Das Phantom im Netz
Rede sein.
»Welche Vermittlungsstelle?«, fragte er.
Ich wollte ihm keine Einzelheiten verraten. »Es geht um eine Nebenstelle mit EWS.« Ich behauptete, die Vermittlungsstelle anhand des Hauptverteilers identifiziert zu haben, der dort im Einsatz war. »Ist nachts unbesetzt.«
»Ich habe den Schlüssel gerade nicht hier«, sagte er. »Ich will nicht damit erwischt werden.«
»Leihst du ihn mir?«
Nein, es war ihm nicht wohl dabei.
Ich beschloss, ihm zu vertrauen. »Hey, in Wahrheit geht es nicht um einen Freund. Ich habe herausgefunden, dass die Telefonleitungen meines Dads angezapft wurden, und ich habe Angst, weil ich nicht weiß, was sie alles wissen. Ich weiß nicht, wer es ist oder wann es angefangen hat.«
Er fragte, woher ich das wüsste, und ich erzählte ihm, wie ich den Techniker in Calabasas dazu gebracht hatte, es mir zu verraten. Ich wollte ihm begreiflich machen, dass er mir vertrauen konnte. Ich ließ nicht locker und versuchte ihm klarzumachen, dass die Zeit drängte, weil ich die Sache so schnell wie möglich angehen wollte. Ich wollte nicht ohne den Schlüssel weggehen.
»Eric«, sagte ich, »wenn ich herausfinde, dass sie genug Beweise gegen mich haben, um mich wieder ins Gefängnis zu stecken, dann verschwinde ich.« Wir unterhielten uns zu dritt eine Weile darüber, welche Länder kein Auslieferungsabkommen mit den USA hatten.
Ich fragte ihn noch einmal wegen des Einbruchs, aber Eric wollte sich nicht festlegen, sagte nur, er werde mir Bescheid geben. Wir sprachen lange darüber, wie Telefonfirmen Leute abhörten. Er erzählte mir sogar, dass er selbst einmal die Woche in die Vermittlungsstelle ging, um sicherzugehen, dass seine Telefonate nicht aufgezeichnet wurden.
Er wollte mir den Schlüssel immer noch nicht geben, aber er erklärte sich bereit, mich zu der Vermittlungsstelle zu fahren und mit mir reinzugehen. Ich vertraute ihm immer noch nicht ganz, deshalb gab ich ihm nur eine der drei Überwachungsnummern und verschwieg ihm auch, dass ich die beiden anderen kannte. Ich wollte damit seine Vertrauenswürdigkeit auf die Probe stellen.
Schließlich sagten Lewis und ich Gute Nacht und gingen.
Wer auch immer Pacific Bell dazu gebracht hatte, die Überwachung einzurichten, konnte inzwischen ausreichend Beweise haben, um mich wieder hinter Gitter zu bringen. Daher machte es mich wahnsinnig, nicht zu wissen, was die Lauscher mitgehört hatten. Der Gedanke ließ mir keine Ruhe. Manchmal übernachtete ich in einem billigen Motel, aus Angst, zu Hause zu schlafen.
Eric hatte gesagt, wir würden zusammen reingehen. Aber in den folgenden Tagen fand er ständig Ausreden, warum wir es in der Nacht nicht machen konnten und auch in der folgenden nicht, und am Wochenende musste er arbeiten. Ich wurde immer misstrauischer. Er verhielt sich einfach verdächtig. Langsam machte ich mir Sorgen wegen des Risikos. Ich ließ ihn wissen: »Ich werde nicht reingehen, sondern nur Schmiere stehen.« Schließlich legten wir ein Datum fest. Es war ausgemacht, dass wir in der kommenden Nacht reingehen würden.
Aber am nächsten Morgen rief er an und sagte: »Ich bin letzte Nacht reingegangen«, und gab mir die Überwachungsnummern – ich wusste, dass es die richtigen waren. Er erzählte, er habe in der COSMOS-Datenbank nach Einträgen zu den Nummern gesucht. Sie seien am 27. Januar eingerichtet worden, also waren die Überwachungsgeräte irgendwann danach angeschlossen worden.
Ich fragte ihn, wie er an dem Vorhängeschloss am äußeren Eingangstor vorbeigekommen war. Er meinte, da sei keins gewesen, als er dort war. Aber ich fuhr jeden Tag auf dem Weg von Dads Apartment an der Vermittlungsstelle vorbei, und jeden Tag sah ich dieses Vorhängeschloss. Das war ein deutliches Alarmsignal. Jetzt wurde ich richtig nervös. Warum tischte er mir so einen Blödsinn auf, obwohl er wusste, wie wichtig mir die Sache war?
Bei diesem Kerl musste ich wirklich auf der Hut sein. Ich konnte ihm nicht vertrauen.
Aber das Geheimnis um seinen Wohnort war keines mehr, und das hatte ihn nicht kaltgelassen. Die ganze Geschichte hatte alles noch mysteriöser gemacht. Aber ich stand kurz davor, das Rätsel zu lösen.
Siebzehn
Ein Blick hinter die Kulissen
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N achdem wir jetzt Zugang zum SAS hatten, wollten Lewis und ich die Einwahlnummern für alle Vermittlungsstellen. So könnten wir jedes Telefon im Versorgungsgebiet von Pacific Bell überwachen, ohne
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