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Das Planeten Duell

Das Planeten Duell

Titel: Das Planeten Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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übernommen.
    »Dafür kenne ich sie zu genau«, erwiderte Cletus ruhig.
    »Nun, mir soll es recht sein.«
    Die Sonne hatte den Horizont erreicht, und der Regierungsvorsitzende zog fröstelnd die Schultern hoch. Hier am Rande des Dschungels, der sich von Debroy bis zu den Stibnit-Minen und der Broza-Stadt Watershed erstreckte, wehte ein kalter Nordwind.
    »Zweitausend Mann reichen vielleicht aus, um die Minen zu erobern«, fuhr er fort. »Aber in unserem Vertrag steht ausdrücklich, daß Sie die Minen halten müssen, bis die reguläre Streitmacht von Newton Ihnen zu Hilfe kommt – und das kann bis zu drei Tagen dauern. Was wollen Sie tun, wenn die Broza-Kolonie mit zehntausend Mann angreift?«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken! Wir bekommen unser Geld nur, wenn wir den Kontrakt erfüllen. Die Vereinigten Fortschritts-Kolonien haben also keinen materiellen Schaden zu befürchten.«
    »Das vielleicht nicht«, gab Walco zu. »Aber mein Ruf steht auf dem Spiel.«
    »Meiner auch«, entgegnete Cletus trocken.
    Walco zuckte mit den Schultern und ging. Cletus sah ihm eine Weile nach, dann schlenderte er zum Hauptquartier des Camps, das seine Leute am Rande von Debroy errichtet hatten. Er rief Arvid und Swahili zu sich in den Kartenraum.
    »Hier«, sagte er und deutete auf die beleuchtete Tischplatte. Sie sahen ein Relief des breiten Waldstreifens zwischen Debroy und den Stibnit-Minen. »Walco und seine Leute rechnen sicher damit, daß wir erst einmal eine Woche herumlungern und gar nichts tun. Die Spione der Broza-Kolonie sollen den gleichen Eindruck gewinnen. Aber in Wirklichkeit werden wir keine Sekunde verschwenden. Major ...«
    Er wandte sich an Swahili, der aufmerksam die Karte studierte. Der Schwarze mit dem narbenbedeckten Gesicht schaute auf.
    »Morgen in aller Frühe beginnen wir im Dschungel mit dem Eingewöhnungstraining. Wir dringen dabei nicht tiefer als fünf Meilen in den Wald ein – das ist ein gutes Stück von der Grenze entfernt.« Er deutete auf eine rote Linie, die sich etwa zwanzig Meilen von Debroy entfernt quer durch den Waldstreifen zog. »Die Männer werden in kleinen Gruppen exerzieren und keine besonderen Leistungen zeigen, so daß sie zur Strafe ein Nachttraining absolvieren müssen. Das Ganze soll sich, von morgen an gerechnet, über zwei bis drei Tage erstrecken. Geben Sie die entsprechenden Befehle an Ihre Offiziere weiter, Major!«
    »Ich selbst nehme also nicht an der Übung teil?« erkundigte sich Swahili.
    »Sie kommen mit mir«, erwiderte Cletus. »Das gleiche gilt für Arvid und ungefähr zweihundert unserer besten Leute. Wir sondern uns von den anderen ab, sobald wir den Dschungel betreten, und gehen in kleinen Gruppen nach Norden. In vier Tagen treffen wir uns dann südlich von Watershed.«
    »In vier Tagen?« wiederholte Swahili. »Das bedeutet mehr als fünfzig Meilen täglich – zu Fuß durch ein unbekanntes Gelände!«
    »Ich weiß. Deshalb wird der Feind auch kaum annehmen, daß wir es versuchen. Aber wir wissen, daß unsere besten Leute die Strecke schaffen, nicht wahr, Major?«
    Swahili nickte.
    »Schön.« Cletus wandte sich vom Kartentisch ab. »Die Einzelheiten arbeiten wir nach dem Abendessen aus. Major, darf ich Ihnen Arvid als Begleiter vorschlagen? Ich selbst nehme Gruppenführer Athyer mit.«
    »In Ordnung, Sir.« Der Schwarze ließ sich sein Erstaunen kaum anmerken. Er hatte zwar Athyer im Training des öfteren gelobt, aber er wußte, daß der ehemalige Allianz-Offizier vor allem auf dem Gebiet der autogenen Übungen noch einiges nachzuholen hatte.
    Arvid dagegen war deutlich gekränkt. Er wartete, bis Swahili den Raum verlassen hatte, dann wandte er sich an Cletus.
    »Sir ...«, begann er unsicher. »Ich bin doch immer noch Ihr Adjutant?«
    »Natürlich, Arv.«
    »Dann verstehe ich nicht, weshalb Athyer mit Ihnen nach Watershed geht.«
    Cletus warf ihm einen kühlen Blick zu. »Kommandant, Sie müssen eines lernen: Wenn ich eine Entscheidung treffe, haben meine Untergebenen nicht das Recht, sie anzuzweifeln, weder heute noch in der Zukunft!«
    Arvid sah an ihm vorbei. »Jawohl, Sir.« Damit drehte er sich um und ging.
    Cletus seufzte ein wenig, als er sein Quartier aufsuchte. Es fiel ihm nicht leicht, den Diktator zu spielen.
    Am nächsten Morgen um neun Uhr war er mit Gruppenführer Athyer fünf Meilen in den Dschungel vorgedrungen. Swahili händigte ihm ein Kästchen von der Größe einer Streichholzschachtel aus, das zugleich als Kompaß und Karte

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