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Das Phantom im Netz

Titel: Das Phantom im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Mitnick , William L. Simon
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Informationen als ich.«
    Ich piesackte ihn gleich weiter: »Wir wissen viel mehr, als du ahnst, Eric.«
    Ich blieb jedoch vorsichtig und versicherte ihm: »Lewis und ich hacken nicht aktiv. Wir wollen nur Informationen austauschen.«
    Er verließ das Auto, um einen Jazzclub am Sunset Boulevard zu besuchen. Dieser Typ hat offenbar einen scharfen Verstand und eine rasche Auffassungsgabe, dachte ich mir. Trotz meiner Bedenken hielt ich es immer noch für möglich, dass Lewis und ich uns irgendwann doch noch mit ihm einig würden.
Sechzehn
Ungebetene Gäste bei Eric
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    S eit dem Abendessen mit Eric und Lewis war mir der Schlüssel nicht mehr aus dem Kopf gegangen, den Eric angeblich hatte und mit dem er in jede Vermittlungsstelle von Pacific Bell kam. Ich beschloss, Eric zu fragen, ob er ihn mir lieh. Ich wollte es ihm nicht sagen, hatte aber vor, damit in die Ortsvermittlung von Calabasas zu gelangen, um mithilfe der COSMOS-Datenbank herauszufinden, seit wann die Telefone meines Dads überwacht wurden. Und ob es einen Vermerk in der Datenbank gab, dass man keine Informationen herausgeben und die Sicherheit informieren sollte, wenn jemand nach den Leitungen fragte.
    In der Vermittlungsstelle könnte ich mir die Geräte ansehen, die an die Leitungen meines Dads angeschlossen waren, und herausfinden, über welche Nummern sich die Überwacher einwählten. In der COSMOS-Datenbank könnte ich dann nachsehen, wann diese Nummern aktiviert worden waren, und damit auch, wann die Abhöraktion begonnen hatte.
    An einem Abend im Februar gegen 22 Uhr fuhren Lewis und ich zu Erics Adresse, die ich von Pacific Bell bekommen hatte, nachdem wir zuvor durch den Trick mit der Anruferkennung seine Telefonnummer herausgefunden hatten. Es war ein imposantes Gebäude, ein ziemlich exklusiver und biederer Apartmentkomplex für jemanden wie Eric – ein weitläufiger, zweistöckiger Bau mit Stuckfassade und einem verschlossenen Eingangs- und ferngesteuerten Garagentor. Wir warteten, bis jemand aus der Garage herausfuhr, und gingen hinein. Ich hätte die Anlage beschreiben können, bevor ich sie sah: die Eingangshalle mit Teppichboden, die Tennisplätze, den Swimmingpool mit Whirlpool, die Palmen, den Gemeinschaftsraum mit einem riesigen Fernseher.
    Was hatte dieser Hacker aus der Clubber-Szene in einem Wohnkomplex zu suchen, in dem sonst nur Business-Typen während kurzer Geschäftsaufenthalte auf Firmenkosten untergebracht wurden?
    Apartment 107B lag etwa in der Mitte eines langen Korridors. Lewis und ich pressten abwechselnd ein Ohr an die Tür, weil wir hofften, Stimmen von innen zu hören, die uns einen Hinweis darauf geben konnten, wer in der Wohnung war. Aber wir hörten nicht das Geringste.
    Wir gingen in den Gemeinschaftsbereich und riefen Erics Nummer von einem Münztelefon aus an. Ich sah Lewis beim Wählen zu und grinste. Jeder gute Hacker kannte die Nummern der Münztelefone im Wohnblock, in dem er wohnte. Wenn er so gut war, wie er behauptete, hatte Eric die Rufnummernanzeige für sein Telefon aktiviert und würde sofort merken, dass Lewis und ich ihn aus demselben Gebäude anriefen.
    Der Arme. Es ärgerte ihn, dass ich seine Telefonnummer herausgefunden hatte, aber noch mehr ärgerte ihn, dass wir bei unserem Anruf nur wenige Meter von ihm entfernt waren. Wir sagten, wir wollten mit ihm reden. Er antwortete: »Ich lasse nie Hacker in meine Wohnung.« Schließlich war er bereit, uns in fünf Minuten unten im Gemeinschaftsraum zu treffen.
    Mir fiel wieder auf, dass er aussah wie ein Rockmusiker, schlaksig, mit schulterlangem blondem Haar, Stiefeln, Jeans und edlem Hemd. Er starrte uns ungläubig an. »Ich verlange, dass ihr meine Privatsphäre respektiert«, zischte er. »Wie habt ihr mich gefunden?« Er klang nervös, als erwarte er, dass wir gleich unsere Pistolen zögen.
    Ich antwortete spöttisch: »Ich bin sehr gut in dem, was ich mache«, und grinste ihn frech an.
    Er hielt uns immer wieder denselben Vortrag, dass wir seine Privatsphäre hätten respektieren müssen.
    Ich sagte: »Wir sind nicht hier, weil wir deine Privatsphäre stören wollen, sondern, um dich um Hilfe zu bitten. Ein Freund von uns wird wahrscheinlich von Pacific Bell abgehört. Du hast gesagt, du hättest die Schlüssel zu den Vermittlungsstellen. Mit deiner Hilfe kann ich der Sache auf den Grund gehen.«
    Der »Freund« war natürlich ich, und von »wahrscheinlich« konnte keine

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