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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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dich übergeben hast.”
    “Ich hatte Angst, aber ich war nicht betrunken! Mir wurde übel, weil ich so nervös bin. Ich hatte gerade einen schrecklichen Unfall. Meinen ersten überhaupt.”
    Ihre Stimme zitterte, und Syd konnte nicht ausmachen, ob vor Angst oder vor Wut. Sie entschied sich, noch etwas nachzusetzen. “Hast du dabei deine Kette verloren? Als du dich übergeben hast?”
    “Kette?” Sie runzelt die Stirn. “Ich habe keine Kette verloren.”
    Syds Herz setzte einen Schlag aus. Sie zuckte mit den Schultern. “Ich dachte, ich hätte das irgendwo gelesen. Da muss ich mich wohl geirrt haben.”
    “Gehen Sie jetzt? Meine Mama macht sich Sorgen, wenn ich nicht pünktlich zu Hause bin.”
    “Sicher.” Syd öffnete die Tür und begann, auszusteigen. Dann, als wäre ihr gerade noch etwas eingefallen, drehte sie sich noch einmal zu Lauren um. “In welchem Monat bist du geboren, Lauren?”
    Die Frage schien das Mädchen zu verwirren, aber sie antwortete trotzdem. “März.”

33. KAPITEL
    S yd versuchte, im Büro die verlorene Zeit wieder aufzuholen, während sie auf Jake wartete. Er hatte kurz zuvor angerufen und gesagt, dass er sie um sieben abholen würde, um mit ihr ein Restaurant zu besuchen, das er immer schon einmal hatte ausprobieren wollen.
    Sie konnte einen netten Abend gut gebrauchen. Die Freude über ihre Entdeckung, dass die Kette
nicht
Lauren gehörte und vielleicht bewies, dass der Senator in jener Nacht mit einer anderen Frau unterwegs gewesen war, währte nur kurz. Ja, Lilly hatte die Kette gefunden, und sehr wahrscheinlich auch am Unfallort, aber was wurde dadurch bewiesen? Jeder hätte sie dort verlieren können – außer Ana Lee, denn die hätte sicher der Polizei davon berichtet. Das Schmuckstück konnte also schon seit Tagen, sogar Wochen oder Monaten unter Gras und Erde verborgen gelegen haben.
    Der Anruf von Chief Yates kurz nach sechs hatte ihre Stimmung auch nicht aufheitern können. “Es tut mir Leid”, hatte er gesagt und wusste, dass er sie enttäuschen würde. “Wir konnten keine brauchbaren Fingerabdrücke auf dem Opal finden. Sie waren zu verschmiert, um etwas erkennen zu können.”
    Kurz vor sieben schaltete sie ihren Computer aus, zog sich den Mantel an und ging hinunter, um auf Jake zu warten. Sie fand ihn in einer angeregten Unterhaltung mit dem Mann vom Sicherheitsdienst. Die beiden sahen aus, als wären sie zwei alte Kumpel, die sich nach langer Zeit wiedergetroffen hatten. Vielleicht waren sie es ja auch. Justin war ein ehemaliger Marinesoldat.
    “Tauschen Sie Kriegsgeschichten aus, meine Herren?”
    “Nein, wir schließen nur eine kleine Wette auf das heutige Spiel ab, Ms. Cooper. Wollen Sie auch Ihren Einsatz machen?”
    “Um mich von Ihnen wieder so ausnehmen zu lassen wie im letzten Jahr? Nein, danke.”
    Justin lachte noch immer, als Jake zu Syd hinüberkam und sie auf die Wange küsste. “Hallo, schöne Frau. Sind Sie bereit?”
    “Ja, das bin ich.” Und sie meinte es auch so. Der Gedanke daran, die nächsten Stunden in Jakes Gesellschaft zu verbringen, hatte ihre Laune erheblich gebessert und würde sie für eine Weile vergessen machen, dass ihre beste Freundin noch immer vermisst wurde.
    Syd und Jake saßen an einem Fenstertisch im
Palombe,
Philadelphias bestem Restaurant, hoch über dem Rittenhouse Square. Sie waren gerade mit der Vorspeise fertig. Als die Teller abgeräumt wurden, schaute sich Syd in dem eleganten Raum um, sah die vornehmen Ober in ihren Fräcken und genoss den herrlichen Ausblick über die nächtliche Stadt. Die Fairbanks lebten nicht weit von hier, in einer dreistöckigen Stadtvilla, die seit Generationen in Familienbesitz war.
    “Wie hast du es geschafft, hier einen Tisch zu bekommen?”, fragte sie. “Das ist eines der angesagtesten Restaurants in Philadelphia. Die haben normalerweise eine dreiwöchige Warteliste.”
    “Ich denke, es zahlt sich einfach aus, Beziehungen zu haben.”
    “Dein Freund vom FBI?”
    “Ich habe auch noch andere Freunde.”
    “Dann bin ich denen sehr dankbar. Ich bin es leid, nach Hause zu kommen und ständig aufzupassen, was ich sage oder tue, weil ich weiß, dass Victor irgendwo da draußen sitzt und alles hören kann.” Sie lächelte ihn zögernd an. “Außer …”
    “Außer was?”
    “Außer es ist ebenfalls eine Wanze hier unter unserem Tisch angebracht.”
    “Du kannst frei sprechen, der Tisch ist sauber.”
    “Hast du das ü
berprüft?”
    “Man kann nie vorsichtig genug

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