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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule
Autoren: Thomas Brezina
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bringen.
    Trotzdem verzog Frau Kascha mißtrauisch den Mund. So ganz nahm sie Dominik diese Geschichte nicht ab. Axel und Lieselotte waren nämlich mit einer Stunde Verspätung beim vereinbarten Treffpunkt „Schweizerhaus“ erschienen. Wie Dominiks Mutter die Knickerbocker-Bande bereits kannte, war da wieder etwas im Gange.
    Zum Glück kam sie nicht zu weiteren Fragen, da das Telefon klingelte.
    Lilo verschwand im Badezimmer, um dem Verhör auszuweichen, und Axel verzog sich auf die Toilette.
    „Ja ... ja, der ist da. Ich hole ihn. Moment“, hörte Dominik seine Mutter im Vorzimmer sagen.
    „Dominik! Telefon!“ rief sie.
    Erstaunt lief der Junge zu ihr und zischte aufgeregt: „Wer ist es?“
    „Eine Uschi ... vom Ferienspiel“, lautete die Antwort.
    „Ja, hallo?“ meldete sich der Junge neugierig.
    „Hallo, Dominik, hier ist die Uschi vom Ferienspielstand. Du warst doch gestern mit deinen Freunden bei mir und hast dir Spielpässe abgeholt. Nicht wahr?«
    „Ist wahr!“ sagte Dominik. „Woher weißt du aber meine Telefonnummer?“ wunderte er sich.
    „Ich habe dich erkannt. Du hast im Musical ,Les Miserables’ mitgespielt. Vom Theater habe ich deinen vollen Namen und die Telefonnummer bekommen. Das war harte Arbeit!“
    „Aber eine gute detektivische Leistung“, stellte Dominik anerkennend fest. „Doch wozu all diese Mühe?“
    „Es ist ein Brief für die ,Knickerbocker-Bande’ bei mir abgegeben worden!“
    Der Junge traute seinen Ohren nicht. „Ein Brief? Von wem?“
    „Das weiß ich nicht. Das Zimmermädchen eines Hotels hat ihn mir gebracht. Auf dem Umschlag ist nämlich ein Holli-Knolli gemalt. Das ist eine gelbe, knollenförmige Figur mit einer Schirmkappe. Holli-Knolli ist das Maskottchen des Ferienspiels!“
    Jetzt erinnerte sich Dominik. Dieser witzige Kerl war auch auf dem Umschlag seines Spielpasses. Außerdem waren alle Ferienspiel-Treffpunkte mit ihm markiert.
    „Naja, und neben dem Holli-Knolli steht ,An die Knickerbocker-Bande!’, mit einem dicken Rufzeichen“, berichtete Uschi weiter.
    „Ich bitte meinen Vater, daß er den Brief noch heute abholt“, rief Dominik in den Hörer. „Vielen Dank für den Anruf und Gratulation zu deiner Kombinationsgabe!“
    Er verabschiedete sich und legte auf. Unruhig kaute er an seiner Unterlippe. Was in diesem Brief wohl drinnen stand?
    Im Fernsehen begann gerade der Abendkrimi, als Herr Kascha nach Hause kam.
    Als wären sie von einer Nadel gestochen, sprangen die vier Knickerbocker auf und liefen ins Vorzimmer.
    „Na, das nenne ich eine stürmische Begrüßung“, lachte Dominiks Vater erfreut.
    „Wieso kommst du erst jetzt?“ fragte ihn sein Sohn streng. „Es ist nach 20 Uhr. Du hast den Brief doch vor 18 Uhr abholen müssen, da der Ferienspielstand um diese Zeit schließt!“
    „He, he, he!“ wehrte Herr Kascha empört ab. „Ist das ein Verhör? Ich mußte noch einmal ins Theater zurück. Das wird doch erlaubt sein.“
    „Na gut, gestattet!“ billigte ihm Dominik zu und streckte die Hand aus. Sein Vater zog einen ziemlich schmutzigen, zerknüllten Umschlag heraus und reichte ihn der Knickerbocker-Bande.
    Gespannt starrten die vier auf die Holli-Knolli-Zeichnung und die windschiefen Buchstaben darauf.
    Der Briefschreiber hatte „Gniggerboker-Bante“ geschrieben. Das als Knickerbocker-Bande zu entschlüsseln, war wirklich eine Meisterleistung von Uschi.
    Poppi riß das Kuvert auf und zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier heraus. Als sie es glattstrich, machten die vier Junior-Detektive halb ratlose, halb enttäuschte Gesichter.
    Der Zettel war leer. Absolut leer. Sollte sich jemand einen Spaß erlaubt haben?
    Dominik nahm das Briefpapier und marschierte damit in sein Zimmer. Er drehte seine Schreibtischlampe in die Höhe und knipste sie an.
    Der Junge hielt den Zettel nun sehr nahe an die Glühbirne heran und durchleuchtete ihn gründlich. Vielleicht handelte es sich um eine Geheimbotschaft?
    „Da ist nichts. Das ist nur ein weißes Blatt“, brummte Lieselotte und machte eine verächtliche Handbewegung. Sie wollte schon zurück ins Wohnzimmer, als Dominik sie zurückrief.
    „Da ... schau doch! Da! Durch die Wärme der Glühbirne sind Buchstaben sichtbar geworden.“
    „Sie müssen mit Essig oder Zitrone geschrieben worden sein“, vermutete Axel. „Diese Geheimtinte wird erst durch starke Wärme lesbar.“
    „H-I-L-F-F-E ...“ entzifferte Poppi. „Hilfe mit zwei ,F’!“ kicherte sie.
    „Egal“, sagte Lilo leise.
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