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Das Pharma-Kartell

Das Pharma-Kartell

Titel: Das Pharma-Kartell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Czarnowske
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zur Registrierung der Gäste. Dahinter befindet sich die Treppe zu den oberen Stockwerken. Links die Tür zum Restaurant, sie steht halb offen. Daneben eine weitere Tür mit einem Schildchen. Wahrscheinlich liegen dort die Räume fürs Personal. Es ist nicht luxuriös, aber man fühlt sich auch nicht beengt wie in den schlecht geführten Pensionen. Alles ist an seinem Platz, es ist ruhig und behaglich.
    Jonah klopft behutsam an die Tür fürs Personal, und von drinnen antwortet sofort eine Frauenstimme: „Moment, Jonah!“
    Kylian Fabre wirft mir einen flüchtigen Blick zu, anscheinend will er herausfinden, ob es mir gefällt. Ich lächle liebenswürdig. Gegen die Pension Emma habe ich nichts einzuwenden. Außer, dass Doktor Larchey von hier weggegangen und nicht wiedergekommen ist.
    Inzwischen hat sich die Tür geöffnet, und eine Frau betritt das Foyer. Sie ist verhältnismäßig jung, vielleicht ein bisschen über dreißig. Ich weiß nicht, wieso, aber ich habe mir die Besitzerin der Pension älter und als ausgeprägt französischen Typ vorgestellt. Die Frau, die mir jetzt die Hand gibt, hat schwarzes Haar, ebensolche Augen und schwarze, zusammengewachsene Brauen. Und sagt auf Französisch: „Willkommen! Ich freue mich!“
    Sie verschleift leicht die Nasalvokale. Natürlich, ich hätte es mir gleich denken können – eine Griechin. Ich stelle mich vor. Sie zieht verwundert die Brauen hoch. „Der Herr ist… nicht von der Polizei?“
    Kylian Fabre versucht sich einzumischen, aber ich komme ihm zuvor. „Ich bin Arzt, Madame… Als Sachverständiger zur Unterstützung Ihres Quartierbüros.“
    Wie sich das anhört, weiß ich nicht, aber für sie klingt es gut. Ich wechsle sofort das Thema.
    „Sie sprechen ausgezeichnet Französisch, Madame!“
    Sie strahlt, offenbar ist das ihr Stolz.
    „Oh, Monsieur, meine Mutter stammt aus der Bretagne.“
    Jetzt ist mir klar, weshalb meine Landsleute sich diese Pension ausgesucht haben. Immerhin doch etwas Vertrautes in diesem fernen Erdwinkel. Und sie ist eine angenehme Frau.
    Als disziplinierter Gast hole ich meinen Pass hervor, doch Madame Emma wehrt lächelnd ab: „Morgen… Ich werde Ihnen Ihr Zimmer zeigen, Monsieur.“
    Wir steigen die Treppe hinauf, sie vorweg, ich mit Fabre hinterher. Mein Zimmer liegt im ersten Stock am Ende eines kleinen Korridors. Madame Emma öffnet die Tür und fordert mich auf einzutreten.
    Ein sauberes, ansprechendes Zimmer. Bläulich graue Tapeten an den Wänden, ein Bild. Vorhänge im Farbton der Tapete. Ein Schreibtisch, ziemlich alt, zwei Stühle desselben Alters, ein Teppich – ein bisschen abgetreten, aber noch gut erhalten. Ein für den nächtlichen Gast aufgeschlagenes Bett, darüber ein Ventilator. Eine Tür führt auf den kleinen Balkon, auf dem wohl kaum auch nur einer der beiden Stühle Platz gefunden hätte. Aber es ist ein „Zimmer mit Balkon“. Die andere Tür führt ins Bad.
    Es gefällt mir, und ich beeile mich, das zu sagen. Madame Emma ist zufrieden und wünscht mir eine gute Nacht. „Gute Nacht!“, antworte ich. „Sie erlauben doch, Madame, dass mir Herr Fabre das Zimmer von Doktor Larchey zeigt, nicht wahr?“
    „Bitte! Und muss “, sie stockt, immerhin hat sie mit den Sätzen Mühe, „ich kommen?“
    „Nein, besten Dank. Nur eine Frage, wenn Sie gestatten.“
    „Bitte.“
    „Wann haben Sie Doktor Larchey zum letzten Mal gesehen?“
    „Donnerstag, Monsieur! Er hat telefoniert, dann ist er hinaufgegangen.“
    „Telefoniert? Es ist ein bisschen peinlich, Madame, aber Sie verstehen…“
    Sie versteht, kann mir jedoch nicht helfen. Sie weiß nicht, mit wem er gesprochen hat, hatte nur den Eindruck, dass er nervös war, und überhaupt sei das Gespräch sehr kurz gewesen.
    „Und wann hat Doktor Larchey das Haus verlassen?“
    Auch das kann sie nicht sagen. Sie sei in der Stadt gewesen, spät zurückgekommen. Sie habe nichts Besonderes bemerkt und überhaupt nicht gewusst, dass Doktor Larchey weggegangen sei.
    Ich merke, dass ich es mit meiner Fragerei übertreibe, aber ich muss herausfinden, wer hierbleibt, wenn sie nicht da ist. Jonah und Jamila, die bleiben hier. Jamila hilft in der Küche.
    Fürs erste langt es. Wir wünschen uns abermals eine gute Nacht, und sie geht.
    Fabre schaltet den Ventilator über dem Bett ein und zieht die Vorhänge zurück. Das eine Fenster hat statt der Scheibe ein Gazenetz, aber das wird wohl gegen die Schwüle kaum helfen – die Luft regt sich nicht. Während er geduldig auf

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