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Das Peter-Prinzip

Das Peter-Prinzip

Titel: Das Peter-Prinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurence J. Peter , Raymond Hull
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«Halte‐deine‐Stadt‐sauber»‐
    Programms, den anderen zur «Verschönerung der Stadt». Die
    Filme sollten von einem unabhängigen Produzenten hergestellt
    werden, der wie Wordsworth und Pickwick Mitglied des
    Studententheaters gewesen war.
    Alles entwickelte sich nach Wunsch: Direktor Purefoy über‐
    schritt seine Haushaltsmittel, und es gelang ihm sogar, für das
    folgende Jahr einen höheren Etat zu bekommen.

    Moderner Vater-Ersatz
    Heute ist die Regierung Mutter für alles. Bundesmittel werden für viele neue Vorhaben bereitgestellt: Kampf gegen Luft-und Wasserverschmutzung, Feldzug gegen die Armut, Feldzug
    gegen das Analphabetentum, Bekämpfung der Einsamkeit,
    Kampf gegen das Verbrechertum und wissenschaftliche Un‐
    tersuchungen über die Frage, wie die Raumfahrt für die Erholung der kulturell benachteiligten Bevölkerungsschichten
    nutzbar zu machen sei.
    Sobald Geld zur Verfügung gestellt wird, muss ein Weg ge‐
    funden werden, es auszugeben. Ein neues Amt wird geschaffen
    — Koordinator für den Feldzug gegen die Armut, Direktor des
    Bildungsprogramms, Berater für Volksbüchereien, Organisator
    des Wohlfahrts‐ und Unterhaltungsprogramms zugunsten
    älterer Bürger oder was es sonst noch alles gibt. Irgendjemand
    wird angeheuert, um den Posten zu übernehmen, um sich die Schuhe anzuziehen — auch wenn sie ihm manchmal zu groß
    sind.
    Es spielt keine Rolle, ob der Inhaber des neuen Amtes das Problem löst, für dessen Bewältigung er eingestellt wurde.
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    Wichtig ist nur, dass er willens und fähig ist, das vorhandene Geld auszugeben.

    Das Prinzip bleibt unberührt
    Eine solche Personalpolitik stimmt durchaus mit dem Peter‐
    Prinzip überein. Fähigkeit oder Unfähigkeit ist so lange un-wichtig, wie die Schuhe ausgefüllt werden. Wenn dies in kom‐
    petenter Form geschieht, kommt der Neuling nach einiger Zeit
    für eine Beförderung infrage. Er wird seine Stufe der Unfähig‐
    keit auf einer höheren Ebene finden.

Schlussfolgerung
    Die scheinbaren Abweichungen sind keine Abweichungen. Das Peter‐Prinzip ist auf alle Beschäftigten in jeder Hierarchie an-wendbar.
    51

    52

    4. Protektion & Beförderung

    Ein langer Zug, ein starker Zug und ein gemeinsamer Zug.
    Dickens

    Wie man sieht, ist das Peter‐Prinzip unveränderlich und uni‐
    versell gültig. Aber wahrscheinlich möchten Sie gerne wissen, wie lange Sie wohl für Ihren Aufstieg in der Hierarchie brauchen. Zunächst wollen wir uns dem durch Protektion be‐
    schleunigten Aufstieg zuwenden.

    Protektion —

mit achtzehn Worten definiert
    Ich definiere Protektion als die «Beziehung eines Beschäftig‐
    ten — durch Blutsverwandtschaft, Heirat oder Bekanntschaft —
    zu einer Person, die in der Hierarchie über ihm steht».

    Die Unpopularität des Protegierten
    Wir alle hassen die Beförderung durch Protektion — bei ande‐
    ren. Die Kollegen mögen den Begünstigten (den Protegé) nicht und geben ihrer Abneigung meist durch Bemerkungen über
    seine Unfähigkeit Ausdruck.
    Schon bald nachdem W. Kinsman Oberschulrat in Excelsior
    geworden war, wurde sein Schwiegersohn, L. Harker, Dezer‐
    nent für den Musikunterricht. Manche Lehrer hatten an dieser Beförderung auszusetzen, dass Harker schwerhörig war. Sie
    behaupteten, dass wegen seines Dienstalters (input) D. Roane die Stellung hätte erhalten müssen.

    Neid kennt keine Logik D. Roane hatte sich so oft und so lange Schulchöre und ‐Orchester anhören müssen, dass er
    inzwischen Musik und Kinder nicht mehr ertragen konnte. Ohne 53

    Zweifel wäre er auf dem Posten des Musikdezernenten nicht
    fähiger gewesen als Harker (an der echten Leistung gemessen).
    Der Widerstand der Lehrer richtete sich in Wirklichkeit also nicht gegen Harkers Unfähigkeit, sondern gegen denVerstoß
    wider das Dienstalterprinzip.
    Die Angehörigen einer Hierarchie stören sich nicht an der Unfä‐
    higkeit (Peters Paradox). Der Betriebsklatsch über die Unfähigkeit des Neulings soll nur den Neid derjenigen verbergen, die keine
    Protektion genießen.

Wie man sich Protektion verschafft
    Man kann die Karrieren vieler Angestellten untersuchen, die
    Protektion besaßen (Protegés), und mit dem Berufsweg anderer
    Mitarbeiter von gleicher Qualifikation vergleichen, die keinen Gönner hatten. Die Ergebnisse meiner Forschungsarbeiten
    lassen sich in fünf praktische Vorschläge für den Möchtegern-Protegé zusammenfassen.

    1. Suchen Sie einen Gönner
    Ein Gönner ist eine Person, die in

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