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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Arabien angeboten, und er ist da geblieben. Er ist mit einer Iranerin verheiratet.
Wenn
irgendjemand herausfinden kann, was Victor vorhat, dann ist er es.” Ramirez schaute Jake überrascht an.
    “Wieso haben Sie ihn nicht schon eher erwähnt?”
    “Weil ich nicht daran gedacht habe.”
    “Können Sie ihm vertrauen?”
    “Für ihn lege ich meine Hand ins Feuer.”
    “Na gut, dann versuchen wir es.”
    Nach drei Telefonaten mit Riad hatte Jake schließlich herausgefunden, dass Ted Malvern Saudi Arabien vor drei Jahren verlassen hatte und nach Middletown, Delaware, gezogen war, wo er eine Schädlingsbekämpfungs-Firma besaß.
    Jake und Ted hatten sich auf der Flugschule kennen gelernt. Während ihrer Arbeit – Jake war Helikopter-Pilot und Ted Aufklärungsflieger – waren sie verschiedenen Einheiten zugeteilt worden und hatten den Kontakt zueinander verloren, wie es in der Armee oft der Fall sein konnte. 1990, kurz nach der Invasion Kuwaits durch Saddam Hussein, hatten sie sich in Saudi Arabien auf dem gleichen Stützpunkt wiedergetroffen. Jake war inzwischen DELTA-Offizier und Ted beim Nachrichtendienst.
    Ted hatte Jake während der schwierigen Zeit und der Ausschließung aus der Armee beigestanden und nicht eine Sekunde daran geglaubt, dass Jake schuldig war. Er hatte Victor eindeutig zu verstehen gegeben, dass er ihn für Jakes unehrenhafte Entlassung verantwortlich machte, auch wenn er es nicht beweisen konnte.
    Als Jake seine Telefonnummer schließlich in den Gelben Seiten von Delaware gefunden hatte und ihn anrief, nahm seine Frau Farah, mit der Ted seit über zwanzig Jahren verheiratet war, den Anruf entgegen. Sie mochte Jake und war erfreut, von ihm zu hören, auch wenn sie ihm Vorwürfe machte, dass er damals einfach so aus ihrem Leben verschwunden war. Sie erzählte ihm, dass Teds Firma ein Ein-Mann-Betrieb war, und Ted sowohl das Marketing als auch das Fliegen übernahm. Er war im Moment unterwegs, aber sie wollte ihm von Jakes Anruf erzählen. Als sie ihn nach einer Telefonnummer fragte, sagte er, dass er sich wieder melden würde und versprach, zu Besuch zu kommen, bevor er Philadelphia wieder verlassen würde.
    Am Abend gegen sieben Uhr ging Jake vor die Tür, um noch einmal bei Ted anzurufen. Der schwarze Sedan, der den ganzen Tag über vor dem Haus geparkt hatte, war durch einen grünen Pontiac ersetzt worden, aber der Mann hinter dem Steuer war eindeutig einer von Victors Vasallen – groß, mit ernstem Blick und vollauf damit beschäftigt, die Zeitung zu lesen.
    Wie vorher schon schenkte Jake ihm keine Beachtung und ging in die Taverne, um einen Burger zu essen. Er gab seine Bestellung auf und verschwand dann auf der Herrentoilette, um Ted anzurufen.
    Dieses Mal ging sein alter Freund persönlich an den Apparat. Die beiden unterhielten sich, und Ted erzählte, was in den letzten vierzehn Jahren in seinem Leben passiert war.
    “Ich wäre in Saudi Arabien geblieben”, erzählte er, “aber Farah fing an, sich Sorgen um die Kinder und ihre Sicherheit zu machen. Also habe ich Algier Constructions verlassen und bin hierher gezogen, um meine eigene Firma zu gründen.”
    “Sagtest du
Kinder?
Du hast noch mehr außer dem kleinen Franky?”
    Ted lachte. “Ich habe noch zwei, und lass Frank bloß nicht hören, dass du ihn kleiner Franky nennst. Er ist inzwischen sechzehn und fast so groß wie ich. Er will Pilot werden.”
    “Wie sein alter Herr.”
    “Nein, Dummkopf. Kampfpilot wie Tom Cruise in
Top Gun.”
    Jetzt lachte Jake. “Das ist ein harter Job. Erzähl mir von den anderen beiden.”
    Er konnte den Stolz in Teds Stimme hören, als er antwortete. “Sam ist dreizehn. Er ist der Künstler in der Familie, offenbar kommt er nach seiner Mutter. Der Junge spielt Klavier und schauspielert – und er hat sogar ein Stück für seine Theatergruppe geschrieben.”
    “Und der dritte?”
    Seine Stimme wurde weich. “Mein Baby, Jaimie. Sie ist neun und ein richtiger Satansbraten.”
    “Dann kommt sie wohl nach ihrem Vater. Du warst immer ein Rebell.”
    “Schau an, wer das sagt.” Ted wurde ernst und fragte: “Was ist los, alter Kumpel? Es muss was Ernstes sein, wenn du dich nach all diesen Jahren meldest.”
    “Ich hätte mit dir in Verbindung bleiben sollen. Es tut mir Leid.”
    “Du musstest dein Leben neu ordnen, als du den Irak verlassen hattest. Und ich habe doch genau so viel Schuld, dass wir uns aus den Augen verloren haben. Also lass uns unsere Zeit nicht mit Entschuldigungen

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