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Das Peter-Prinzip

Das Peter-Prinzip

Titel: Das Peter-Prinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurence J. Peter , Raymond Hull
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der Hierarchie über Ihnen
    steht und Ihnen zum Aufstieg verhelfen kann. Manchmal
    müssen Sie schon erhebliche Anstrengungen unternehmen, um
    herauszufinden, wer dazu in der Lage ist und wer nicht.
    Vielleicht glauben Sie, dass das Tempo, in dem Sie vorwärts kommen, von den guten oder schlechten Berichten abhängt, die
    ihre unmittelbaren Vorgesetzten über Sie verfassen. Das kann stimmen. Es kann aber auch sein, dass man an der Spitze schon
    weiß, dass Ihr unmittelbarer Vorgesetzter seine Stufe der
    Unfähigkeit bereits erreicht hat, und deshalb seinen positiven oder negativen Empfehlungen wenig Wert beimisst. Deshalb
    dürfen Sie nicht oberflächlich sein: Nur wer tief genug gräbt, findet auch etwas.
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    2. Der Gönner braucht ein Motiv
    «Ein Gönner, der keinen Grund dazu hat, ist kein Gönner.»
    Sorgen Sie dafür, dass Ihr Gönner etwas davon hat, wenn er Ihnen behilflich ist, oder dass es von Nachteil für ihn ist, wenn
    er sich nicht um Ihren Aufstieg in der Hierarchie kümmert.
    Meine Untersuchungen haben viele Beispiele solcher Motiva‐
    tionsbemühungen zutage gefördert — manche nette, aber auch
    manche abstoßende Fälle. Ich will sie hier nicht weiter ausmalen. Ich möchte dem Leser lieber die Möglichkeit geben, sich
    selbst zu testen. Diesen Test nenne ich Peters Brücke. Wenn Sie nicht mehr so viel Energie aufbringen, sie aus eigener Kraft zu
    überschreiten, haben Sie bereits Ihre Stufe der Unfähigkeit erreicht. Kein noch so wohl gemeinter Ratschlag von mir kann
    Ihnen dann noch helfen.

    3. Suchen Sie den Weg nach oben
    «Die beste Straße ist immer noch eine Straße ohne herabge-lassene Schranken.»
    Stellen Sie sich vor, Sie wären in einem Schwimmbad und
    möchten auf den Sprungturm klettern. Nachdem Sie die Leiter
    halbwegs hinaufgeklettert sind, müssen Sie feststellen, dass sie
    von einem Angsthasen blockiert wird, der angesichts der Höhe
    den Mut verloren hat. Er hält sich mit geschlossenen Augen verzweifelt am Geländer fest. Er fällt nicht herunter, schafft es aber auch nicht, auch nur eine Stufe höher zu klettern. In dieser
    Situation helfen Ihnen auch aufmunternde Rufe eines Freundes
    nicht weiter, der bereits vorher den Weg nach oben geschafft hat.
    Ähnlich ist es in einer Hierarchie. In einer solchen Lage helfen weder Ihre eigenen Bemühungen noch die Ihres Gönners, weil nämlich die nächste Sprosse von jemandem blockiert
    wird, der seine Stufe der Unfähigkeit erreicht hat (ein Super-55

    Bremser). Diese missliche Situation bezeichne ich als Peters kleinen Engpass.
    Kehren wir in Gedanken noch einmal zurück zu unserem
    Schwimmbad. Um die Spitze des Sprungbretts zu erreichen,
    müssen Sie von der blockierten Leiter herunter und zu der anderen hinübergehen, die frei ist. Nun können Sie ohne
    Schwierigkeiten bis zur Spitze hochklettern.
    Um in der Hierarchie weiter aufzusteigen, müssen Sie eben‐
    falls den Platz unter dem Super‐Bremser räumen und in einen
    Aufstiegsschacht überwechseln, der nicht gesperrt ist. Dieses Manöver wird Peters Umgehung genannt.
    Ehe Sie aber Zeit und Mühe auf Peters Umgehung ver‐
    wenden, sollten Sie sich genauestens vergewissern, ob wirklich
    Peters kleiner Engpass vorliegt, das heißt, ob der Mann über Ihnen wirklich ein Super‐Bremser ist. Wenn er dagegen immer
    noch für eine Beförderung infrage kommt, ist er kein Super-Bremser, und Sie können es sich ersparen, einen Bogen um ihn
    herum zu schlagen. Üben Sie sich nur ein wenig in Geduld, warten Sie ein wenig. Er wird eines Tages befördert werden, eine Lücke tut sich auf, und die Protektion kann ihre Wunder wirken.
    Um nun Gewissheit darüber zu erlangen, ob ihr Vorgesetzter
    wirklich ein Super‐Bremser ist, müssen Sie die medizinischen und nicht medizinischen Merkmale der Endstufe einer Karriere
    zurate ziehen, die in Kapitel 11 und 12 dieses Buches beschrie‐
    ben sind.

4. Beweglichkeit ist alles
    Für jeden Ihrer Gönner gibt es eine Grenze seiner Möglichkeiten. Versuchen wir es mit einer Analogie: Ein erfahrener Bergsteiger kann einen schwächeren Kletterer immer nur bis zu
    seinem eigenen Standort heraufziehen. Dann muss er selber erst
    wieder ein Stück höher klettern, ehe er erneut ziehen kann.
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    Wenn dem ersten Gönner die Puste ausgeht, muss man sich
    einen anderen suchen, der noch höher klettern kann.
    Sie müssen sich also darauf vorbereiten, zum gegebenen
    Zeitpunkt bei einem neuen Gönner Anschluss zu suchen, der
    im Rang über dem alten

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