colt" bemerkte er dazu, „habe mich damit am oberen Missouri gegen eine wütende Meute von Krähenindianern verteidigt. . . Aber wenn es Sie beruhigt und ich Ihrem Town helfen kann, er soll Ihnen ebenfalls Glück bringen!"
„Vielen Dank", sagte der Buchhalter und faßte neuen Mut: „Darf man noch wissen, in welches Gebiet Sie jetzt weiterziehen; es interessiert mich sozusagen aus dienstlichen Gründen. Es könnte doch sein, daß eine Spur aufzunehmen ist oder daß wir Ihnen helfen müssen."
„Nun, es ist kein Geheimnis, Gents", antwortete der Sombrero mit den buschigen Augenbrauen. „Wir wollen nach Mexiko; zunächst aber ist noch ein aufsässiges Pueblo-Indianerdorf an der Grenze zur Räson zu bringen — müssen dort ein Sortiment Waffen
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