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Das Phantom auf dem Feuerstuhl

Das Phantom auf dem Feuerstuhl

Titel: Das Phantom auf dem Feuerstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Stimmen. Nein, nur
eine! Ströter redete. Zu wem? Noch verstand Tarzan nicht, was er brabbelte.
Aber es klang wie ein Selbstgespräch.
    Jetzt war er auf der untersten Stufe.
    Ein erleuchteter Kellergang. Links
stand eine schwere Bohlentür offen. In dem Gewölbe brannte Licht. Vorsichtig
schlich Tarzan zur Tür.
    „Jetzt“, hörte er Ströters Stimme, „beginnt
wieder das Unheil. Alle werden davon reden. Alle reden von mir. Alle sind von
Angst gepackt. In den Zeitungen steht’s. Alle fürchten mich. Mich, das Phantom.
Ja, ihr sollt zittern. Zittern!“ Seine Stimme wurde zum Kreischen. „Ich bin
eure Geißel. Die Geißel der Menschen.“
    Mein Gott! dachte Tarzan.
    Er blickte um die Ecke. Was er sah,
verschlug ihm den Atem.
    In dem Raum stand ein großer
Garderobenspiegel.
    Ströter stand davor. Er trug einen
schwarzen Motorrad-Anzug. Eben setzte er den Helm auf seinen grotesk geformten
Birnenkopf. Dabei starrte er in den Spiegel, bewunderte sich; und seine Augen,
in denen der Irrsinn flackerte, glänzten wie Phosphor.

    Tarzans Blick wanderte über die Wände.
Alle waren mit Zeitungsseiten beklebt, geradezu tapeziert. Auf jeder Seite war
ein Bericht mit Rotstift fett angestrichen oder umrahmt. Ausnahmslos handelte
es sich um Berichte über die Untaten des Phantoms.
    An der Tür steckte der Schlüssel.
    Tarzan trat aus seinem Versteck hervor.
    Ströter bemerkte ihn sofort, fuhr
herum; und seine Augen schienen aus den Höhlen zu treten.
     „Verhalten Sie sich ruhig, Herr
Ströter“, sagte Tarzan. „In 20 Minuten ist die Polizei hier. Dann dürfen Sie ‘raus.“
    Nach dem letzten Wort schloß er die
schwere Tür, drehte zweimal den Schlüssel herum und zog ihn ab.
    Hinter der Tür blieb alles ruhig.
    Tarzan ging in den Wohnraum hinauf,
machte Licht, griff zum Telefon und wählte die Nummer der Glockners.
    „Bei Glockner“, sagte Gaby und hatte
offensichtlich Mühe, ernst zu sein. Natürlich saßen alle längst beim Abendessen
und hatten tollen Spaß.
    „Ich bin’s“, sagte Tarzan. „Ich habe
das Phantom.“
    „Wie? Machst du Witze? Du, wir warten
auf dich. Wo steckst du denn? Mutti hat Ragout fin gemacht; und deins wird allmählich
kalt.“
    „Es ist wahr, Gaby! Ich habe das
Phantom gefaßt.“
    Jetzt merkte sie, daß es ernst war.
    „Nein!“ Ihre Stimme klang atemlos. „Wer?“
    „Ströter. Der Holzschnitzer Ströter.
Ich bin mir sicher, er ist übergeschnappt. Wahrscheinlich ein trauriger Fall.
Trotzdem. Man muß die Allgemeinheit vor ihm schützen. Ich habe ihn in seinem
Keller eingesperrt. Sag’, bitte, deinem Vater, daß er herkommt oder Kollegen
herschickt. Meinetwegen Werner Lincke.“
    „Ich... ich kann’s nicht fassen“,
stammelte Gaby. „Wie... wie hast du das ‘rausgekriegt?“
    „Das erzähle ich, wenn ich mein Ragout
fin esse. Ach, und noch was! Jetzt haben wir natürlich Anspruch auf die
Belohnung. 10 000 Mark. Macht 2500,— für jeden von uns. Überleg’ dir schon mal,
was du mit deinem Anteil machst, Pfote.“
    „Ich kaufe mir ein neues Rad“, jubelte
Gaby. „Von Claudia“.
    Eine halbe Stunde später war alles
vorüber. Ströter hatte erst gar nicht versucht, aus dem Keller auszubrechen.
Kommissar Glockner kam mit zwei Polizisten, auch Gaby war dabei, nach Klettenborn.
Sie verhafteten den wahnsinnigen Holzschnitzer. Er wehrte sich nicht ein
einziges Mal. Er schien sogar stolz darauf zu sein, daß nun alle Welt wissen
würde, wer das Phantom war, nach dem die Polizei monatelang vergeblich gesucht
hatte: Er, der kleine, unbedeutende Holzschnitzer Franz Ströter aus
Klettenborn, den niemand mochte und den sie alle verlacht hatten.
    Jetzt hatte er es ihnen gezeigt!
    Tarzan und Gaby wußten nicht, ob sie
Ströter verdammen oder bedauern sollten. Ein armer Mensch, aber schließlich
hatte er anderen Schaden zugefügt, und deshalb mußte er gerecht bestraft
werden.
     
     
    - ENDE —

Liebe
Stefan-Wolf-Freunde!
     
    War spannend, nicht
wahr? Diese Geschichte unserer vier Freunde vom TKKG und ihren mutigen
Abenteuern hat Euch sicher gefallen. Von Stefan Wolf gibt es aber noch mehr
Bücher über die vier Freunde, jeder Band ein packendes Abenteuer von Tarzan,
Klößchen, Karl und Gaby. Und Oskar ist natürlich auch immer dabei, denn der
lustige und treue Cocker-Spaniel gehört genauso zu dieser verschworenen
Gemeinschaft. TKKG nennen sie sich nach den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen.
Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel, sie sind immer fröhlich, und
Kameradschaft ist

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