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Das Philadelphia-Komplott

Das Philadelphia-Komplott

Titel: Das Philadelphia-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Interesse war sofort geweckt. “Hast du ihn befragt?”
    “Ich habe sie beide befragt. Van Heusen sagt, er hat keine Ahnung, warum Avery so ausgeflippt ist, und Avery hat dicht gehalten, obwohl ich ihm einen Deal angeboten habe.”
    “Ist es in Ordnung, wenn ich diese Informationen an Ramirez weitergebe?”
    “Kein Problem. Es wird morgen sowieso in allen Zeitungen stehen.”
    “Ah,
mon ami”,
ertönte eine tiefe Stimme. “Wie ich sehe, schmeckt dir mein Essen immer noch.”
    Syd blickte erstaunt hoch. André Garnier, der bekannte Küchenchef des
Palombes,
stand an ihrem Tisch und blickte grinsend auf Jake hinunter. Er war ein gut aussehender Mann Mitte Vierzig mit hellem Haar und sympathischen braunen Augen. Sein Oberkörper unter der strahlend weißen Küchenschürze war flach und durchtrainiert.
    Lachend stand Jake auf, und die beiden Männer umarmten sich. “Du alter Schuft”, sagte Jake. “Wenn du dein Restaurant nicht so gut versteckt hättest, wäre ich schon viel früher einmal nach Philadelphia gekommen.”
    “Und wenn du dich nicht in Louisiana verkrochen hättest, hätte ich vielleicht gewusst, wo ich dich finden kann.”
    Jake hatte seinen Arm um die Schultern des Kochs gelegt und drehte sich zu Syd um. Lächelnd stellte er die beiden einander vor.
    “Enchanté, Mademoiselle”,
André deutete eine Verbeugung an, als er ihr die Hand reichte. “Ich hoffe, es war alles zu Ihrer Zufriedenheit?”
    “Zur Zufriedenheit?” Syd lachte über diese Untertreibung. “Es war
perfekt.
Das beste Essen, das ich je genossen habe. Vielen Dank dafür.”
    “Gern geschehen.” André wandte sich an Jake. “Und du, mein Freund, bist ein glücklicher Mann, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob du diese wundervolle Frau verdient hast.”
    Ein Ober gab ein diskretes Zeichen, und André entschuldigte sich. “Gestatte mir, euch zum Dessert eine besondere Spezialität zu servieren”, sagte er zu Jake. “Mit meinen besten Grüßen. Und komm noch einmal vorbei, bevor du Philadelphia wieder verlässt.” Er nickte Syd zu und verschwand.
    Syd war begeistert. “Du kennst Garnier?”
    “André war in der französischen Armee und Teil der Koalition bei Desert Storm. Er hat als Koch in einem Restaurant in Bordeaux gearbeitet, bevor er eingezogen wurde.”
    “Wie habt ihr euch kennen gelernt?”
    “Während eines Fronturlaubs in Tel Aviv. Als wir in den Irak zurückkehrten, gab er mir mehrere Pässe, sodass meine Freunde und ich ein paar Mal in der Woche in der Kantine der Franzosen essen konnten. Unnötig zu erwähnen, dass ich damit zu einem der beliebtesten Kerle im Camp wurde.”
    “Wusstest du, dass er ein berühmter Koch geworden ist?”
    “Erst nachdem ich den Artikel im aktuellen
Philadelphia Magazine
gelesen habe.”
    “Du steckst voller Überraschungen, Jake Sloan.”
    Er grinste. “Und der Abend ist noch jung.”
    Sie hätten beide ihr Rendezvous gern anders enden lassen als nur mit einem Kuss auf die Wange, aber Victor war immer noch gegenwärtig, und sie waren sich bewusst, dass er sie beschatten ließ. Mit einem Abschiedskuss und dem sehnsüchtigen Versprechen, irgendwann dort weiterzumachen, wo sie jetzt aufhören mussten, trennten sie sich.

34. KAPITEL
    “I ch fürchte, ich hab’s vermasselt”, sagte Jake zu Agent Ramirez, als sie am nächsten Morgen miteinander sprachen.
    Ramirez blieb wie immer ungerührt. “Wieso?”
    “Mit meinen vielen Fragen habe ich Victor bestimmt misstrauisch gemacht.”
    “Fragen, die er nicht beantworten konnte?”
    “Nein, er hat sie beantwortet. Ich habe nur so ein Bauchgefühl.”
    “Wie sind Sie mit ihm verblieben?”
    “Er hat vorgeschlagen, dass wir uns zum Lunch treffen sollten, aber es war nur eine vage Verabredung.”
    “Machen Sie sich keine Sorgen. Er benötigt sehr wahrscheinlich ein bisschen Zeit, um noch mehr über Sie herauszufinden und sicherzugehen, dass er Ihnen vertrauen kann. Aber rufen Sie nicht an. Lassen Sie ihn den nächsten Schritt machen.”
    “Das könnte eine Weile dauern.”
    “Wir haben keine andere Wahl als zu warten, bis er bereit ist.”
    “Ich habe vielleicht eine bessere Idee.”
    “Lassen Sie hören.”
    “Ich habe einen Freund, den ich seit Jahren nicht gesehen habe. Ich bin aber sicher, dass ich schnell herausfinde, wie ich ihn erreichen kann.”
    “Wer ist es?”
    “Ein ehemaliger Nachrichtenoffizier – er war einer der besten. Nach seiner Entlassung aus der Armee wurde ihm ein Job bei einer Baufirma in Saudi

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