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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Verteidigungsstrategie.”
    Der Fahrstuhl war ohne sie abgefahren. “Bringt dir dein Studium Spaß?”
    “Ehrlich gesagt, Sir, ab und zu hätte ich lieber einen Schraubenzieher in meinem Auge stecken.”
    Syd stöhnte innerlich auf.
Wenn
er eine Chance gehabt hatte, für sie zu arbeiten, hatte er sie soeben vertan.
    Doch zu ihrer Überraschung lachte Ron laut auf und drehte sich zu ihr um. “Der Junge ist ehrlich. Schnapp ihn dir, bevor es jemand anderes tut. Du kannst Hilfe gebrauchen.” Ein anderer Fahrstuhl war gerade angekommen, Ron sprang hinein und ließ Syd und Chad zurück.
    “Tja”, wandte Syd sich an Chad, der über das ganze Gesicht strahlte. “Ich nehme an, dass du ab jetzt dabei bist.”
    Chad nahm seine Bücher in beide Arme und nickte glücklich. “Wann kann ich anfangen?”
    “Wann hast du deine erste Vorlesung?”
    “Heute Mittag um eins.”
    Beide stiegen in den nächsten Fahrstuhl. “In dem Fall fängst du jetzt gleich an.”
    Am Empfang hielt Violet den Telefonhörer in der Hand und winkte Syd aufgeregt heran. “Detective Cranston”, sagte sie. “Es ist dringend.”
    Syd nahm den Hörer. “Ja, Detective?”
    Wie immer klang seine Stimme mehr als frostig. Er hielt es nicht einmal für nötig, sie zu fragen, wie es ihr ging. “Ich habe Doug Avery hier bei mir.”
    “Ich bin gleich da.” Syd gab Violet das Telefon zurück und stellte ihr Chad vor. Als Teilzeitkraft benötigte er einen Zugangspass, den Violet ihm besorgen würde. Syd zeigte auf eine Tür. “Das ist mein Büro”, sagte sie zu Chad. “Auf dem Tisch liegt mein Kalender. Bitte versuch, alle Meetings, die ich am Freitag verpasst habe, auf einen anderen Termin zu legen.”
    “Ja, Ma’am.”
    “Wenn du damit fertig bist, such bitte alles heraus, was du über den Unfall zwischen Senator Fairbanks Tochter und Mrs. Ana Lee finden kannst und druck es aus.”
    Chad schrieb auf einem kleinen Stück Papier eifrig alles mit. “Ich mach mich gleich an die Arbeit.”
    “Du gehst schon wieder?”, fragte Violet, als Syd auf die Ausgangstür zulief. “Du hast in …”
    “Fünfzehn Minuten eine Verabredung. Ich weiß. Keine Sorge, bis dahin bin ich wieder zurück.”
    Doug Avery schaute sie streitlustig an, als Syd das Vernehmungszimmer betrat. Mit seinem Bürstenhaarschnitt, den kantigen Wangenknochen und seinem muskulösen Körper sah er dem Actiondarsteller Jean Claude van Damme unglaublich ähnlich, und das wusste er. Die Ärmel seines T-Shirts hatte er so weit wie möglich hochgerollt, um seinen Bizeps besonders zur Geltung zu bringen.
    Davon gänzlich unbeeindruckt wartete Detective Cranston auf Syds Ankunft. Er war Ende vierzig, mit blondierten Haaren, was, so vermutete Syd, die ersten grauen Strähnen verdecken sollte, einem schmalen Schnurrbart und aufmerksamen Augen. Genau wie der Rest der Polizeitruppe machte er aus seiner Abneigung gegenüber Syd keinen Hehl. Sie musste ihm allerdings zugute halten, dass diese Feindseligkeit niemals ihre Zusammenarbeit beeinträchtigte.
    “Also gut”, sagte Avery an Cranston gewandt. “Sie ist da. Warum erzählt ihr zwei Clowns mir nicht, warum ihr mich hierher gebracht habt.”
    “Ich
werde es Ihnen erzählen.” Syd begegnete seinem überheblichen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. “Wir haben Sie hergebracht, um mehr darüber zu erfahren, was Sie am sechsten März vor dem Gebäude der
Philadelphia Sun
zu suchen hatten.”
    Avery rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. “Kann ich mich nicht dran erinnern.”
    “Dann lassen Sie mich Ihr Gedächtnis ein wenig auffrischen. Sie haben auf Lilly Gilmore gewartet. Und als sie heraus kam, haben Sie angefangen, sie zu bedrohen.”
    “Ich habe sie nicht bedroht. Ich wollte nur mit ihr reden.”
    “Worüber?”
    “Über das, was sie mir antut! Rumschnüffeln, mit Leuten reden, mein Leben beeinträchtigen.”
    “Haben Sie etwa etwas zu verbergen, Mr. Avery? Irgendetwas, was wir während unserer ersten Untersuchung übersehen haben?”
    “Was auch immer die hässliche Krähe Ihnen erzählt hat, sie hat sich das alles nur ausgedacht.”
    Syd lehnte sich über den Tisch. “Wollen Sie wissen, was ich denke? Lilly Gilmore hat etwas Belastendes über Sie herausgefunden, etwas, das den Ausgang des Prozesses im September beeinflussen könnte. Da bekamen Sie es mit der Angst zu tun und versuchten, sie einzuschüchtern. Als das nicht gelang, haben Sie sie entführt.”
    “Was?
Sind Sie verrückt?”
    “Wo ist sie,

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