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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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wieder wie ein Mensch.
    Sie genoss ihre morgendlichen Runden im Washington Park. Sie liebte den erdigen Geruch des feuchten Bodens, die belebende Luft und die Einsamkeit.
    “Guten Morgen. Wie geht es dir?”
    Jake lief locker neben ihr her und grinste sie an.
Das
hatte sie nun nicht erwartet. “Idiotisch”, sagte sie ehrlich.
    “Muss es nicht. Ehrlich gesagt warst du gestern Abend richtig süß.”
    “Mich betrinken? Einen Narren aus mir machen? Bewusstlos werden? Das nennst du süß?”
    “Du bist zu hart zu dir.”
    Sie
musste
ihn fragen. “Habe ich mich dir – genähert?”
    Er lachte. “Ein paar Mal.”
    “Es tut mir Leid.”
    “Kein Grund, dich zu entschuldigen. Zu deiner Information, es war hart, dir zu widerstehen.”
    Sie war versucht, zu fragen, warum er es dann getan hatte, ließ es aber. Sich idiotisch zu benehmen, wenn man betrunken war, war eine Sache. Aber nüchtern?
    “Solltest du so kurz nach deiner Verletzung denn schon wieder laufen?”, fragte er, als sie ihre dritte Runde begann.
    “Der Arzt hat mir die Erlaubnis gegeben. So lange ich es nicht übertreibe.”
    Er schaute sich in dem verlassenen Park um. “Und du hast keine Angst, ganz allein und so früh am Morgen?”
    “Eine alte Legende beschützt mich.” Sie zog das Tempo an, aber er hatte keine Schwierigkeiten, mitzuhalten.”
    “Legende?”
    “Wusstest du nicht, dass der Washington Park verflucht ist?”
    “Nein.”
    “Als die Truppen Washingtons begannen, in großer Zahl zu fallen, wurde dieser Platz als Massengrab benutzt.” Sie zeigte auf ein paar Gedenksteine am südlichen Ende des Parks. “Zwanzig Jahr später wurde Philadelphia von einer Gelbsuchtepidemie heimgesucht. Die Gräber wurden erneut ausgehoben, um hunderte von Toten zu begraben. Um Grabräuber fernzuhalten, patrouillierte eine Quäkerfrau namens Leah nachts um den Platz. Ihr Geist soll immer noch hier umgehen.”
    Er wirkte amüsiert. “Jetzt erzähl mir aber nicht, dass du sie schon gesehen hast.”
    “Nein, aber andere haben das behauptet, inklusive eines Polizisten. Wenn man einem Polizisten nicht glauben kann, wem soll man dann noch glauben?”
    “Und darum fühlst du dich sicher?”
    “Genau. Sogar die Obdachlosen meiden den Park nachts – sie fürchten sich davor, Leahs Geist von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Vor zehn Uhr morgens trifft man hier meist keine anderen Menschen.”
    Schweigend joggten sie in perfektem Gleichschritt nebeneinander her. Sie wollten gerade eine neue Runde beginnen, als Jake über die Straße schaute. “Wer ist denn der Typ da drüben mit dem heißen Schlitten und der verspiegelten Sonnenbrille?”
    Syd folgte seinem Blick. Von der anderen Straßenseite, gegen einen knallroten Porsche gelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt, beobachtete sie Greg Underwood. Syd stöhnte auf.
    “Noch ein Ex von einer Freundin?”, fragte Jake.
    “Nein. Dieser Ex ist meiner.”
    “Du meinst Bozo?”
    “In Fleisch und Blut.” Sie wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht. “Ich brauch nur eine Minute.” Dann erinnerte sie sich an die Begegnung mit Mike Gilmore und setzte hinzu: “Keine Einmischung, Jake. Das meine ich ernst. Mit Greg komme ich allein klar.”
    Jake hob beide Hände, um zu zeigen, dass er sich hier heraushalten würde. Syd verließ den Weg und joggte über die Straße. Sogar in Khakis und Parka sah ihr Exverlobter aus, als käme er gerade von einem Modeshooting. Seine blonden Haare waren perfekt gekämmt, und als er seine Sonnenbrille abnahm, strahlten seine Augen in einem noch tieferen Blau, als sie es in Erinnerung hatte.
    Als sie nahe genug herangekommen war, stieß er sich vom Auto ab. “Hallo, Syd.” Er wollte sie auf die Wange küssen, aber kurz bevor seine Lippen sie berührten, drehte sie den Kopf weg.
    “Ich sehe, dass du dich von deinen Verletzungen erholt hast?”
    “Was willst du, Greg?”
    “Wer ist der Kerl?”
    “Mein neuer Nachbar.”
    “Wieder ein Rocker?”
    “Jake arbeitet auf einer Bohrinsel. Sind wir jetzt fertig mit dem Verhör, Herr Anwalt?”
    “Es tut mir Leid, dass ich nicht eher kommen konnte. Ich war in Kalifornien, als ich hörte, dass du angeschossen wurdest.” Er wirkte ernsthaft besorgt. “Geht es dir gut?”
    “Ich fühl mich super.”
    “Was hast du mitten in der Nacht bei Dots Haus gesucht?”
    “Was ich tue, und warum ich es tue, geht dich nichts mehr an, Greg.”
    “Ich wollte nicht neugierig sein. Es tut mir auch Leid wegen Lilly. Du

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