Das Portal der Dämonen - Connolly, J: Portal der Dämonen - The Gates
entlang.«
»Bist du sicher, dass es ein Mann ist?«, fragte Mrs Johnson zurück.
»Ziemlich sicher«, antwortete Tom.
Dr. Planck hatte die riesigen Fliegen nicht gesehen, aber die Fliegen ihn. Mit lautem Summen stürzten sie sich auf den Wissenschaftler. Aber in ihrer Gier bemerkten sie nicht, dass die Vordertür aufging und Maria und Tom heraustraten, jeder mit einer Dose Fliegenspray bewaffnet. Ehe die Fliegenwesen Dr. Planck etwas zuleide tun konnten, waren sie schon zappelnd und spuckend zu Boden gefallen, wo sie regungslos liegen blieben, ehe sie sich wie die anderen Dämonen, die ihren vermeintlichen Opfern unterlegen waren, in Luft auflösten. Samuel begleitete seine Mutter, die mit einer Fliegenklatsche ausgerüstet zur Haustür ging. Tom wartete an der Wohnzimmertür, Samuels Kricketschläger im Anschlag.
»Beeilen Sie sich«, mahnte Mrs Johnson Dr. Planck. »Wir wissen ja nicht, was sich sonst noch hier draußen herumtreibt.«
Wie um ihre schlimmsten Befürchtungen noch zu übertreffen, glitt plötzlich ein Fledermausschatten über das Dach. Sekunden später verhedderte sich ein Geschöpf, das so groß wie ein Adler war, aber Stacheln anstelle von Federn hatte und einen Kopf, der aus Dutzenden von mit Augen versehenen Tentakeln bestand, in den Telefondrähten und stürzte krachend zu Boden. Boswell, der argwöhnisch zugesehen hatte, bellte entzückt.
Mit Erleichterung beobachtete Dr. Planck den jähen Absturz, bis die Tür ins Schloss fiel und ihm nicht nur die Sicht, sondern beinahe auch die Nase nahm.
»Gott sei Dank«, sagte er. »Dieses Ding hat mich verfolgt, seit ich einen Schädel in einen Schuppen gesperrt habe.«
»Gut«, sagte Mrs Johnson und fuchtelte bedrohlich mit der Fliegenklatsche vor ihm herum. »Ich frage Sie: Was geht hier vor? Und jetzt bitte keinen gelehrten Unsinn. Sprechen Sie klar und deutlich.«
Und Dr. Planck sprach wirklich sehr klar und deutlich. »Ich habe keine Ahnung«, sagte er.
»Wozu zum Teufel sind Sie dann gut?«, fragte Mrs Johnson.
»Ich hatte gehofft, dass Samuel mir in dieser Angelegenheit ein bisschen helfen könnte«, sagte Dr. Planck.
Samuel trat einen Schritt vor. »Ich bin Samuel.«
In diesem Augenblick gingen alle Lichter aus, weil Mrs Abernathy der ganzen Stadt den Strom abgedreht hatte. Samuel und Dr. Planck setzten sich an den Küchentisch, während Mrs Johnson Kerzen anzündete. Und dann erzählte ihm Samuel so gut wie alles, was sich bisher ereignet hatte: angefangen damit, wie Samuel mit der Frage nach Süßem oder Saurem ins Haus der Abernathys gegangen war, bis hin zur Schlacht gegen die fliegenden Schädel. Dr. Planck schwieg, bis Samuel fertig war, und zog nur einmal leicht die Augenbrauen hoch, als Samuel Mrs Abernathys Tentakel beschrieb. Dann lehnte er sich zurück und tippte mit dem Zeigefinger an seine Unterlippe.
»Das ist unglaublich«, sagte er. »Irgendwie muss die Energie des Teilchenbeschleunigers dazu benutzt worden sein, um das Gewebe aus Raum und Zeit zu zerreißen. Einerseits ist das wunderbar. Wir haben bewiesen, wenn auch nur aus purem Zufall, dass es andere Dimensionen gibt. Und wir haben einen Weg entdeckt, wie wir von einer Dimension in die andere reisen können. Andererseits … wenn dieses Geschöpf, das sich Mrs Abernathy nennt, recht hat und es tatsächlich eine Pforte zwischen dieser Welt und der … nennen wir es, ›Hölle‹ gibt, dann stecken wir ganz schön in Schwierigkeiten.«
»Ganz schön in Schwierigkeiten stecken« schien Samuel leicht untertrieben zu sein, aber er war ja auch kein Wissenschaftler.
Mrs Johnson schien diese Erklärung nicht sonderlich zu beeindrucken.
»Also sind Sie an allem schuld?«, fragte sie.
»Nicht direkt«, erwiderte Dr. Planck. »Wir versuchen, die Wahrheit über die Natur des Universums zu entdecken.«
»Tja, jetzt sind Sie selbst entdeckt worden, und zwar von seltsamen Mächten, die, so viel steht fest, uns nicht leiden können. Ich hoffe, Sie sind jetzt zufrieden.«
»Aber was können wir denn tun?«, fragte Samuel.
»Wenn die Telefone funktionieren würden oder wenn ich einen Computer benutzen könnte, dann würde ich mich mit dem CERN in Verbindung setzen«, sagte Dr. Planck. »Dummerweise war das Letzte, was ich von ihnen gehört habe, dass sie ebenfalls in Schwierigkeiten stecken.«
»Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Samuel.
»Als ich auf dem Weg zum Haus der Abernathys war, erhielt ich einen Anruf. Der Teilchenbeschleuniger ist von
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